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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Krallen
hakten sich in den unzerreißbaren Kunststoff der Felljacke, und
meine Hand erreichte das nachgeahmte Steinmesser. Ich riß es
hervor.
    Der Rachen des Tieres war dicht über meinem Hals.
    Ich schnellte den rechten Arm nach vorn, und die messerscharfe
Klinge schnitt in den Tierkörper. Das Fauchen wurde lauter, und
ich faßte mit der Linken eine der Pranken der Großkatze,
die an den Ohren pinselartige Haarbüschel trug. Ein Aufbäumen
meines Körpers hatte zur Folge, daß ich auf den Rücken
zu liegen kam, dann auf die Seite abrollte. Das Tier krachte gegen
die Felswand, ich kauerte fünf Zentimeter neben dem Abhang.
Zwanzig Meter unter mir standen die Wölfe im Kies. Unvermittelt
schnellte sich die Großkatze vorwärts, landete mit allen
vier Pranken auf meiner Brust, und ich hatte mich im gleichen
Augenblick vorgeworfen. Mein Messer stach zu. Dreimal, viermal. Der
Raubtieratem machte mich fast bewußtlos. Ich ließ das
Messer fallen, griff nach den Hinterpranken, riß sie hoch und
warf mich zur Seite. Das Raubtier drehte sich in der Luft, schlug auf
dem Schräghang auf und prallte in den Kies.
    »Asser! Töte!« schrie ich.
    Die Katze raste schräg in die Richtung auf den Fluß
davon, und der blauschwarze Wolf stob hinterher. Innerhalb von
Sekunden vollendete sich der Kampf. Asser rammte die Katze seitlich,
warf sie um und schnappte zu. Stählerne Kiefer,
elektromagnetisch bewegt, schlossen sich. Zähne aus weißem,
stahlharten Kunststoff zerfetzten die Adern, die Knochen und das
Rückenmark der Katze.
    Asser blieb neben dem Kadaver stehen.
    »Zurück zum Pferd!« rief ich und richtete mich
schwer atmend auf. Ich war zu unvorsichtig gewesen, und der Angriff
war mir eine Lehre. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn,
dann zog ich die Einzelteile des Energiestrahlers aus den
Geheimfächern der Jacke. Innerhalb von einer Minute hatte ich
die Waffe zusammengesetzt, nahm mein Gepäck auf und drang in die
Höhle ein. Meine Vorsicht war unbegründet gewesen - jetzt
war die Höhle leer. Ich kroch durch Kot, durch Reste von kleinen
Beutetieren, kam an einem Stück Aas vorbei, das infernalisch
stank und sah, daß die Höhle keinen zweiten Ausgang hatte.
Vier Meter vom Eingang entfernt legte ich meine Kostbarkeiten ab. Ich
schloß den halbdurchsichtigen Kunststoffbeutel und verließ
das stinkende Loch.
    Ich suchte Steine zusammen, schichtete sie übereinander, bis
sie die Höhle verschlossen, und trat dann zurück.
    Mit einigen Energieschüssen verschmolz ich die Steine mit dem
Fels der Höhle. Es war unmöglich, daß ein Tier sie
auseinanderbrechen konnte. Ich würde sie notfalls mit
Muskelkraft und einem Hebel, jederzeit aber mit dem Desintegrator
öffnen können.
    Die Vorbereitungen waren abgeschlossen. Jetzt begannen die
eigentlichen Probleme.
    Hüte dich vor der Überlegung, daß die Jäger
deine Freunde sind. Sie kennen das Leben nur unter dem Begriff des
Kämpfens und Überlebens, sagte mein Extrahirn.
    Das hätte ich leicht übersehen können.
    Ich turnte den Schräghang hinunter, griff in die harzigen
Äste der Krüppelbäume und sprang die letzten drei
Meter hinunter in den Kies. Jetzt war ich auf meine Intelligenz,
meine beiden Robotwölfe und auf die Waffen angewiesen, die ich
am Körper oder in den Felltaschen des Packtieres hatte.
Vernunft, Klugheit, Stärke - dazu Wurfmesser, Bogen und
Wurfspeere. Es konnte beginnen.
    Ich säuberte meine Hände mit Sand und Wasser, ließ
sie an der Sonne trocknen und aß einen der
Nahrungskonzentratwürfel, die im Saum der Jacke eingefaßt
waren.
    »Truc!«
    Ich stand fünfzehn Meter von den Tieren entfernt.
    »Bringe das Pferd!«
    Der Wolf riß mit einer kurzen Drehung seines Kopfes an dem
Doppelzügel und zerrte das Tier hinter sich her. Einen Meter vor
mir blieb die Gruppe stehen. Ich stellte meinen rechten Fuß in
den Steigbügel, hielt mich in der starren schwarzen Mähne
fest und schwang mich in den dünnen Sattel. Dann beugte ich mich
vor, griff nach den Zügeln und knallte die flache Hand auf den
Schenkel des Pferdes.
    Das Tier setzte sich in Bewegung.
    Truc lief, als ich schneller wurde, neben mir her. Lautlos,
geschmeidig und wie ein Schatten. Asser zog, in meiner Spur laufend,
das Packpferd mit sich. Zwanzig Kilometer und ein kulturelles Gefälle
von Jahrtausenden trennten mich, Kristallprinz Atlan, arkonidischer
Flottenadmiral, und jetzt steinzeitlicher Jäger, von den
primitiven Bewohnern dieses Planeten, des dritten von Larsafs Sonne.
    Ich ging in

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