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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich dem Modul zu.
    Baar Lun lag mit angezogenen Knien auf der linken Körperseite,
den angewinkelten Arm unter dem Kopf. Es sah aus, als ob er nur
schliefe. Doch die glasig trüben Augen und die dünnen
Blutfäden, die aus Mund, Nase und Ohren gelaufen waren, ließen
keine Hoffnung mehr zu.
    Irgend etwas mußte im Gehirn des Moduls gewütet haben,
etwas, das außer ein wenig Blut keine sichtbaren äußeren
Spuren hinterließ. Und an der gleichen Ursache waren auch Elena
und Finch gestorben!
    Mit tränenüberströmtem Gesicht richtete sich
Leutnant Vorbeck auf. Aber der Impulsstrahler in seiner Hand zitterte
nicht, als er ihn anhob und nach dem heimtückischen Gegner
suchte. Die ständigen Anrufe Calugas ignorierte er; sie
erreichten sein Bewußtsein überhaupt nicht.
    Allmählich vermochte Michael klar zu denken. Er entsann sich
des zischenden Geräusches. Das konnte durchaus das Schott einer
Luftschleuse gewesen sein; vielleicht hatten die Unbekannten die
Raumanzüge und die anderen Kleidungsstücke der Toten gerade
in dem Augenblick geholt, in dem er auf dem Weg nach unten gewesen.
war.
    Prüfend blickte er über die glatten Felswände.
Nirgends ließ sich eine Rille erkennen, die auf ein verborgenes
Schott hingewiesen hätte. Wahrscheinlich war der Ausgang
getarnt.
    Das Gesicht des jungen Offiziers wurde grau, als sein
Individualschirm jählings eine blutrote Farbe annahm.
    Eine unsichtbare energetische Kraft griff an!
    Im nächsten Augenblick erlosch das rote Leuchten wieder.
Dafür begannen plötzlich die Körper Luns, Eysemans und
die Ärztin zu zerfallen. Sie bröckelten auseinander, als
hätte ihnenjemand die Feuchtigkeit entzogen und danach mit einem
schweren Vibrator auf sie geschossen.
    Michal stöhnte.
    “Was ist los?” schallte Samsons Stimme aus dem
Empfänger.
    Diesmal überhörte sie Michael nicht.
    “Sie sind tot”, sagte er erstaunlich ruhig.
    “Komm raus!” rief Caluga nach einer Pause. Seine
Stimme klang rauh.
    Unbewußt schüttelte Michael Vorbeck den Kopf.
    “Nein! Ich bleibe hier, bis ich die Mörder gestellt
habe!”
    *
    Lunor hob den Kopf von der Projektionsfläche des
Positronenteleskops und blinzelte mit müden Augen in das
blendende Flackern des Telekommelders.
     
    Ausgerechnetjetzt mußte man ihn stören - jetzt, wo er
glaubte, eine Spur gefunden zu haben, die auf die Ursache der
zahlreichen Fälle von Schizophrenie in Maa Duun hinwies!
    Seufzend schaltete er den Projektor aus und aktivierte den
Telekom.
    “Ja, bitte… ?” Seine Stimme hatte einen schleppenden
Klang.
    Das ovale, blasse Gesicht von Jossipor, seiner Assistentin, sah
vom Bildschirm herab. Es verzog sich zur vagen Andeutung eines
Lächelns. Aber sofort verdunkelten sich die braunen Augen
wieder. Schatten der Schwermut überzogen das ausdrucksvolle
Gesicht.
    “Ein neuer Fall für uns, Direktor. Eine Frau. Eysan vom
Vergnügungshaus am ,Platz des Vergessens’ hat sie uns
gebracht. Sie…”
    “Schon gut, Jossipor”, unterbrach sie Lunor
ungehalten. “Eysan, sagten Sie…?” Seine Stirn zog sich
in Falten; die verdickte Unterlippe wölbte sich ein wenig vor.
Angestrengt dachte der Direktor darüber nach, was ihm an dem
Namen “Eysan” so bekannt vorkam. Doch es gelangte zu
keinem Ergebnis.
    Noch nicht.
    “Lassen Sie die beiden hineinbringen!” befahl er.
    Seine Finger zitterten, als er aufstand und sich hinter das
Diagnosepult begab. Flüchtig strich er sich über den
dunklen Haarfleck auf dem ansonsten kahlen Kopf.
    “Warum?” flüsterte er. “Warum nur… ?”
    Die gepolsterte Tür glitt geräuschlos zur Seite.
    Zwei untersetzte, muskulöse Wärter führten eine
auffällig gekleidete Frau herein und drückten sie sanft in
den weichen Sessel vor dem Diagnosepult Lunor hatte nur Augen für
das Gesicht der Frau.
    Es mußte einmal schön gewesen sein. Doch das war sicher
schon einige Jahre vorbei. Tiefe Falten hatten sich eingegraben. Die
Augen flackerten unstet, und von Zeit zu Zeit lief ein
konvulsivisches Zucken über die linke Gesichtshälfte.
    Lunors Blick glitt tiefer.
    Das mit Goldfäden durchwirkte und mit roten Kristallen
besetzte Kleid war tief ausgeschnitten. Die Haut ihrer Brust hatte
eine ungesunde, grauweiße Farbe. Der Leib wirkte kaum merkbar
aufgedunsen, und dort, wo der Saum des Kleides nach oben verrutscht
war, zeigten sich blau und grün verfärbte Druckstellen
unter den durchsichtigen Transplaststrümpfen. Die gut geformten,
ein wenig zu schlanken Beine endeten in leichten Schuhen

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