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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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loses
Geröll anzustoßen. Lärm war nicht das, was ich in
meiner Situation gebrauchen konnte.
    Mitten in der Felswand jedoch traf mich das Donnern einer
Gesteinslawine wie ein Schock. Ich klammerte mich an die unteren
Zweige eines Strauches und lauschte.
    Das Donnern verhallte. Nur einzelne Steine hüpften noch den
Hang hinab, polterten und klirrten. Dann war es still.
    In diese Stille hinein drang das Pfeifen mehrerer Strauchechsen.
Ich fühle mehr, als ich es sah, daß unter mir Bewegung
war. Einige dieser Raubtiere schienen am Fuß der Wand
umherzuschleichen. Vielleicht erwarteten sie mich… !
    Ich lachte.
    Plötzlich durchbrach ein gellender Schrei mein Gelächter
- ein menschlicher Schrei: Ausdruck von Todesangst und Verzweiflung!
    Mir war zumute, als bestünden die Wirbel meines Rückgrats
aus Eis.
    Ob einer der Tempelwächter mir vielleicht den Rückweg
hatte verlegen wollen und dabei von Echsen aufgespürt worden
war… ?
    Ich zögerte.
    Sollte ich meinem Todfeind zu Hilfe kommen? Durfte ich die Wahrung
meines Geheimnisses derart aufs Spiel setzen?
    Aber noch bevor ich zu Ende gedacht hatte, setzte sich mein Körper
gleichsam selbständig in Bewegung.
    Wer immer dort unten sich in Not befand, ich konnte ihm helfen.
Folglich war es meine Pflicht, ihm zu helfen.
    Schneller und schneller kletterte ich den Hang hinab. Die letzten
Meter rutschte ich mehr als ich ging.
    Mitten in einer kleineren Steinlawine langte ich unten an. Staub
wirbelte auf und verdeckte mir die Sicht.
    Das Pfeifen der Strauchechsen klang durchdringend und bedrohlich
in meinen Ohren. Drei dunkle Schatten schoben sich auf dem Boden
heran. Und dann sah ich eine zusammengekauerte Gestalt auf einem
winzigen Vorsprung über mir im Fels!
    Ein dunkler Schemen huschte an mir vorbei.
    “Lunor!” schrie eine angsterfüllte Stimme.
    Jossipors… Elenas Stimme!
    Der Mund wurde mir plötzlich so trocken, daß ich keinen
Laut hervorzubringen
     
    imstande war.
    Aber ich handelte.
    Ich richtete den Hypnosescheinwerfer auf die Echse, die in meinen
Rücken zu gelangen versuchte, und schaltete ihn ein.
    Im nächsten Augenblick lahmte mich eisiger Schreck.
    Der Scheinwerfer gab nicht das geringste Licht!
    Er mußte - entweder bei einem Fall in der Halle der ewigen
Nacht oder beim letzten Sturz am Fuße der Wand -
entzweigegangen sein.
    Ich fühlte nach der konvex gewölbten Glasscheibe; sie
war noch ganz. Dennoch funktionierte das Gerät nicht. Vielleicht
hatte sich innen nur ein Kontakt gelöst. Aber ganz gleich, was
die Ursache war, sie brachte mich an den Rand des Todes!
    Ein zweiter Schatten schob sich aus der Dunkelheit heran - dann
ein dritter.
    Meine Handflächen wurden schweißnaß.
    “Lunor!” erscholl es wieder.
    Schon duckte sich die mir am nächsten stehende Strauchechse
zum Sprung, da fiel mir mein Ultraschallskalpell ein.
    Ich ließ die nutzlose Hypnolampe fallen und zog das Skalpell
aus dem Gürtel.
    Das stabförmige Griffstück vibrierte lautlos in meiner
Hand, als ich den Aktivierungsknopf drückte. Ich richtete die
Mündung auf den Kopf der Echse und drehte die Stellschraube auf
maximale Intensität.
    Doch da war die Echse bereits über mir!
    Ich spürte einen furchtbaren Schmerz in der linken Schulter.
Instinktiv stieß ich mit den Füßen nach dem Leib des
Untiers, während meine Hand noch immer das Ultraschallskalpell
hielt.
    Langsam brach der mächtige Körper der Bestie zusammen.
    Mühsam kroch ich unter dem Leib hervor.
    Die Echse war tot, daran gab es keinen Zweifel. Ihr Kopf bestand
nur noch aus einer unförmigen Masse.
    Aber da nahte bereits das zweite Tier.
    Jetzt wußte ich, daß meine “Waffe” nur aus
geringer Entfernung wirkte. Ich bezwang den Schmerz in der linken
Schulter und lief auf das Tier los, die Hand mit dem
Ultraschallskalpell erhoben.
    Jäh zuckte der Körper des Raubtiers zusammen. Die
Pranken krallten sich nutzlos in lockeres Geröll. Die eine
Hälfte des massigen Schädels verschwand.
    Mehr konnte ich nicht sehen. Vor meinen Augen wogten farbige
Nebel. Langsam brach ich zusammen.

8.
    Michael Vorbeck und Samson Caluga fuhren mit schußbereiten
Waffen herum, als ihre Außenmikrophone ein dumpfes Krachen
übertrugen.
    Hinter ihnen war ein schweres Schott aus der Decke des Tunnels
herabgefahren. “Gefangen!” murmelte Caluga tonlos. Sein
ebenholzschwarzes Gesicht verzerrte sich
     
    zu einer Grimasse, wie man sie manchmal bei Tanzmasken seiner
afrikanischen Heimat fand.
    Vorbecks Gesicht dagegen entspannte

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