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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begann, alles auf der Decke des Tisches zu verteilen.
Irgendwie war es ihm gelungen, in die unpersönliche Umgebung
eines Bauarbeiterlagers mit allen seinen häßlichen und
provisorischen Bauten etwas Atmosphäre zu bringen, einen Winkel,
in dem es ruhig war und schön.
    »Wer für den Himmel ist, wird leben. Wer gegen den
Himmel ist wird untergehen. Rhodan wird wiederkommen, denn er ist,
scheint mir, für den Himmel. Natürlich meine ich den
wissenschaftlich exakt bestimmbaren Himmel.«
    »Zu klug für das Frühstück«, meinte
Kelly, «hier ist meine Tasse.«
    Sie tranken langsam, aßen schweigend und hörten Musik
aus dem Spezialempfänger. Dann nahm Ashikaga eine von Kellys
Zigaretten, steckte sie in eine Spitze aus Elfenbein und ließ
sich Feuer geben.
    »Alles läuft bisher«, sagte er und zählte in
Gedanken die einzelnen Punkte des ersten Planabschnittes ab. »Wir
werden warten müssen, bis unser Büro steht. Dann können
wir anfangen, die einzelnen Arbeiten zu koordinieren und zu
überwachen, falls sie nicht selbst ineinandergreifen. Du wirst
auch hier das Prinzip der überraschenden Kontrollen
beibehalten?«
    Kelly stieß den Rauch aus und beobachtete, wie er in den
Sonnenstrahlen aufleuchtete.
    »Ja. Es hat sich als gut herausgestellt. Die meisten Männer
aus der Baumannschaft sind, wie ich inzwischen festgestellt habe,
schon bei unserer letzten Stadt dabeigewesen.«
    »Um so schneller werden sie begreifen, worauf wir
hinauswollen.«

    Kelly griff nach der Kaffeetasse und hob sie an.
    »Um so mehr wird Staigher sich bemühen, mich . . .«
    Der viereckige, flache Kasten aus grauer Metallplastik summte
grell auf.
    Ashikaga stand auf und ging schnell zu seinem Lager hinüber,
drückte auf den Knopf des Kommunikators und sagte:
    »Hier Ashikaga. Was gibt es?«
    Auf einem Farbschirm, nicht größer als eine Handfläche,
war das Gesicht Staighers zu sehen. Seine Stimme sagte unangenehm
laut und schnarrend:
    »Ist Ihr werter Chefbei Ihnen, Ashikaga?«
    »Ja. Was wünschen Sie von ihm?«
    Neugierig kam Kelly näher.
    »Es ist das geschehen, wovor ich ihn gestern abend warnte.
Aber er istja wesentlich klüger als ein armer, dummer Major der
Pioniere und weiß es besser. Jetzt haben wir den Beweis.«
    »Sie sollten Libretti für Musicals schreiben«,
sagte Ashikaga ungerührt. »Was ist passiert? Es wird doch
nicht etwa die Espressomaschine detoniert sein?«
    »Werden Sie nicht witzig«, sagte der Major kalt.
»Fünfzehn Arbeiter sind plötzlich erkrankt. Niemand
weiß, woran. Sie kamen vor Minuten aus allen Richtungen an,
scheinen aber zusammen in einem Saal zu schlafen.«
    Kelly schob sich ins Blickfeld der Linse. Staigher musterte ihn
aus verengten Augen und sagte schließlich:
    »Jetzt haben wir die vollendete Katastrophe, Architekt.
Fünfzehn Mann, und Miriam kann ihnen nicht helfen.«
    Kelly erwiderte bedächtig:
    »Das scheint eine Erfindung Ihrer Abteilung zu sein.
Krankheit auf Bestellung. Wie, bitte, machen Sie das?«
    Staigher schrie wütend:
    »Kommen Sie her und sehen Sie sich an, was Ihr verdammter
Starrsinn angerichtet hat. Sie und Ihr Ehrgeiz, in verseuchtem Gebiet
eine Stadt errichten zu wollen. Fünfzehn Mann! Unersetzliche
Arbeiter. Nur Ihre Schuld. Ich werde es dem Kolonialamt kabeln!«
    »Funken . . .«, korrigierte Kelly und grinste Staigher
an. »Ich glaube Ihnen noch immer kein Wort.
    Das ist gestellt, fürchte ich. In fünf Minuten bin ich
in dem Ambulanzbau.«
    »Was ich Ihnen auch empfehlen würde.«
    Kelly drückte seine Zigarette aus, stülpte sich den
glitzernden Helm auf den Kopf und ging schnell zur Tür. Dort
blieb er stehen, drehte sich langsam um und sagte:
    »Jetzt würden wir unseren mysteriösen
Geheimagenten brauchen können. Ich habe den Verdacht, daß
zumindest Staigher und diese Traver gemeinsame Sache machen. Das war
zu schnell — gestern abend erst gewarnt und heute schon
fünfzehn Krankheitsfälle.«
    Er stob aus dem Eingang, sprang in großen Sätzen die
Treppe hinunter und rannte über den Pfad nach unten. In die
Wände der transportablen Baubaracken eingelassene Pfeile mit dem
roten Kreuz darin wiesen ihm die Richtung, und nach einigen Minuten
riß er die Tür der Ambulanz auf.
    »Wo ist die Ärztin?« schrie er. »Ich
brauche sie.«
    Eine Tür öffnete sich, und neben Miriam stand Michail
Staigher. Beide sahen Kelly schweigend an, als er näherkam und
sich an ihnen vorbeidrängte. In dem Raum hinter der Tür
lagen auf weißledernen Liegen die Kranken. Es waren

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