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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Flasche leer war.
    »Ich koche Kaffee«, versprach Jeangeerd. »Ich
kenne Takans Küche besser als meine.«
    »Später«, sagte Kelly und hob seine Flasche hoch.
»Später. Zuerst dieses. Dann Kaffee. Dann die Träume.«

3.
    Von fern hörte man den Donner der Detonationen; die Pioniere
sprengten eine Verbindungsstraße durch die Felsen der
Hafengegend. Hinter der Linie des Horizonts flackertenjäh die
Stichflammen auf. Irgendwo brummte ein schwerer Gleiter über das
Lager. Weit im Norden stand die Mondsichel, deren Ränder grün
leuchteten. Jeangeerd und Kelly gingen langsam über den Kies der
kleinen Landefläche hinüber zu ihren Bungalows.
    »Sie versprachen, Kaffee zu kochen«, sagte Kelly.
»Bisjetzt sind Sie mir das Versprechen schuldig geblieben.«
    »In der Tat«, sagte Jeangeerd. »Legen Sie Wert
darauf?«
    »Die einzige Chance, Ihnen im Moment näher zu kommen.
Sie dürfen mich einladen.«
    »Kommen Sie«, sagte sie, »trinken wir Kaffee.«
    Sie schloß die Tür auf, indem sie ihren Handballen
gegen eine abgeschliffen aussehende Stelle des Türrahmens
preßte. Die Tür glitt zurück. Irgendwo im Raum
dahinter brannte ein Licht, ein zweites wurde eingeschaltet. Kelly
sah sich blitzschnell um und verarbeitete den Eindruck.
    »Machen Sie es sich bequem«, empfahl Jeangeerd und
räumte ein Badetuch von der Liege. »Irgendwo.«
    »Soll ich den Kaffee mahlen, oder nehmen Sie etwa dieses
widerliche Instantzeug?« fragte Kelly und blieb stehen.
    »Eigene Mühle«, erwiderte sie. »Strapazieren
Sie sich nicht.«
    »Keineswegs«, versicherte Kelly belustigt. Der Raum
war mit einem hellbraunen Spannteppich ausgelegt, darüber lag
ein echter LANCER-Teppich mit seinen charakteristischen Rundmustern,
die Sitzmöbel standen darauf. Auch hier wieder eines der
schweren Geräte, angeschlossen an einen Bandapparat. Kelly
setzte sich auf den Rand der Liege, schaltete die Wiedergabegeräte
ein und ließ das Band in der Kassette rasend schnell
zurücklaufen, dann holte er aus der Brusttasche seines Hemdes
das kleine Päckchen hervor, das ihm Ashikaga geschenkt hatte.
    Er las die Aufschrift, nachdem er die Umhüllung aufgerissen
hatte.
    »Mögen Sie ihn stark?«
    Kelly drehte seinen Kopf und sah, daß Jeangeerd an dem
kleinen Herd hantierte.
    »Ja, natürlich«, sagte er. Die Kassette trug eine
Wiedergabe eines alten Stiches, daneben stand: Jean-Baptiste Lully:
Fanfarespour le Carrouzel de Monseigneur. Kelly legte die Kassette
ein und ließ sie anlaufen. Barocke Fanfarenklänge stachen
in den Raum hinein, in die Dunkelheit. Jeangeerd schaltete die Mühle
aus.
    »Barock, nicht wahr?« fragte das Mädchen.
    »Ja. Ganz echt. Collegium Musicum de Paris. Sagt es Ihnen
etwas?«
    »Wenig. Sie scheinen die Fanfaren zu mögen.«
    »Sicher«, sagte Kelly träumerisch. Seine Finger
fuhren die Kanten des tragbaren Gerätes nach. »Fanfaren
sind Ausdruck des Sieges, des unaufhaltsamen Vorwärtsgehens.
Fanfaren und Trommeln; Instrumente des Kampfes. Dynamische Musik für
Menschen, die gern Erfolge haben und sich dafür restlos
einsetzen. Alles ist klar und siegreich, ohne dunkle Töne
darinnen. Das ist die Musik für mich.« Jeangeerd stellte
zwei Tassen auf den Tisch, klirrend bewegten sich die Löffel.
Eine dicke gelbe Kerze wurde angezündet und roch durchdringend.
Während das Band ablief, stand Kelly auf und betrachtete die
Bilder, die zwischen dünnen Glasplatten an den Wänden
hingen. Alte ägyptische Motive, ein hervorragend guter Druck;
Amedeo Modiglianis Elvira von 1919 — einige Radierungen von
Michelangelo, Dürers Nashorn. Daneben ein Stahlregal mit
Holzbrettern voller Buchspulen und Zeitschriften.
    Das Zimmer einer kultivierten, interessierten Frau, die nicht
glücklich war.

    »Hübsch haben Sie's hier«, sagte Kelly und setzte
sich wieder auf die Liege. »Und nette Titel stehen im Regal.
Sogar Sade und Durrell. Soll ich daraus Schlüsse ziehen?«
    »Meinetwegen«, sagte sie und setzte sich, die Kanne in
der Hand, ihm gegenüber. »Schließen Sie.
    Zum Schluß ist doch nichts richtig. Die Psychologie der
Männer ist schwarzweiß und undifferenziert.« »Der
meisten Männer«, sagte Kelly und hielt die Tasse hoch.
    Sie lachte kurz. Kelly rührte in der Tasse und beobachtete
sie gelassen.
    »Mädchen«, sagte er schließlich, »Sie
sind nicht ehrlich. Weder zu mir, was begreiflich und entschuldbar
wäre, noch gegen sich selbst. Das ist nicht entschuldbar.«
    »Sprechen Sie ruhig weiter«, erwiderte Jeangeerd kurz
und stellte

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