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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unserem Genie und unserer
Erfindungsgabe freien Lauf zu lassen", erklärte er
spöttisch. „Es ergibt genauso viel Sinn, hier anzufangen,
wie irgendwo anders." „Anzufangen", reagierte Gifford
abfällig. „Was anzufangen?"
    „Das Große Haus zu beleben", antwortete Redhorse
sarkastisch. „Denn wenn Sie das nicht fertigbringen, zieht
Ihnen die Ragnatu eigenhändig die Haut vom Leibe."
    „Ich sehe etwas", sagte Pido plötzlich.
    Sie deutete in die Höhe. Redhorse erkannte einen
würfelförmigen Kasten, der etwa in zwei Metern Höhe
aus der Wand ragte. Auf der Oberseite des Kastens lag etwas, das
einen Umriß wie eine umgestülpte Schüssel hatte und
im Widerschein der bläulichen Lumineszenz sanft schimmerte.
    Lassanga trat darauf zu.
    „Es hat zwei Schalter an der Vorderseite." Er streckte
den Arm aus. „Wer immer hier früher gehaust hat, muß
ziemlich lang gewesen sein - falls er das hier bequeme Greifweite
nennt." Er wandte sich an Redhorse. „Soll ich?"
    Redhorse sah nicht ein, wie ihnen daraus Schaden erwachsen könne,
und nickte. Lassanga drückte einen der beiden Schalter. Mit
leisem „Klick" verschwand der Knopf in der Seitenfläche
des Kastens. Nichts geschah.
    „Den ändern", sagte Ari Brissard.
    Lassanga drückte den zweiten Knopf. Sie hatten das leise
Klicken kaum gehört, da sahen sie die umgestülpte Schüssel
auf der Oberseite des Kastens aufflammen. Erka Heerd stieß
einen ängstlichen Schrei aus und schlug die Hände vors
Gesicht. Redhorse schloß instinktiv die Augen und öffnete
sie wieder, vorsichtig unter den Lidern hervorblinzelnd.

    Es gab keinen Grund zur Besorgnis. Die Schüssel war noch
ganz. Sie brannte mit grellem, weißem Licht. Der kleine Kasten
war eine Notbeleuchtung. Mit einem eigenen Generator war er
unabhängig von allem, was um ihn herum vorging. Wahrscheinlich
besaßjeder Raum im Innern dieses Schiffes einen ähnlichen
Kasten.
    Zum erstenmal seit wer weiß wie langer Zeit erfüllte
Helligkeit wieder die Tiefen des fremden Raumriesen.
    *
    Mit Augen, die von der plötzlichen Grelle schmerzten,
betrachteten sie ihre Umgebung. Der Raum war etwa acht Meter lang und
rund fünf breit. Er wurde beherrscht von dem mächtigen
Schaltpult, das sich vor der Rückwand erhob und sich von einer
Seite bis zur ändern zog. Die Oberfläche des Pults war
leicht abgeflacht. Die Vorderkante lag knapp anderthalb Meter über
dem Boden, unbequem hoch fürjemand von etwa Redhorses Statur,
der das Pult im Sitzen hätte bedienen wollen, und zu niedrig
fürjemand, der im Stehen arbeitete. Lassanga hatte recht. Die
Fremden mußten von anderer Gestalt gewesen sein als die
terranischen Eindringlinge.
    Während Ernest Gifford und Erka Heerd sich, ihrem Fachgebiet
entsprechend, sofort an die Untersuchung des Pultes machten, nahmen
Pido Gant und Redhorse die Seitenwände in Augenschein. Pido war
ausgebildete Kybernetikerin. Ihre Funktion auf diesem ersten Vorstoß
in den Andromeda- Nebel hatte sein sollen, die
positronisch-elektronischen Konzepte zu entwickeln, die zur
wirksamen, reibungslosen Auswertung neuartiger Phänomene
notwendig waren. Don Redhorse selbst verstand genug von Kontroll- und
Regeltechnik, um zu wissen, was er tat. Lediglich Lassanga und
Brissard, Hyperfeld-Fachmann und Astrophysiker, waren aufgrund ihrer
Ausbildung gezwungen, die Suche nach Anhaltspunkten aufs Geratewohl
zu betreiben und sich darauf zu verlassen, daß auch ein blindes
Huhn ab und zu ein Korn fände. Sie verbrachten mehrere Stunden
damit, Eindrücke zu sammeln und sie zu ordnen und zu
katalogisieren - eine Prozedur, derenVorteile Erka Heerd als
Logikspezialistin mit überzeugenden Worten als die
meistversprechende bezeichnete. Don Redhorse begann mit einfachen
Dingen. Er nahm zur Kenntnis, daß fast ohne Ausnahme die
Meßskalen zeigerlos waren, was daraufhindeutete, daß,
sobald die Instrumente in Betrieb genommen wurden, ein Leuchtzeiger
erscheinen undje nach Art und Betrag des Gemessenen über die
Skalen wandern würde. Diese Feststellung, so trivial sie auch
auf den ersten Blick erschien, war wichtig. Denn auch die
Meßinstrumente an Bord terranischer Raumschiffe benutzten
optische anstelle von mechanischen Zeigern; Schaltung und Kontrolle
von Leuchtzeigern waren bekannt - über diesen Teil der Anlage
brauchten sie sich nicht den Kopf zu zerbrechen, wenn sie begannen,
den komplexen Schaltmechanismus zu untersuchen, der sich hinter den
Wänden verbarg.
    Pido entdeckte einen Block von Meßinstrumenten, deren

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