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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nachdem sie gegangen war, noch
einige Minuten schweigend stehen, dann faßte er nach der
Stelle, an der er ihre Lippen gespürt hatte und rieb sie
vorsichtig. Er grinste und schüttelte dann den Kopf.
    »Manche Leute«, sagte er halblaut und suchte
Zigarettenetui und Feuerzeug zusammen, »scheinen zu vergessen,
daß wiederum andere Leute einen Spaß an einer gelungenen
schauspielerischen Leistung haben können. Und noch einmal andere
Leute glauben, sie könnten auf die ewig gleiche Weise stets die
gleichen Erfolge erringen. Kelly, paß auf.«
    Er steckte Etui und Feuerzeug ein und befestigte die Laschen der
Leinenschuhe übereinander.
    »Bald wird Staigher kommen und brüllen, daß man
ihn bis zum Nothafen hinaus hört. Und Kelly wird dastehen und
sagen: »Jawohl, Mister Staigher, selbstverständlich haben
Sie recht.«
    Er ließ die Tür zufahren und ging hinüber zu
Ashikaga, um sein seelisches Gleichgewicht wieder herzustellen. Auf
halbem Weg hörte er sein Funkgerät schnarren und ging
wieder zurück, meldete sich.
    Das Gesicht Ariman Serafians blickte vom Schirm. Der
Finanzierungsbeamte des Kolonialamtes sagte:
    »Sie tragen doch die Verantwortung für die Reihenfolge
der Baumaßnahmen, nicht wahr?«
    »Das wissen Sie schon seit Monaten, Serafian«, sagte
Kelly. »Sollten Sie es vergessen haben?« »Keineswegs.
Haben Sie angeordnet, daß Bucht 83 vorzeitig bebaut wird?«
    »Vermutlich, daja alles durch meine Hände geht. Ist
dagegen etwas zu bemerken?«
    »Kelly Morteen — diese Arbeiten sind vorzeitig aus der
Reihenfolge herausgelöst worden. Das alles kostet Geld. Nicht
Ihr Geld, sondern das Steuergeld von Millionen Terranern oder anderen
Kolonisten.«
    Kelly grinste niederträchtig.
    »Immerhin nicht Ihr Geld, Ariman. Wollen Sie mir vorwerfen,
daß ich nicht weiß, welche Arbeit zu welcher Zeit getan
werden muß?«
    »Genau das, Kelly. Das ist alles notiert worden, ich werde
den Bericht an das Kolonialamt senden, wenn die beiden Schiffe wieder
landen.«
    Kelly machte einen seiner alten Scherze.
    »Sie werden gar nichts tun, Ariman«, sagte er
eindringlich und näherte sein Gesicht der winzigen Linse. »Sie
werden genau das tun, was ich Ihnen diktiere. Ich kenne Sie nämlich,
ich weiß alles von Ihnen. Alles. Ich kann Sie mit einem
einzigen Hypergramm für mindestens fünfzehn Jahre aus dem
Verkehr ziehen und aufEis legen lassen. Ich laufe ständig mit
genauen Dossiers meiner Mitarbeiter umher. Glauben Sie, daß
sich ein Mann in meiner Position das geringste Risiko gestatten
kann?«
    Kelly erschrak förmlich, als er bemerkte, welche Wirkung
seine Worte hervorriefen. Er sah, wie das Gesicht des grobknochigen
Mannes sich veränderte und zu einer Maske schlechtunterdrückter
Furcht wurde. Das dauerte nur einige Sekunden, dann fing sich
Serafian wieder.
    Er lachte grimmig und sagte dann:
    »Ich fürchte, Morteen, für Scherze dieser Art bin
ich nicht der richtige Partner.«
    Kelly sagte kalt: »Ich wette mit Ihnen um die Stimme eines
Geschworenen, daß ich den längeren Atem

    habe. Gehen Sie mit?«
    »Vermutlich sind Sie schon öfters gewarnt worden,
Kelly, aber ich warne Sie erneut. Ich werde Sie im Amt nicht nur
anschwärzen. Ich werde Sie aus Ihrer Karriere werfen.«
    Kelly legte seinen Finger auf die Aus-Taste.
    »Was mit Ihrem Vorstrafenregister einigermaßen
schwierig sein dürfte. Schlafen Sie wohl, Ariman. Sollten Sie
nicht einschlafen können, rufen Sie mich an. Ich bin nach dem
Essen gern zu einer Weiterführung unserer Diskussion bereit.«
Die Taste schnellte nach oben.
    Kelly kratzte sich im Nacken und ging langsam hinüber zu
Ashikaga. Er war durch einen Zufall an einen weiteren Mann geraten,
der mehr als nur Kleinigkeiten zu verbergen hatte. Ein nettes Gespann
für einen leeren Planeten. Die Schauspielerin Miriam, der
Choleriker Michail und der Kontrolleur Ariman. Das war in seiner,
Kellys, Karriere bisher die interessanteste Zusammenstellung.
    Gut, dachte er, daß es Menschen wie Jeangeerd und Takanji
gab. Man hatte hier mehr die normale Art des Lebens vor Augen und
brauchte sich nicht ständig zu fragen, ob man selbst verrückt
war oder ob es die anderen waren. Mit einem tiefen Atemzug öffnete
er die Tür zu Ashikagas Raum und trat ein. Sein Freund saß
bereits da und wartete.
    »Das Essen ist kalt«, sagte Ashikaga vorwurfsvoll.
»Bist du aufgehalten worden?« »Ja.«
    Zwischen den Bissen erzählte Kelly ihm von Miriam und
Serafian. Ashikaga hörte aufmerksam zu. Er goß das
Kirschwasser ein und

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