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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem
Wortwechsel in Ihren Räumen mittelstarke Todfeinde?«
fragte Kelly verblüfft und zog die Säume des Hemdes
auseinander.
    »Nicht, daß ich wüßte«, sagte sie.
»Wie kommen Sie darauf?«
    Kelly zuckte die Schultern. »Ich dachte es mir. Schließlich
war ich nicht sehr charmant zu Ihnen, fürchte ich. Was führt
Sie zu mir?«
    »Sie mögen Staigher nicht, Kelly?« fragte sie und
blieb neben dem Sessel stehen.
    »Setzen Sie sich bitte«, sagte Kelly. »Nein, ich
mag Staigher nicht. Um es genauer zu formulieren; Staigher ist mir
solange gleichgültig, wie er mich in Ruhe läßt. Er
scheint es inzwischen begriffen zu haben.«
    »Ich war«, sagte sie bedächtig, als suche sie
nach Worten, »am Anfang dieser Arbeit hier in Mischa etwas zu
sehr verliebt. Ich wollte offenbar seine Fehler nicht sehen. Er ist
in Wirklichkeit ein armer Mann, ein halber Krüppel, der seine
Verwundungen mit Arroganz und Ehrgeiz zu überspielen versucht.
Er steckt in einer mehr als bösen Klemme.«
    »Warum kam er nicht selbst, um es mir zu beichten?«
fragte der Architekt und schlüpfte in das Hemd. »Entschuldigen
Sie meine Tätigkeit, aber ich vermutete nicht gerade Sie vor der
Tür. Ist schon vorbei. Übrigens — soll ich ihm
helfen?«
    »Ja. Mischa ist hinter einigen Leuten her, die hier auf dem
Planeten etwas sehr Wertvolles gefunden haben. Er könnte sie
noch heute festnehmen, aber er will noch warten, bis sie leicht zu
überführen sind. Er will nicht, daßjemand anderer ihm
die Schau stiehlt, denn dann wäre es nicht sein Verdienst. Er
plant einige Maßnahmen. Dazu gehört Nachrichtensperre und
die Beschlagnahme des einzigen Schiffes hier. Ich bitte Sie für
ihn, nichts zu unternehmen, ehe er nicht die drei Männer
festgenommen hat. Er will sie natürlich auf frischer Tat
erwischen. Verstehen Sie?«
    Kelly blickte sie sehr ernst an und versank fast in ihren
unergründlichen schwarzen Augen. Zweifellos war sie eine sehr
anziehende Frau, dachte er, und sie scheint Staigher sehr geliebt zu
haben. Zu haben? »Nur unvollkommen«, antwortete er. »Ich
soll also meine persönlichen Interessen zurückstellen, um
Ihrem Verflossenen zu helfen?«
    »Bitte.«
    Kelly setzte sich und bot ihr eine Zigarette an, entzündete
sie dann und rauchte selbst.
    »Staigher hat ganz am Anfang einen Fehler gemacht, weil er
mich herausforderte. Er hat sich verdammt schlecht eingeführt.
Undjetzt soll ich edel sein und ihm helfen, nur weil er ruhmsüchtig
ist? Das ist etwas sehr viel verlangt, gnädige Frau. Ich habe
keinen Grund, nett zu Staigher zu sein. Hat er eigentlich die neun
Männer auf dem Gewissen, oder waren Sie es?«
    Sie sah ihn ruhig an und schüttelte stumm den Kopf.
    »Nein«, sagte sie. »Keiner von uns beiden. Ich
schickte sogar, weil ich es nicht verhindern konnte, einen Abstrich
mit einer Viruskultur nach Terrania. Ich konnte nicht einmal helfen,
höchstens lindern. Die anderen Männer wurden gesund, weil
sie eine eiserne Konstitution besaßen. Halten Sie mich für
eine Mörderin?«
    »Keineswegs. Eher fürjemand, der überzeugend
schauspielert. Aber meine Frage ist noch nicht beantwortet. Sollte
ich wegen Staigher plötzlich den Edelmut aktivieren?«
    »Würden Sie es für mich tun, Kelly?«

    »Nicht so ohne weiteres. Ich kenne Sie kaum.«
    »Ich sitze vor Ihnen und bitte für Mischa. Das ist
mehr, als Siejemals an Bezahlung verlangen können. Ich bin nicht
hier, um andere Menschen zu ärgern, sondern um zu helfen. Helfen
Sie mir, Staigher zu helfen.«
    »Eines Tages könnte ich kommen und Sie um Einlösung
Ihres Versprechens bitten, Miriam«, sagte er und beugte sich
vor. »Und Sie wissen vermutlich, worin es bestehen könnte?«
    »Natürlich«, sagte sie. »Nichts, was ich
nicht gern geben würde.«
    »Gut«, sagte Kelly. »Ich gehe aufIhren Vorschlag
ein. Da Sie mir das Denkenja wohl kaum verbieten können, werde
ich drei Tage lang warten und notfalls die Launen Ihres ehrgeizigen
Freundes zu ertragen versuchen. Aber — richten Sie es ihm bitte
verbindlich aus — er soll nicht versuchen, den Bogen zu
überspannen.«
    Sie stand auf und blieb wieder an der gleichen Stelle neben dem
Sessel stehen. Sie streckte ihre Hand aus, Kelly ergriff sie.
    »Ich danke Ihnen. Vielleicht treffen wir uns das nächstemal
unter weniger schwierigen Umständen, Kelly.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn
leicht auf die Wange. »Danke«, sagte er. »Anzahlung?«
    »Wer weiß?« sagte sie und ließ sich die
Tür öffnen. Kelly blieb,

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