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PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

Titel: PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Siedler hier kapselten sich von der Umwelt
ab, erledigten ihre Aufgaben aus der Distanz und würden, war der
Wahnsinn fortgeschritten, jeweils typische Symptome zeigen. Jetzt
wehrten sie sich dagegen, daß einer von ihnen ausbrach und
verriet, daß sie nicht mehr normal waren.
    Plötzlich fühlte Sander, daß er Angst hatte.
Todesangst. Er schüttelte sich unter einem eiskalten Schauer,
drehte langsam seinen Kopf und sah, wie Kyra Dimitri im
knappsitzenden Badeanzug, eine schwere Zweihandwaffe in den Armen und
hohe Stiefel an den Füßen, die Treppe ihres Hauses
herunterpolterte. Noch bevor der Blitz eines Schusses die
Treppenstufen zerschmolz, sprang sie ab und rollte sich am Boden
zusammen.
    Torrens wußte jetzt, daß sie ihn töten würden,
wenn sie ihn fanden.
    Er brach durch den Bambus und warf sich mit einem Satz auf das
Mädchen. Kyra wehrte sich wie ein verwundeter Säbelzahntiger.
Schließlich flog ihre Waffe in hohem Bogen ins Schilf, das
protestierend aufkrachte, und ein Tritt ihres Stiefels traf Sander in
den Rücken. Er schlug in den Kies, drehte sich halbbetäubt
um und riß in der letzten Zehntelsekunde den Kopf weg. Die
gespreizten Finger des Mädchens verfehlten seine Augen und
stießen in den Boden.
    Sander kam auf die Füße, ergriff einen Arm und riß
ihn hoch, wurde über den Kopf Kyras geschleudert, lockerte
seinen Griff nicht und riß sie ebenfalls um. Er verlor seine
Waffe, schlug in einer halbkreisförmigen Bewegung den Arm
aufwärts und traf den Hals Kyras. Ein zweiter, härterer
Schlag traf sie über der Nasenwurzel und schmetterte sie zurück.
Dann rammte Sander seine Faust in ihre Herzgrube. Das Gesicht des
Mädchens zerfloß zu kreidigem Weiß, und sie knickte
in den Knien ein und blieb seltsam verkrümmt liegen.
    Sander blickte sich gehetzt um, merkte, daß ihm der kalte
Schweiß ausbrach und fand dann seine Waffe. Er richtete sich
auf, bemerkte Jean Torien und schoß. Toriens Schulter wurde
zurückgerissen; seine Kleidung brannte. Dann lief er laut
schreiend davon, überquerte den kleinen Platz zwischen einigen
Bauten und lief in den Kegel eines Lähmstrahlers hinein.
Irgendwo am Rand des dunklen Platzes lieferten sich zwei der Siedler
einen Schußwechsel, der den Bambus entzündete und
aufqualmen ließ.
    Sander war durch seine Kleidung geschützt. Er lehnte an einem
mannsdicken Stamm, über dem sich in zehn Metern Höhe die
schirmartige Krone erhob und mit betäubend riechenden Blüten
bestückt war. Überall um Torrens knisterte der Bambus,
überall streiften seine ehemaligen Kameraden durch die Siedlung
und suchten ihn — oder jemanden, mit dem sie kämpfen
konnten.
    Vorsichtig, verborgen hinter einem Windschutz aus Glasziegeln,
robbte Sander weiter. Er mußte die Siedlung verlassen.
Irgendwann in den dreißig Metern sah er die Leuchtziffern und
den kreisenden Punkt. Sieben Uhr vierzig.
    Noch dreißig Minuten.
    Er hörte, wie ihn seine Gegner umzingelten. Schüsse
    krachten, und die Rufe waren zu hören, mit denen sich die
Siedler verständigten. Sander kam jetzt über den zentralen
Platz zu dem Buschwerk, das auf sechzehn Stelzen stand und über
dessen Eingang Koordination stand. Hier wohnte Yadasi Patrick, deren
Arbeit es war, das Modell der planetaren Kolonisation zu verfolgen,
die einzelnen Neuerschließungen zu katalogisieren und
Verbindungen zwischen den zu erwartenden Wirtschaftsgruppen
herzustellen. Sie hatte vor fünfzig Tagen damit begonnen, einen
Platz für die Stadt Kelly Morteens zu suchen. Eine Stadt mit
einer Million Einwohner.
    Wenn Sander nicht aus der Siedlung fliehen konnte, würden
andere Männer und Frauen die Arbeiten übernehmen.
    Er fühlte, wie dicht über ihm ein Schuß die Luft
erhitzte, duckte sich noch tiefer und kam schließlich zwischen
den runden Kunststoffschalen hervor, in denen ausgesuchte Blumen und
Ziersträucher wuchsen. Sie waren jetzt, weil sie seit Tagen
nicht mehr gegossen worden waren, halbverdorrt.
    Sander hetzte die Wendeltreppe hinauf.
    Er riß, die entsicherte Waffe noch immer in der Hand, die
Türen auf, hörte die schwirrenden Laute, mit denen sie
zurückfederten und war plötzlich in der matterleuchteten
Raum, in dem die Pläne ausgestellt waren. In einem hoch-lehnigen
Sessel saß Yadasi.
    Unten hämmerten dre i Schüsse auf.
    »Wo ist der Hund,« schrie jemand verzerrt, sehr laut —
die Stimme schien ihm nicht mehr zu gehorchen.
    Yadasi war ein blondes Mädchen, etwas herb, aber von einer
Art stiller Intelligenz, die manchmal

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