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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deutliche Gefühl, als würde ihr
das folgende Vollbad, bei dem die Seife restlos verbraucht wurde,
einen gewaltigen Spaß machen. Nach einer weiteren Stunde saßen
wir naß und lachend nebeneinander auf dem Baum, und ich
behandelte den Rest ihrer Verletzungen. Ich fühlte mich
wunderbar sauber und gelöst - vielleicht blieb etwas von dem
übrig und wurde von Generation zu Generation vererbt, was ich
ihr beigebracht hatte.
    ***
    Dämmerung: Alles war ruhig, ruhig wie ich. Das Lagerfeuer
brannte, und siebzehn Männer und ein Mädchen saßen in
einem weiten Kreis darum. Fünfzehn junge Jäger, Thupa und
ich. Katya bohrte mit einem Steinstichel Löcher in
ausgeschnittene Fellstücke, auf die ich mit einem scharfkantigen
Stein gewisse Linien gezogen hatte.
    Einige Namen kannte ich, die Träger waren besonders
charakteristisch.
    Anooa, Yaac, Cheen, Suuma, N'Gomee, Gard, Meeng...
    »Thupa«, begann ich, »ich habe hier in deinem
Stamm gute Aufnahme gefunden. Ich habe einige Freunde und ein gutes
Weib, eine Hütte und gute Jagdgründe. Ich will dir zeigen,
daß ich danken kann. Ich brauche diese fünfzehn Männer
so lange, wie der Mond braucht, um sich zu füllen. Was sprichst
du?«
    Thupas Augen bekamen einen sehnsüchtigen, fast träumerischen
Ausdruck.
    »Was willst du mit den Jägern, Bruder des Wolfes?«
    »Ich will ihnen zeigen, wie man schneller jagt. Ich will
meinen Stamm mit ihnen rächen, und ich will ihnen zeigen, wie
man wilde Pferde fängt. Und viele andere Dinge mehr.«
    Thupa grinste.
    »Ich empfinde Neid, wenn ich daran denke, wie ich früher
gejagt habe.«
    Ich lachte ihn offen an. In diesem Augenblick wirkte er
glaubwürdig.
    »Neid ist Bewunderung auf dem Kriegspfad«, sagte ich.
»Willst du nicht mit uns kommen?«
    Er schüttelte den Kopf und zwinkerte mit den Augen, die von
strahlenförmigen Falten und einer Mischung aus Erdfarbe und
Rentalg umgeben waren.
    »Nein, ich bin zu alt. Und ich muß den Jägern
sagen, wo sie jagen sollen. Das Wild ist nicht mehr so zahlreich wie
vor einigen Wintern.«
    Ich begriff. Die großen Herden zogen sich in den Norden des
Kontinents zurück. Irgendwann würde die Siedlung leerstehen
und verlassen sein. Innerhalb von zwei, drei Jahren hatte der
wuchernde Dschungel jede Spur für immer verschlungen.
    »Wir brauchen einen Tag für die Vorbereitungen, Thupa.
Wir brechen zwei Sonnenaufgänge nach jetzt auf.«
    Seine Würde hing über Thupa wie sein Höhlenbärenfell,
und sie verbarg jede ehrliche Regung, die mir hätte sagen
können, was er wirklich dachte. Vermutlich waren seine Gedanken
bereits bei der morgigen Jagd.
    »Ihr kommt zurück?«
    »Ja«, sagte ich. »Ich verspreche es. Wir kommen
zurück, und wenn nichts geschieht, in voller Zahl. Klüger
und besser und kräftiger, als wir gegangen sind. Nach dreißig
Sonnenaufgängen.«
    Er stand mühsam auf und griff mit der Hand nach seiner Hüfte.
    »Führe sie gut, Bruder der Wölfe«, sagte er
in beinahe feierlichem Ton.
    »Ich führe sie, so gut ich es kann«, versprach
ich und legte meine Hand auf seine Schulter.
    Er wandte langsam den Kopf und musterte Katya und die Männer.
Etwas in seinem Gesicht erschreckte mich; er strahlte eine gleichsam
unirdische Magie aus, als sei das gesamte Wissen des ganzen Stammes
in seinem Schädel unter den Fangzähnen des Höhlenbären
versammelt. Sein Haar fiel schwarz und schmutzig unter dem Fell
hervor, seine Augen schienen in der Feuerglut zu lodern, und sein
Gesicht sah aus wie eine alte, halbzerstörte Maske mit den
gesplitterten Zähnen und den Lücken dazwischen. Ein Gefühl
kommenden Unheils durchfuhr mich - etwas zwischen Zögern und
Erstaunen.
    »Ich werde einen Wegzauber über euch sprechen«,
versicherte er und ging.
    »Wir werden ihn brauchen, Schwinger des Kommandostabes«,
erwiderte ich.
    Ich wandte mich zu den Jägern und flüsterte laut und in
beschwörendem Ton:
    »Ihr seid jetzt die Brüder des Wolfes. Ihr werdet
rennen, jagen und reißen wie die schwarzen Wölfe. Ich
werde euch führen. Bringt alles, was ihr an Waffen habt, morgen
mittag hierher. Bringt zwei Mädchen mit, aber keine, die ein
Kind erwartet. Wir gehen in zwei Sonnenaufgängen.«
    Sie verließen das Feuer und gingen fort in die Dunkelheit.
Ich wollte ein feindliches Schiff mit fünfzehn Steinzeitbarbaren
bekämpfen., es schien hoffnungslos. Und doch glaubte ich daran,
daß ich mit diesem Schiff nach ARKON fliegen würde,
vierunddreißigtausend Lichtjahre weit.
    Das Feuer erlosch langsam; der Glutkern

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