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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte.
    Jossipor wurde abwechselnd rot und blaß.
    “Vergessen Sie es!” sagte Lunorhastig. “Bitte,
vergessen Sie es sofort!”
    Allmählich erholte sie sich vom ersten Schreck.
    “Es ist nicht nötig, daß ich es vergesse, Lunor.
Niemand wird von mir etwas darüber erfahren.”
    “Aber Sie machen sich mitschuldig, wenn Sie…”
    “Das bin ich schon!” stieß Jossipor erregt
hervor. “Auch ich habe mir oft Gedanken
     
    über den Tempel des Gedächtnisses und die Halle der
ewigen Nacht gemacht.”
    Lange Zeit sagten sie kein Wort. Sie blickten sich stumm in die
Augen, als könnte einer darin die Gedanken des anderen lesen.
    Dann sagte Lunor mit brüchiger Stimme: “Sprechen Sie
bitte niemals in Anwesenheit Fremder darüber.” Seine
Stimme klang plötzlich hart und entschlossen. “Aber ich
werde die Wahrheit finden - und nichts soll mich daran hindern!”
    *
    “Was wollen Sie tun, Lunor?” fragte Jossipor.
    Er bemerkte verwundert das Zittern ihrer Hände und die Angst
in ihren Augen.
    Hatte sie etwa Angst um ihn?
    Er lachte rauh.
    “Es wird besser sein, wenn Sie nichts davon wissen, Mädchen.
- Aberjetzt wollen wir uns beeilen, damit wir nicht gar zu spät
ins Sanatorium kommen!”
    Er erhob sich rasch und ging voraus zur Garderobe, legte ihr den
Umhang über die Schultern und warf sich seinen eigenen Umhang
flüchtig um.
    Nebeneinander sanken sie im Antigravlift ins Erdgeschoß,
traten auf den Vorplatz hinaus und warteten, bis ein Gleitertaxi
vorfuhr.
    Lunor blieb die ganze Strecke über schweigsam. Hinter seiner
hohen Stirn woben die Gedanken an einem Bild. Aber mehr als vage
Umrisse vermochten sie nicht zu zeichnen.
    Immer blieb als letzte Antwort auf jede Frage nur der Ausweg, die
Halle der ewigen Nacht aufzusuchen.
    Als er in seinem Arbeitszimmer verschwinden wollte, legte Jossipor
ihm ihre Hand leicht auf den Arm.
    Erschrocken fuhr er aus seinen Gedanken auf.
    Sie lächelte.
    Doch als sie seine finstere Miene sah, verschwand das Lächeln
wie weggewischt. Ihre Augen schimmerten feucht; sie nahm die Hand von
seinem Arm und fragte mit matter Stimme: “Was kann ich für
Sie vorbereiten, Lunor?”
    “Vorbereiten… ?” fragte er geistesabwesend. “Ach
so! Bringen Sie bitte den neuen Fall, diese Noola, in den
Sitzungsraum.”
    Jossipor ging durch die Halle davon. Mit gewölbten Brauen sah
ihr Lunor nach. Irgend etwas verbarg seine Assistentin vor ihm.
    Er trat schulterzuckend durch die sich öffnende Tür.
    Nun, vielleicht hatte sie sich in einen Mann verliebt.
    Vor sich hin murmelnd legte er seinen Umhang ab und ließ
sich in den Sessel hinter dem geschwungenen Schaltpult fallen.
    Sorgfältig überprüfte er die Diagnosebänder,
die die Maschine am Vortage von Noola aufgenommen hatte.
    Fast eine halbe Stunde lang ließ er die Gedankenbilder über
den Diagnoseschirm laufen.
    Als er den Apparat ausschaltete, nickte er.
    Seine erste Vermutung bestätigte sich. Noolas Wahn,
Demorgatia aus dem Spiralnebel
     
    zu sein, war nur eine Art Notbremse des Unterbewußtseins,
geschaffen zu dem Zweck, eine noch schlimmere Wahnvorstellung zu
überlagern und nicht bis ins gespaltene Bewußtsein
vordringen zu lassen.
    Grübelnd spielte er mit einem Magnetschreiber.
    Durfte er unter diesen Umständen eine Sitzung durchführen?
Konnte er es riskieren, die zuunterst liegende Wahnvorstellung
heraufzuholen in Noolas Bewußtseinsinhalt, um die Wahrheit zu
erfahren, die wahre Ursache für den Ausbruch der Krankheit… ?
Mit scharfem Knacken zerbrach der Stift.
    Lunor ließ die Bruchstücke einfach fallen. Schwerfällig
erhob er sich, so als zögere er noch immer. Aberje näher er
der Tür kam, desto mehr straffte sich seine Haltung und desto
mehr festigte sich sein Schritt.
    Es mußte sein!
    Er mußte die noch größere Gefahr für seine
Patientin heraufbeschwören, um ihr und anderen helfen zu können.
    Falls das überhaupt möglich war…
    Unterwegs zum Sitzungsraum traf er Mahaar, einen Kollegen, der ihn
vertrat, wenn er abwesend war.
    Mahaar berichtete über vier Neueinlieferungen. Es handelte
sich um drei Männer und eine Frau, und wieder war die latente
Schizophrenie ins akute Stadium getreten, nachdem sie Sensitivkinos
verschiedener Vergnüngungshäuser besucht hatten.
    Mit verkniffenem Gesicht ging Lunor weiter. Ein ganz bestimmter
Verdacht, gestern noch verworfen, nahm wieder Gestalt an.
    Er mußte das Rätsel lösen, wenn nicht ganz Maa
Duun zu einem riesigen Irrenhaus werden sollte!
    Er fand Noola bereits in

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