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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es”,
schwächte er ab.
    “Jawohl, Direktor”, erwiderte Eysan hastig. “An
dem Fehlschlag erkannten wir dann auch, daß Noola bereits
schizophren war. Daraufhin ließ ich sie in einen Gleiter
bringen und fuhr mit ihr hierher.”
    Lunor senkte nachdenklich den Kopf. Fast fünfMinuten lang saß
er nur da und sagte nichts.
    “Derartige Sachen geschahen häufig, nicht wahr?”
unterbrach er schließlich die Stille. “Ich glaubeja,
Direktor.”
    “Sie haben mich nicht verstanden, Eysan. Ich möchte
wissen, ob die Schizophrenie oft bei solchen Männern und Frauen
ausbricht, die zuvor gerade unter dem Sensitivprojektor gelegen
hatten.”
    “Es scheint so, Direktor.”
    Lunor winkte heftig ab.
    “Gehen Sie jetzt. Und bringen Sie mir nicht so bald einen
neuen Patienten. Wir sind bereits überbelegt.”
    Als Eysan verschwunden war, wandte sich der Direktor wieder der
Patientin zu. Lange Zeit sah er sie schweigend an, dann erhob er sich
abrupt.
    “Jossipor! Führen Sie die Untersuchung zu Ende. Ich
möchte mich ein wenig in dem Etablissement dieses Eysan umsehen.
Vielleicht steckt dort eine unerkannte Quelle des Übels… !”
    Brausende Akkorde erfüllten die Luft über der Stadt Maa
Duun. Die grüne Sonne stand hoch droben am blauen Himmel und
zauberte eine Vielzahl farbiger Lichtreflexe auf die gläsernen
Bauten der Stadt.
    Lunor lächelte versonnen, als ein gelber Haarvogel so dicht
an ihm vorbeisegelte, daß der Lufthauch sein Gesicht streifte.
Auf dem gläsernen Vordach des Sanatoriums ließ sich der
Vogel nieder, plusterte die haarfeinen Brustfedern auf und stimmte
einen unvorstellbar zarten Gesang an. Reine Artgenossen auf den
Dächern ringsum fielen ein.
    Die Akkorde verklangen.
    Es war, als hätten die nadelspitz in den Himmel ragenden
Türme den Gesang der
     
    Haarvögel vernommen und ihr Klingen eingestellt, damit es die
spielerischen Melodien nicht störte.
    Das Gesicht des Direktors wurde ernst, als er am anderen Ende Maa
Duuns den gewaltigen glockenförmigen Bau sah. Ein blendendes
Leuchten ging davon aus.
    Der Tempel des Gedächtnisses… !
    Lunor mußte sich abwenden, um nicht zu erblinden. Der Tempel
des Gedächtnisses hütete sein Geheimnis gut. Niemand durfte
den Glockenbau betreten. Wem es dennoch gelang, so hieß es, der
verfiel dem Wahnsinn denn das Geheimnis des Tempels war so
grauenhaft, daß es kein Gehirn fassen konnte. Selbst den
Ältesten des regierenden Lun-Klans, die besondere Privilegien
genossen, war der Zugang zur “Halle der ewigen Nacht”
verwehrt, in der das Geheimnis verborgen sein sollte.
    Lunor fühlte einen eisigen Schauer auf der Haut. Rasch schlug
er den weiten Umhang mit den Symbolen seiner Stellung fester um sich.
    Er hatte einen Wunsch verspürt, der nicht einmal gedacht
werden durfte, sollte das, was über die Halle der ewigen Nacht
wachte, nicht erbarmungslos zuschlagen.
    Hastig schritt er aus, durchquerte den blühenden Park, atmete
den betäubenden Duft unzähliger Blüten. Heute nahm er
nichts davon wahr.
    Am anderen Ende des Parks trat Lunor auf die Warteplattform. Sein
Körpergewicht löste einen vollautomatisch ablaufenden
Vorgang aus, und knapp eine halbe Minute später hielt dicht vor
ihm ein Gleitertaxi.
    Der Direktor stieg durch die sich öffnende Tür und nahm
in einem der sechs breiten Schalensitze Platz.
    “Zum Vergnügungshaus am Platz des Vergessens!”
befahl er.
    Mikrophone nahmen seinen Befehl auf, leiteten ihn weiter zu dem
Steuergehirn unter der wulstigen Weichplastikverkleidung des
Armaturenbretts.
    Eine unartikulierte Stimme bestätigte.
    Gleich darauf hob der elliptisch geformte Wagen lautlos vom Boden
ab, glitt in einem Meter Höhe durch die Einfahrt und reihte sich
in den Verkehr auf dem hundertfünfzig Meter breiten,
fluoreszierenden Band einer Oberflächenstraße ein.
    Innerhalb weniger Sekunden beschleunigte er auf zweihundert
Stundenkilometer. Die Konturen der Häuser, der Parks und der
Türme wurden zu verwaschenen Schemen. Im Gleiter aber blieb es
völlig still, so lange, bis die Stille Lunor auf die Nerven ging
und er die Außenmikrophone aktivierte.
    Schrilles Pfeifen drang aus den Innenlautsprechern, nur noch
übertönt von melodischen Akkorden. Wind war aufgekommen; er
spielte mit den gläsernen Harfen der Türme.
    Die Sonne schickte sich an, unter den Horizont zu tauchen. Die
letzten Strahlen schössen gleich grünen Lichtlanzen zu den
gläsernen Bauten, ließen sie gespenstisch erglühen
und badeten die Spitzen der Türme für

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