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PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

Titel: PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie schmerzen.«
    Er brach zusammen und stemmte sich wieder hoch. Blieb schließlich
auf den Knien liegen und drehte seinen Kopf in die Richtung, in der
Sander 'Stand.
    »Sander... sie bringen mich um, die Wahnsinnigen!«
flüsterte er wieder. Diesmal war jede Unvernunft aus seiner
Stimme verschwunden. Sander hatte bereits seine Waffe in der Hand und
zielte auf die Stelle, an der er die zitternden Spitzen der Gräser
bemerkte
    Ein zweiter Blitz erhellte kurz die Sandfläche und
schmetterte Dave endgültig nieder. Sander feuerte zwanzig
Schüsse in einem genau abgegrenzten Kreis dorthin, wo der
Schütze war, verbrannte die Gräser und hörte, als der
Nachhall verklungen war, nichts mehr.
    Vorsichtig trat er hinaus ins Licht.
    »Hier bin ich, Freunde!« sagte er laut und ruhig. In
der Nacht hörte man seine Stimme zweihundert Meter weit.
    Niemand antwortete . . . niemand schoß.
    Sander ging bis zu dem reglosen Bündel und betrachtete das
Gesicht des Mannes unter ihm. Dave O'Donnar, technischer Leiter der
Chefkolonisten, sechsundzwanzigeinhalb Jahre alt und
aussichtsreichster Bewerber für den Posten des Planetaren Rates,
war tot. Aus dem Hinterhalt von einem ehemaligen Kameraden
erschossen. Ein Wahnsinniger hatte einen W ahnsinnigen gemordet.
    Sander ging langsam über den harten Sand hinüber zu dem
einzelnen Baum. Er hatte keine Angst mehr; zuviel Schrecken und
Enttäuschung lagen hinter ihm. Er wußte nur noch mit
eiskalter, unirdischer Ruhe, daß die gesamte Last dieses
Planeten und die Verantwortung für alles, was geschah und
geschehen würde, auf seinen Schultern lag.
    Er entdeckte den schweren Gleiter erst, als er drei, vier Meter
davor stand. Der Boeing hatte sich zwischen dem dichten Unterholz
rund um den Baum gesenkt und war nichts
    als ein ischwarzer Schatten in der Dunkelheit. Sander, der nicht
riskieren wollte, von Akai niedergeschossen zu werden, sagte
halblaut:
    »Ich bin es, Sander Torrens.«
    Hinter ihm raschelte es; Akai glitt um einen Baumstumpf herum und
steckte eine kleine, schimmernde Waffe in eine Tasche des Anzugs.
Sander sicherte seinen Strahler und streckte die Hand aus.
    »Hier bin ich«, sagte er. »Allein und noch nicht
irrsinnig. Noch nicht.«
    Akai kam näher und blieb dicht vor ihm stehen.
    »Was ist hier passiert, Sander?« fragte sie, scheinbar
völlig ungerührt.
    Er zog seinen zerschrammten Handschuh aus, wischte die Hand an der
Hose ab und legte seine Hand an ihre Wange.
    »Die siebenundzwanzig Chefsiedler des Planeten sind nicht
mehr normal. Der achtundzwanzigste ist tot; erschossen worden. Der
neunundzwanzigste reist von Handelsniederlassung zu Pelzmesse und
wieder zurück, und der dreißigste steht vor dir. Wenn
nicht alles täuscht, ist Projekt Wollonggong gescheitert.
Wenigstens für uns. Du hast dich in einen Bankrotteur verliebt,
Mädchen.«
    Sie faßte vorsichtig nach den abgerissenen Magnetsäumen
des grobgewebten Hemdes und sagte:
    »Du warst keiner, als ich dich kennenlernte. Wohin? Port
Carmichael?«
    »Ja«, erwiderte er müde und verzweifelt. »Und
zwar zum Chef der Pionierabteilung. Schnell und direkt.«
    »Fliegst du?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, fliege du bitte.«
    Sie stiegen ein, und Akai startete den schweren Gleiter. Sobald
sie einige Meter in der Luft waren, zog Sander eine zerbeulte
Zigarettenpackung aus der Brusttasche, zündete zwei an und schob
dem Mädchen eine davon zwischen die Lippen.
    Er rauchte schweigend, während der Gleiter mit aufgeblendeten
Scheinwerfern durch die Nacht raste. Unter ihnen, noch zwischen der
Brücke über den Torrowangee und der Straße zog eine
Herde schwarzer Mammute zur Tränke; die schweren Kolosse setzten
sich in aufgeregte Bewegung, als
    sie das Licht traf. Schiebend und stoßend, trompetend und
mit schlagenden Rüsseln flohen die Tiere.
    Sander graute es vor der Lawine, die er mit seiner Meldung
auslösen würde. Er drückte schließlich die
Zigarette aus und sagte hart:
    »Irgend etwas auf diesem Planeten ist in der Lage, die
Menschen innerhalb von rund zweihundert Tagen so zu beeinflussen, daß
ein nichtiger Anlaß genügt, um sie von heute auf morgen in
unkontrollierte Geisteskranke zu verwandeln. Und jeder hat sofort
eine private Hölle; bei jedem äußert sich die Krise
auf eine andere Art. Einer wird ele -gisch, der andere wird
schizophren, der dritte bricht zusam-, men wie ein überlastetes
Gerät. Hast du miterlebt, was Dave zuletzt sagte und tat?«
    »Ja, Sander«, sagte sie. »Und ich sah auch, daß
es

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