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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schweren Desintegratoren und beschickten die Wände mit
breitgefächerten, schwach grünlichen Strahlenbündeln.
    Die Bindungsenergie zwischen den Molekülen des Felsgesteins
wurde kompensiert. Vergaste Materie erfüllte die Halle.
Flimmernde Schwaden suchten einen Weg nach oben.
    Die Kombinations-Ortungsgeräte in den Kapuzenhelmen der
beiden Terraner waren die einzige Möglichkeit, etwas zu erkennen
außer wirbelnden Gaswolken.
    Dieses Mal aber genügte das vollkommen. Samson Caluga
entdeckte das Panzerschott zuerst auf dem Schirm des
Mikrowellentasters. Unter meterstarkem Felsgestein kam Metallplastik
zum Vorschein.
    Im konzentrierten Beschuß aus beiden Desintegratoren löste
sich das Schott innerhalb weniger Minuten auf.
     
    Mit brennenden Augen starrten beide Männer in einen
elliptisch geformten, etwa sechs Meter breiten Tunnel, der scheinbar
bis in die Unendlichkeit führte. Wände und Decke und Boden
bestanden aus einer transparenten Substanz. Diffuses Licht schimmerte
aus ihnen heraus.
    Die Leutnants blickten sich stumm in die angespannten Gesichter.
Calugas Wangenmuskeln arbeiteten konvulsivisch.
    Michael Vorbeck schob entschlossen das Kinn vor.
    Er nickte dem Freund zu.
    Sie schalteten die Antigravprojektoren und Mikrotriebwerke erneut
ein und glitten gleich glühenden Phantomen in den Tunnel, der
Begegnung mit den Mördern entgegen…
    *
    Nacht über Maa Duun.
    Lunor verließ sein Appartement nicht durch den Antigravlift,
sondern über die Nottreppe. Er trug nicht seinen auffälligen,
weißen Umhang mit den Symbolen seiner Stellung. Eine geheizte
Kombination aus schwarzem Plastikgewebe umhüllte seine Glieder.
Weiche, ebenfalls schwarze Stiefel, eine transparente Hermetikkapuze
und eng anliegende schwarze Handschuhe ergänzten die Ausrüstung.
    Waffen gab es nicht in der Stadt. Nur die Überlieferungen
besagten, daß das Volk in vergangenen Tagen einst aktiv und
wehrhaft gewesen war, der Wissenschaft verschworen und zugleich
gerüstet für die Abwehr feindlicher Mächte. Doch ein
übermächtiger Gegner hatte die Vorfahren überwunden
und auf diese Welt verbannt. Vergessen sollten sie alles, was ehemals
gewesen. Andernfalls drohte die Vernichtung. Darum gab es zwar eine
ausgefeilte Technik in Maa Duun, aber niemand mehr, der sie recht
verstand. Die Bewohner versuchten zu überleben, indem sie
vergaßen. Nur heimlich wurden die Überlieferungen von Mund
zu Mund weitergegeben.
    Lunor kannte sie.
    Er wußte noch, was eine Waffe war. Doch da es keine in der
Stadt gab, hatte er sich selbst eine anfertigen müssen.
    Die entsprach seiner Mentalität und den Möglichkeiten,
die sein Beruf ihm bot.
    Ein transportabler Hypnosescheinwerfer hing an einem Haken vor
seiner Brust. In der Rechten trug Lunor ein Ultraschallskalpell mit
eigener Energieversorgung.
    Inwiefern ihm beides helfen würde, seinen Plan auszuführen,
wußte er noch nicht. Das mußte sich erst zeigen, wenn er
der Gefahr gegenüberstand.
    Lunor war froh, daß er abgelegen wohnte, am Südrand der
Stadt, am breiten Parkstreifen, der Maa Duun gegen die mit blaurotem
Gras bewachsenen Hügel abgrenzte.
    Er lief geduckt aus der Hinterpforte des Hauses und verschwand
zwischen den üppig blühenden Büschen und den hohen
Bäumen.
    Hinter ihm löste sich ein dunkler Schemen aus dem Schatten
des Hauses.
    Lunor merkte nichts davon.
    Er rannte über weite Flächen kurzgeschorenen, gepflegten
Rasens, stolperte über Blumenbeete und lief im Zickzack zwischen
meterdicken Baumstämmen hindurch.
     
    Über der Landschaft lag geisterhaft bleiches Licht: die helle
Nebelspirale Andromedas, gegen die das Funkeln der Betasterne in den
Hintergrund gerückt wirkte.
    Nach einer Stunde Marsch kam ein anderes, helleres Leuchten hinzu:
Der Tempel des Gedächtnisses ragte halbkugelförmig aus dem
Grau der Nacht, silberhell strahlend wie ein sehr naher Mond.
    Mond… ?
    Lunor verharrte, als ihm dieser Vergleich aufkam. Sein Atem ging
keuchend vom schnellen Lauf, und über das Gesicht rannen
Schweißperlen und reflektierten das aufdringliche Licht des
Tempels.
    Er achtete nicht darauf, denn seine Gedanken beschäftigten
sich mit einem anderen Problem: Woher wußte er, daß man
den Begleiter eines Planeten Mond nannte? Und woher wußte er,
daß manche Planeten überhaupt Begleiter besaßen?
    Die Welt der Stadt wurde von keinem Nachbargestirn umkreist!
    Für kurze Zeit hatte sich ein Fach seines Unterbewußtseins
geöffnet und eine winzige Information freigegeben.
    Doch sosehr

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