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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Einstellung des Hypnosescheinwerfers. Die
bunten Lichtringe zuckten in anderem Rhythmus auf.
    Danach wiederholte er seine Aufforderung.
    Diesmal antwortete der Wächter sofort.
    “Niemand ist gekommen. Ich habe dich nicht gesehen!”
    Er wandte den Kopf ab und blickte starr auf die Stadt, wie er es
bei Lunors Ankunft getan hatte.
    Rasch huschte der Direktor an ihm vorbei.
    Er passierte abwechselnd enge Korridore und weite Hallen. Licht
wechselnder Färbung spiegelte sich im gläsernen Boden. Von
irgendwoher kam eine klagende, unwirkliche Melodie.
    Und dann stand Lunor im Eingang einer dunklen Halle. Er vermochte
weder Gegenstände noch ihre Konturen zu erkennen. Nur im
Lichtkreis seines Hypnosescheinwerfers glitzerte und gleißte
ein verwirrendes Mosaik aus geschliffenen, grünlich schimmernden
Kristallen…
    Träume sind in vielen Fällen Erinnerungsreste, zu einem
Teil Ausdruck von Triebregungen, Wünschen, Angst, die sich, im
Wachzustand ins Unterbewußtsein zurückgedrängt, im
Traum kundgeben, häufig in symbolisch verkleideter Form.
    Meist allerdings sind die Traumerinnerungen ungeordnet; die
kortikale Führung ist herabgesetzt. Unter bestimmten Umständen
jedoch enthalten Träume derartig klare Erinnerungen, daß
der Erwachende fest an die Realität des Traumes glaubt…
    *
    Lunor trat hinein ins wesenlose Dunkel. Er empfand keine Furcht,
denn die unsichtbaren, lautlosen Schwingungen, die von unbekannten
Orten ausgingen und seinen hypersensiblen Geist erreichten, waren ihm
eigentümlich vertraut…
    Er streckte den Arm aus; dieser schwoll ins Gigantische an, langte
tief in die unendlich erscheinende Finsternis - und traf auf etwas…
    Auf etwas, das Erinnerungen weckte, Erinnerungen, die nichts mit
seiner derzeitigen Identität zu tun hatten!
    Lunor schritt vorwärts.
    Nur der dumpfe Widerhall seiner Schritte war in der Halle der
ewigen Nacht - sonst nichts.
    Bis eine ovale Fläche grünen Lichts vor ihm
aufleuchtete!
    Ohne Zögern ging Lunor weiter, hinein in die Fülle von
Licht, das eine eng begrenzte Kammer schuf.
    Und in der Kammer…
    Dumpfes Stöhnen entrang sich der Brust des Mannes.
    Drei transparente Kugelhelme schienen ihn anzustarren. Unter den
Helmen schimmerte das silbergraue Material druckfester Anzüge,
zweier fast gleich großer und eines kleineren.
    Die blutroten, abstrakten Zeichen auf der Brustseite weckten neue
Erinnerungen -Erinnerungen, die die Unendlichkeit des Weltraums, die
flimmernden Sternenräder
     
    zweier Galaxien und kugelförmige Sternenschiffe Gestalt
annehmen ließen.
    Das Bild verschwand.
    An seiner Stelle tauchten die harten Gesichter von uniformierten
Männern auf - harte Gesichter, Augen, die die Ewigkeit geschaut
hatten, und tief eingegrabene Züge, die von bitteren
Erfahrungen, Selbstbewußtsein und von unerschütterten
Idealen sprachen. Wieder fiel Lunors Blick auf die Kugelhelme und die
Anzüge - und er wußte plötzlich, daß es sich um
Raumanzüge handelte und daß einer von ihnen der seine
gewesen war. Einen Atemzug lang schien die Hand, die er danach
ausstreckte, sich aufzulösen, zu einem gefühllosen Nichts
zu werden.
    Dann wurde das Bild wieder klar.
    Die Finger glitten über Magnetsäume, metallene
Gelenkverstärkungen, Aggregate… Und über eine
Brusttasche, die sich rechteckig vorwölbte!
    Lunors Finger begannen zu beben. Erst nach mehreren Anläufen
gelang es ihm, den Magnetverschluß der Tasche zu öffnen.
Ein in Goldfolie gebundenes Buch kam zum Vorschein.
    Es glitt aus der unsicher greifenden Hand und fiel zu Boden.
Magnetisierte LW-Plastikseiten knisterten, gaben den Blick auf die
Schriftzüge eines Magnetschreibers frei.
    Lunor bückte sich, um das Buch aufzuheben.
    Dabei schlug er es zufällig auf.
    Eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn. Die Brauen zogen
sich zusammen.
    Die breiten Lippen bewegten sich beim Lesen: TAGEBUCH BAAR LUN
Eine neue Erinnerung wollte aus dem Gefängnis des
Unterbewußtseins ausbrechen. Aber noch blieb sie unklar,
verschwommen, ohne Aussagekraft.
    Lunor schlug die nächste Seite auf, blätterte weiter…
    “Greenish-7, den 22. Juli 2403 Erdzeit: Unsere Bemühungen,
einen Illusionskristall ausfindig zu machen, blieben auch heute
wieder ohne Erfolg Greenish-7 - das war die Bezeichnungfür einen
bestimmten Planeten!
    UndderlUusionskristall… !
    “Seltsamerweise glückte es uns trotz der beiden
mitgebrachten Illusionskristalle nicht, ein Traumbild der Stadt Maa
Duun zu erzeugen…”
    Maa Duun - Die Stadt

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