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PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

Titel: PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unerklärlichen Betriebsamkeit, die sich
in nervösen, abgehackten Gesten äußerte, in zwei
großen Kreisen auf, einem großen und einem kleineren
innen. Der Anführer ging schnell in die Mitte des Kreises hinein
und stieß mit seinem Kommandostab auf den Boden. Es gab ein
schwaches, federndes Geräusch.
    Unruhe überkam die Wesen.
    Die Streifen und Flecken der Rückenfärbung und die
weißen Bauchpartien verschmolzen zu einem wirren Muster aus
Farben. Langsam dämmerte Doc die Erkenntnis, daß er hier
einen Stamm vor sich hatte, der tatsächlich am Ende der langen
Wanderung war. Er hatte einen zweiten, vagen Verdacht, der mit der
Färbung der Wesen zusammenhing. Die Kamera begann fast unhörbar
zu arbeiten, und die Füße der Wesen auf der Lichtung
begannen rhythmisch zu stampfen. Ein kanonartig wechselnder Ton wurde
laut.
    Doc filmte einen Rundblick, dann riß sein Daumen den Hebel
der Gummilinse herunter. Ausschnittvergrößerung. Das
Gesicht des Anführers war im Sucher. Ein mächtiger Schädel
mit riesigen Augen. Er war nur sehr entfernt humanoid; ein Ellipseid,
das durch das Maul in zwei Hälften geteilt wurde. Auf der oberen
Hälfte saßen die Facettenaugen. Zwei weiße Kehlsäcke
blähten sich in der Erregung auf.
    Ahhhraaang.
    Ein Aufschrei pflanzte sich wellenförmig fort. Wieder schrie
der Anführer. Und dann filmte Doc die atemlose, teilweise
unbeholfene Parodie auf einen ur-weltlichen Reigen. Die beiden Kreise
begannen sich zu
    drehen. Der innere drehte sich im Uhrzeigersinn, der äußere
entgegengesetzt. Die Wesen sahen sich gegenseitig in die Augen. Ein
großes, schlankgewachsenes Weibchen stellte sich neben den
Anführer. Binnen weniger Sekunden schien auf der Lichtung ein
Inferno loszubrechen.
    Die Schreie wechselten sich ab.
    Die Geschwindigkeit der beiden sich drehenden Kreise nahm zu und
steigerte sich. Rund vierhundert Füße mit langen Zehen und
großen Schwimmhäuten trampelten das Gras und die kleinen
Gewächse der Lichtung zusammen, verursachten eine Kakophonie aus
Tönen und schienen plötzlich, nachdem der Anführer
seinen Kommandostab quer über seinen Kopf hob, abrupt
aufzuhören.
    Wieder schrie der Große einen Befehl.
    Wieder antwortete ein Chor aus zweihundert rauhen Kehlen.
    Doc richtete die Objektive der Kamera auf die seiner Meinung nach
interessantesten Stellen. Er wußte, daß er eines der
wichtigsten Dokumente der Wissenschaft schuf. Kein Mensch vor ihm
hatte je den Paarungstanz der Froschwesen beobachtet, niemand hatte
ihn filmen können. Jagdfieber überkam den Biologen; er sah,
daß die letzten hundert Meter des Films durch die Optik liefen.
    Der Anführer blieb regungslos stehen, und Doc filmte mit dem
Männchen im Vordergrund das Bild. Die beiden Kreise lösten
sich auf. Die Weitichen des inneren Kreises gingen den Männchen
entgegen. Die Wesen umarmten sich.
    Wieder ein Befehl.
    Die Paare verließen hintereinander die Lichtung. Ein Geruch
nach feuchten Blättern lag in der Luft, nach zertretenen
Gewächsen und nach einer intensiven Hautausscheidung. Mit den
letzten Metern der Filmrolle und der eingeschalteten Vergrößerung
hielt Doc die prächtige Gestalt des Männchens fest.
    Über zwei Meter groß, mit den Schultern eines Goril
    las und langen Armen. Die Oberarme und die Oberschenkel waren lang
und spindelförmig, die Finger und die Zehen sehr grazil. Im
Mondlicht wurden die dünnen Schwimmhäute durchscheinend und
blieben hellrot. Der Daumen als fünfter Finger konnte der
Knickrichtung der übrigen Glieder entgegengestellt werden.
    Die Vorderseite des Wesens war von einem hellen, mit
Schmutzflecken übersäten Grau. Die gesamte Hinterseite aber
sah aus wie ein Tigerfell, aber das Streifenmuster war nicht sehr
genau ausgeprägt es waren ebenso Rosetten und Formen einer
Leopardendecke enthalten.
    Schnurrend lief der Film aus.
    Doc legte die Kamera weg und betrachtete schweigend die beiden
Wesen in der Mitte der Lichtung; kaum zehn Meter von ihm entfernt. Er
sah, wie das Männchen seinen Stab in den Boden rammte und beide
Arme auf die Schultern des Weibchens legte.
    Dann folgten beide ihren Artgenossen in die Tiefe des dunklen
Waldes hinein. Die scharfen, dunklen Töne und Schreie hörten
plötzlich auf. Das Schweigen der Nacht senkte sich über die
Szene. Doc blieb lange regungslos sitzen und dachte darüber
nach, daß er, Doktor rer. nat. Andoveer Tarmac, als erster
Mensch des Universums den Paarungstanz mitangesehen und auf
hochempfindlichen Film gebannt hatte.

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