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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem
Taschenspielertrick aufzusitzen, wie ihn geschickter sich kaumjemand
hätte ausdenken können. Die Ragnatu handelte nicht aus
eigenem Antrieb. Niemand auf Quentin handelte aus eigener Initiative.
Popan Mirz war die treibende Kraft hinter allem und jedem.
    Es war Popan Mirz, der ihn hierherbestellt hatte - ob Rra sich
dessen bewußt war oder nicht. Ihre Absicht mochte sein, den
hochgewachsenen Terraner zum zweiten Mal zu ihrem Geliebten zu
machen. Popan Mirz’ Absicht war weniger primitiver Natur. Ernie
Giffords Fluchtversuch hatte ihn aufgestört. Er wollte wissen,
was in den Gehirnen der Terraner vor sich ging. Er brauchte
Gewißheit, ob er ihnen vertrauen könne oder nicht.

    Welch bessere Möglichkeit bot sich ihm dazu, als den Führer
der terranischen Gruppe auf Terrain zu locken, auf dem er ihn
belauschen konnte, und die Lockung so zu verkleiden, daß der
Belauschte keinen Verdacht schöpfte?
    Don Redhorse grinste. Rra deutete das Grinsen als Ausdruck der
Freude und wies ihn einladend neben sich. Er folgte dem Wink.
    Nicht etwa, daß in seinem Bewußtsein keine Kräfte
am Werke gewesen wären, die Popan Mirz unbedingt verborgen
bleiben mußten. Nur versprach die Ragnatu, dafür zu
sorgen, daß die telepathischen Fühler des Allmächtigen,
Allwissenden während der nächsten Stunden nur höchst
vordergründige Regungen würden aufspüren können.

7.
    Durch die Morgendämmerung eilte Ankton Heinau mit den beiden
ihm Anvertrauten auf sein Wohnhaus zu. Es befand sich in
unmittelbarer Nähe des Palastes, nur um die Breite des
Zentralplatzes und die Länge einiger winkliger Gäßchen
von dem hochaufragenden Domizil der Ragnatu entfernt.
    Heinau hatte es eilig. Es blieb Pido und Ari nicht verborgen, daß
es ihm daran lag, nicht gesehen zu werden. Hier war der Punkt zum
Einhaken. Pido blieb stehen und griff sich keuchend an die Seite.
    „Nicht so schnell!" protestierte sie auf Quentin. „Ich
habe Seitenstechen."
    Heinau blickte ungeduldig um sich. Die Gasse war leer. Noch war
Propaque nicht zum Leben erwacht.
    „Rasch", drängte er. „Wir haben keine Zeit
zu verlieren."
    Ari hatte die Hände in den Taschen seines hemdähnlichen
Überhangs.
    „Warum eigentlich nicht? Wohin geht die Reise?"
    „Zu mir", antwortete Heinau.
    „Und was tun wir dort?"
    „Das geht Sie nichts an!" fauchte der Rat.
    Ari zog eine Hand aus der Tasche und deutete mit dem Zeigefinger
aufHeinau.
    „Hör zu, Freund", sagte er gefährlich ruhig,
„ich habe auf dieser Welt eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Und du weißt es. Du wirst mit mir und dieser Frau nicht
verfahren wie mit dem letzten Dreck. Ich will wissen, was uns
bevorsteht, oder wir lassen dich hier stehen und kehren zum Palast
zurück."
    Heinau war nicht beeindruckt.
    „Ich möchte sehen, wie Sie das versuchen",
antwortete er gehässig. Der Gedanke schien ihn zu erheitern.
„Wirklich, ich möchte zusehen, wie Sie zum Palast
zurückkehren." Er trat einen Schritt aufPido zu. „Diese
Frau bleibt bei mir, um ihrer eigenen Sicherheit willen."
Angesichts der Sicherheit, mit der der Rat auftrat, hielt Ari es
nicht für angebracht, seine Drohung zu verwirklichen. Er tat so,
als stütze er Pido, und raunte ihr zu:
    „Im Augenblick ist nichts zu machen. Der Kerl ist zu
sicher."
    Pido nickte, nahm die Hand von der Seite und atmete auf.
    „Ich ...ich glaube, es ist wieder besser", seufzte sie.
    „Ich bestehe darauf", verkündete Heinau, „daß
Sie sich fortan nur noch so unterhalten, daß ich jedes Wort
verstehen kann."
    Ari zog es vor, die Forderung unbeantwortet zu lassen. Er wartete
auf die nächstbessere Gelegenheit, Heinau die Zähne zu
zeigen.
    Sie schritten weiter. Die Gasse beschrieb eine enge Kurve und
neigte sich aufwärts. Rechts und links waren die grob
verputzten, grauen Mauern von Häusern, nur hier und dort durch
kleine Fensteröffnungen unterbrochen. Jede Hauswand hatte eine
Tür, unbeholfen aus Holz gefertigt und mit einer zollhohen
Schwelle gegen den Boden abschließend. Der Straßenbelag

    bestand aus ursprünglich unbehauenen Steinblöcken, die
der Verkehr der Jahrzehnte schließlich zu einem großflächigen,
unregelmäßigen Kopfsteinpflaster abgeschliffen hatte.
Widerwärtiger Gestank wie von verfaultem Gemüse und Jauche
stieg Ari plötzlich in die Nase. Er blieb stehen und sah ein
Rinnsal einer gelblichen, dampfenden Flüssigkeit zwischen
Türfüllung und Schwelle eines Hauseingangs hervorquellen.
Das übelriechende Rinnsal sammelte sich in den Rillen

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