Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Finsternis.
    „Das nächstemal möchte ich, daß die Sonne
scheint, wenn ich hierherkomme", sagte Pido.
    Sie stand dicht neben Redhorse, so dicht, daß er ihre Wärme
spürte.
    „Es ist ziemlich unheimlich", gestand er unbeholfen.
    Gellendes Gekecker drang aus dem Busch, so nah, daß Pido
zusammenzuckte und sich an Don Redhorse klammerte. Er faßte
ihre Hand und drückte sie.
    „Ich hätte nichts dagegen, wenn Ernie und Erka sich ein
bißchen beeilten", sagte Pido mit dunkler Stimme.
    Plötzlich fing sie an zu lachen.
    „Was für eine herrliche, blödsinnige Idee",
amüsierte sie sich. „Red, glauben Sie, daß Erka und
Ernie, während wir hier brav auf sie warten, da draußen
irgendwo ..."
    Sie wurde unterbrochen. Aus der Tiefe gellte ein
markerschütternder Schrei. Und so vielfältig und verwirrend
die Geräusche des Waldes auch sein mochten - der Laut war
unverkennbar der Schrei eines Menschen in höchster Not.
    Don Redhorse begriff.
    Ernie Gifford hatte seinen ursprünglichen Plan nicht
aufgegeben.
    Er war geflohen.

5.
    Don Redhorse packte Pido bei den Schultern, drehte sie herum und
schob sie aufdie Gangmündung zu.
    „Warte dort!" rief er ihr zu.
    Sie gehorchte stumm. Er wandte sich ab und stürmte den Pfad
entlang, der hinunter ins Dickicht des Dschungels führte. Er
handelte instinktiv. Während er den schmalen Weg
entlangstolperte und mit weiten Sätzen dunklen Schatten aus dem
Weg sprang, die von allen

    Seiten auf ihn einzudringen schienen, kam ihm kaum der Gedanke,
daß er so gut wie keine Aussicht hatte, Ernie Gifford zu
finden. Der Wald war unergründlich, die Gefahren, die in der
Finsternis lauerten, kaum abzuschätzen. Er selbst war waffenlos.
Wenn der Dschungel große Tiere barg, dann würde Pido oben
am Stolleneingang bald einen zweiten Schrei zu hören bekommen -
seinen eigenen.
    Er hatte eine ziemlich klare Vorstellung davon, aus welcher
Richtung Giffords Schrei gekommen war. Ernie mußte sich etwa am
Fuß des Hügels nach links vom Pfad entfernt haben. Seine
Absicht ließ sich leicht durchschauen. Er wollte das
Felsmassiv, auf dem die Stadt Popaque lag, südlich umgehen und
sich durch den Dschungel zur ST. QUENTIN durchschlagen.
    Der Narr! Redhorse nahm sich vor, ihn zwischen die Fäuste zu
nehmen, wenn er ihnjemals fand. Er hatte das Recht,jede Narretei zu
begehen, die ihm einfiel, solange er nur sich selbst dabei in Gefahr
brachte. Aber er hatte Erka Heerd beschwatzt, mit ihm zu kommen.
    Als der Pfad in die Horizontale überging, bog Redhorse nach
links ab. Es war zu finster, um die Stelle zu finden, an der Gifford
den Weg verlassen hatte. Er mußte sich auf seinen Richtungssinn
verlassen. Er begann zu rufen, während er mit lautem Geprassel
durch den zähen, verfilzten Busch brach. Vor dem Dröhnen
seiner Stimme und dem Lärm seines Vordringens flohen die Tiere
des Waldes mit Gezeter und Geschrei. Nur eines der fremden Geschöpfe
nahm die Herausforderung an.
    Ein dunkler Schatten, so groß wie ein ausgewachsener Mann,
sprang Redhorse von der Höhe eines Astes herab an. Redhorse, auf
den Angriff nicht gefaßt, stürzte unter dem Aufprall zu
Boden. Klebrige, pelzige Arme, so dünn und so kräftig wie
Drahtseile, schlangen sich ihm um den Kopf. Er zog die Knie an und
trat zu. Das fremde Tier gab einen wütenden, schmatzenden Laut
von sich. Der Würgegriff lockerte sich für einen
Sekundenbruchteil. Redhorse griff sofort nach. Unter Anstrengung
aller Muskeln sprengte er den Griff, trat ein zweites Mal zu und kam
frei. Der pelzige, schmierige Körper rollte über den Boden.
Einer der Arme, deren Umfassung Redhorse eben erst entronnen war,
pfiff durch die Luft und traf ihn mit der Wucht einer gigantischen
Peitsche, schlang sich ihm um den Leib und preßte ihm die Luft
aus den Lungen. Er sprang und landete mit beiden Füßen auf
dem weichen, elastischen Körper der Bestie. Unter ihm gab es ein
quietschendes, fauchendes Geräusch. Das Tier wälzte sich
zuckend und um sich schlagend zur Seite. Redhorse kam zu Fall, aber
wenigstens der Greifarm hatte sich von ihm gelöst.
    Das Ungeheuer griff ein zweites Mal an. Diesmal war Redhorse
vorbereitet. Er unterlief zwei Greifarme, die sich auf ihn
zuringelten, und rammte mit der linken Schulter in den stinkenden
Tierleib. Die Bestie grunzte, schmatzte, pfiff und wich unsicher
einen Schritt zurück. Die Arme peitschten ziellos durch die
Luft. Redhorse setzte nach. Eine unbändige Wut hatte sich seiner
bemächtigt. Er kämpfte mit dem Zorn desjenigen, der

Weitere Kostenlose Bücher