PR TB 048 Planet Der Veteranen
Wind
mahlt, he ...?« Er lachte brüllend.
Der Roboter reckte sich steif.
»Es würde zu weit führen, einem Unwissenden die
technischen Wunderwerke des präatomaren Zeitalters begreiflich
zu machen. Heutzutage weiß ja kaum jemand noch, daß ein
Teil seiner Nahrung mühselig angebaut, gepflegt und geerntet
werden muß.«
»Oh, wir von Last Port wissen genau Bescheid!«
protestierte Semjon Kotranow lautstark. »Ich beispielsweise
baue auf meinem Gut sogar Kartoffeln an.«
»Lassen wir diese sinnlosen Spitzfindigkeiten jetzt!«
sagte Mabel Nelson resolut. »Wann rufen Sie Ihre Trunkenbolde
endlich zusammen, Kotranow?«
Kotranow rülpste hinter vorgehaltener Hand und nickte.
»Kommen Sie bitte, Madam. Gehen wir zum Kontrollturm. Von
dort aus können wir die anderen über Telekom erreichen. Ich
werde eine Durchreise machen und die Fahndung organisieren - und Sie
können sicher sein, daß jede Frau und jeder Mann auf Last
Port sich daran beteiligen wird.«
Er wandte sich um und marschierte zielstrebig auf den hohen Turm
zu, der über das Lager emporragte.
Eine Stunde später flogen die ersten Langstreckengleiter von
New Iceland ab. Die Maschinen der Kolonisten waren entsprechend der
weit auseinanderliegenden Gutshöfe sehr robuste und zugleich
schnelle Ausführungen. Sie ermöglichten sogar Flüge
bis zum Rand der Atmosphäre und Geschwindigkeiten bis zu
viereinhalbtausend Stundenkilometern.
»Sehen Sie, daß man sich auf diese Leute verlassen
kann!« sagte Semjon stolz zu Guy Nelson. »Die meisten
sind bestimmt erst durch meinen Rundruf geweckt worden und haben
ziemliche Brummschädel, aber für einen Freund tun sie
alles.«
»Ich bin beeindruckt«, erwiderte Guy. »Aber man
wird nichts finden, Semjon. Ich wollte, die Hollman-Brüder wären
mit den Taucheranzügen zurück, damit wir endlich an der
einzigen Stelle suchen können, an der ich mir einen Hinweis
erhoffe.«
»Zwei Stunden wird es noch dauern«, sagte Kotranow. Er
zog eine Taschenflasche hervor, die er sich hatte bringen lassen, und
nahm einen kräftigen Schluck. »Unterdessen erfrischen wir
uns eben etwas.«
Mabel Nelson wandte sich angewidert ab.
Peter Whitman trat zu der kleinen Gruppe, die in der transparenten
Kuppel des Kontrollturms stand. Er schleppte einen Kasten Bier und
setzte ihn ächzend ab. »Treibstoff!« bemerkte er
lakonisch.
Guy Nelson spürte, wie ihm das Wasser im Munde zusammenlief.
Einige Flaschen Bier waren das, was er nach der turbulenten Nacht gut
gebrauchen konnte. Kurz entschlossen bediente er sich selbst.
Grinsend beobachtete er, daß auch Mabel eine Flasche austrank.
»Wo steckt eigentlich Punch?« fragte er nach einer
Weile. »Hoffentlich war er nicht im Schiff, als . . .«
»Nein«, antwortete Mabel. »Er trieb sich noch
heute morgen in den Kaufhäusern herum. Wahrscheinlich kauft er
auf seine Art und Weise ein.«
Kotranow kicherte.
»Da wird er wohl von der Überwachungsautomatik
eingefangen worden sein, Madam. Diebstahl wird hier nicht geduldet.«
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»Die Automatik, die einen Papagaya Possibil Latenta
überlistet, muß erst noch erfunden werden«, warf
George ein.
Peter Whitman verschluckte sich an seinem Bier und goß sich
etwas davon über die frische Kombination.
»Einen Popo .. . was . . .?« ächzte er.
»Papagaya Possibil Latenta«, piepste eine helle
Stimme. Ein silbergraues Fellknäuel huschte schemenhaft
erkennbar durch die Kuppel und ließ sich auf Guys Schulter
nieder. Die feingliedrigen Vorderpfoten hielten einen diamantenen
Spiegel.
Kotranow ließ seine Bierflasche fallen und blickte
fassungslos auf das kleine Tier.
»Das spricht ja wie ein richtiger Mensch!« staunte er.
»Wo hat es überhaupt den Spiegel her? Doch nicht etwa .
..?«
»Geklaut, Sir«, antwortete Punch vergnügt und
fuhr fort, sein Spiegelbild verliebt zu betrachten.
»Ich sagte Ihnen ja«, fiel George ein, »die
Automatik, die einen Papagaya Possibil Latenta einfängt.. .«
»Okay!« Semjon winkte ab. »Ich glaube es ja
inzwischen. Nur, vermeiden Sie diesen komischen Namen. Sagen Sie
meinetwegen einfach Papo oder so etwas.«
»Punch kein Papo!« kreischte das Tier empört.
»Oder Mensch ein Hosa!«
»Homo sapiens«, übersetzte der Roboter. »Er
hat recht, Sir. Warum sagen Sie nicht einfach Punch.«
»Ha!« machte Kotranow schwach. »Muß ich
mich von einem Tier und einem Roboter belehren lassen, was für
Begriffe ich zu verwenden habe!«
Guy Nelson grinste.
»Punch ist eben ein ganz besonderes
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