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PR TB 044 Mission in Andromeda

PR TB 044 Mission in Andromeda

Titel: PR TB 044 Mission in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Moosinseln gab.
    »Mal sehen, was siejetzt ausbrüten«, murmelte er.
»Vielleicht verhandeln...«
    Weiter kam er nicht.
    Ein weithin hallender Ton erklang. Weitere Töne folgten,
vereinigten sich zu einer zauberhaft lieblichen Melodie.
    Erstaunt nahm der Oxtorner wahr, wie sich die Landschaft unter dem
sinnbetörenden Einfluß der Klänge veränderte.
Der nackte Fels überzog sich mit dichtem Gras, dessen Halme im
Wind wogten und aus Hell und Dunkel abstrakte Muster formten.
    Die Akkorde glichenjetzt der elektronischen Musik eines
schizophrenen Komponisten. Ruckartig schössen niedrige Bäume,
Sträucher und Blumen aus dem Rasen. Unbekannte Tiere äugten
zu den beiden Menschen herüber; sie verhielten sich vollkommen
passiv, aber nicht ängstlich.
    Vor Omar stand plötzlich ein humanoides Wesen, ein Zwerg von
wenig mehr als einem Meter Größe. Die Haare auf dem
verhältnismäßig großen Kopf sahen aus wie
weißer Schimmel, zwei purpurrote fluoreszierende Augen
richteten sich auf den Oxtorner.
    Hawk sah, daß der Zwerg keine Ohren besaß. Statt einer
menschlichen Nase fand sich ein niedriger Höcker mit zwei
Löchern darin im Gesicht. Ansonsten aber hatte er zwei Arme,
zwei Beine — und an den beiden Händen befanden sichje vier
Finger und ein Daumen.
    Der Zwerg öffnete den lippenlosen Mund und fragte in
einwandfreiem Interkosmo:

    »Warum kommt du nicht mit mir in das Paradies der Weisen,
Omar?«
    Tief im Hintergrund seines Unterbewußtseins regten sich
uralte, instinkthafte Sehnsüchte. Aber das war auch eine innere
Stimme, die ihn vor der Verheißung warnte, das Wissen um die
Unrealisierbarkeitjeglichen Paradieses.
    »Wer bist du?« fragte Hawk.
    Er war sich nicht ganz sicher, ob er die Frage ausgesprochen oder
nur gedacht hatte. Aber das erschien ihm unwesentlich. Die Akkorde
hämmerten eindringlicher auf seine Sinne ein, drängten die
Vernunft in den Hintergrund und entrückten ihn immer mehr der
Wirklichkeit. »Ich bin Drun, der Verkünder der
Glückseligkeit, der allmächtige Patron der Verheißung.
Gib mir deine Hand, Omar, und folge mir.«
    Die Akkorde brachen ab. Ein beseligendes Klingen erfüllte die
Luft.
    Omar Hawk streckte die Hand aus.
    »Du mußt den Schirmprojektor zuvor ausschalten«,
ertönte die Stimme Druns. Vorwurf schwang in ihr. »Oder
willst du, daß ich Schmerz erleide?«
    Der Oxtorner erschrak.
    Wie konnte er nur so gedankenlos sein! Nein, einem Wesen wie Drun
durfte man keinen Schmerz zufügen!
    Seine Rechte näherte sich der Schaltleiste auf dem ovalen
Aggregat an seinem Kombigürtel. Doch im letzten Moment zuckten
seine Finger vor der Berührung des Schalters zurück. Wieder
erklang die warnende Stimme in ihm.
    »Ich kann nicht«, sagte er betrübt. »Ich
darf den Schalter nicht berühren.«
    Druns Stimme klang ärgerlich, als er entgegnete:
    »Wie soll ich dich zum Paradies der Weisen führen, wenn
du mir deine Hand nicht gibst?« »Ich... ich kann nicht!«
stieß Omar gepreßt hervor.
    »Dann folge mir so. Aber sieh nur mich an, sonst nichts.
Vielleicht gelangen wir wenigstens bis zum >Tor der Verheißung<.
Dann allerdings müßtest du meine Hand nehmen...«
    Omar erwiderte nichts darauf. Er war glücklich, daß
Drun ihn mitnahm, obwohl er sich so unmöglich verhalten hatte.
    Mit seltsamen steifen Schritten folgte er dem Patron der
Verheißung.
    Einmal glitt sein Blick ungewollt ab, und er entdeckte in geringer
Entfernung neben sich einen anderen Menschen, der ebenfalls einem
rotäugigen Zwerg folgte.
    Einen Atemzug lang wunderte er sich darüber, daß der
andere nicht widerstanden hatte; in seiner Erinnerung hatte er ihn
für ein übermächtiges Wesen gehalten.
    Aber die brausenden Töne hüllten seine Gedanken ein,
bevor sie sich klären konnten. Verzückt strebte er dem
Paradies der Weisen entgegen.
    *
    Als Baar Lun erwachte, erblickte er auf einem der Bildschirme den
düsterroten Feuerball der Sonne Sorba.
    Er fuhr erschrocken empor.
    Die Sonne stand dicht über dem westlichen Horizont; in
wenigen Minuten würde die Nacht hereinbrechen.
    Hatte er den ganzen Tag verschlafen?
    Und wo war Hawk?
    Er stemmte sich mühsam hoch und kam taumelnd auf die Füße.
Rasch ging er in den Waschraum, um sich zu erfrischen. Das eiskalte
Wasser weckte seine Lebensgeister, und die Erinnerung an den Tod Jika
Arbitans kehrte zurück.
    Noch einmal durchflutete ihn das Entsetzen. Doch diesmal war er
ausgeruht und hielt seine Nerven im Zaum.
    Draußen wurde es schlagartig dunkel. In gleichem

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