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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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programmiert hatte, verließ er die
Funkzentrale. Im Kommandoraum traf er mit Oberstleutnant Iko Damalon
zusammen, dem Leiter des Untersuchungsstabes, der an Bord der TOLEDO
mitgeflogen war.
    Damalon lächelte ironisch.
    „Glauben Sie, daß diese Leute sich freiwillig ergeben,
Kommandant?" fragte er mit seiner hellen Stimme, die gar nicht
zu seiner äußeren Erscheinung passen wollte.
    Kendall zuckte die Schultern.
    „Wenn sie einen Rest von Vernunft besitzen, werden sie
kapitulieren. Es kann ihnen schließlich nicht gleichgültig
sein, ob sie - sofern sie schuldig sind - nach einer
Persönlichkeitsreduzierung nur verbannt werden oder in einer
atomaren Gluthölle verbrennen."
    Der Oberstleutnant wiegte zweifelnd den kahlen Schädel.
    „Menschen, die die Bevölkerung eines ganzen Planeten
ausrotten, sind nicht normal. Erwarten Sie also auch keine normalen
Reaktionen von ihnen, Kommandant."
    „Malen Sie nicht den Teufel an die Wand!" rief Franklin
Kendall erschrocken. „Ich möchte nicht ebenfalls einen
ganzen Planeten verwüsten."
    Iko Damalon lachte.
    In diesem Augenblick meldete sich die Funkzentrale über die
Rundsprechanlage und bat Kendall, ein Telekomgespräch von
Corredos entgegenzunehmen.
    „Na also!" sagte Franklin erleichtert.
    Er eilte in die Funkzentrale. Der Bildschirm des Tele-koms war
bereits hell. Das Gesicht eines relativ jungen Mannes flimmerte auf
dem Schirm. Er mußte entweder auf der Erde geboren sein oder
auf einem erdähnlichen Planeten des Imperiums, denn bei ihm
fehlte die mattblaue Verfärbung der Haut, wie sie bei den Leuten
von Corredos bereits in der zweiten Generation auftrat.
    Franklin nahm in dem Sessel vor dem Telekom Platz und stellte sich
vor.
    Sein Gesprächspartner grinste sardonisch.
    „Sind Sie der amtlich lizenzierte Massenmörder?"
fragte er herausfordernd.
    Kendall verzichtete auf eine Klarstellung. Er überwand seinen
Abscheu vor diesem Menschen und fragte:
    „Sind Sie befugt, mir die bedingungslose Kapitulation
anzubieten?"
    Der andere grinste stärker.
    „Befugt schon, aber nicht willens, Mörder. Hören
Sie mir genau zu: Ich bin Jollek Pandawon, Regent von
    Corredos, und ich fordere Sie auf, innerhalb einer halben Stunde
dieses Sonnenschiff zu verlassen. Nach Ablauf der Frist wird Ihr
lächerliches Schiff vernichtet."
    Franklin spürte, wie ihm die Zornesröte ins Gesicht
schoß. Er mußte sich eisern beherrschen, um den Usurpator
nicht anzuschreien.
    Kalt entgegnete er:
    „Ihr Gegenultimatum gibt mir das Recht, Corredos
augenblicklich anzugreifen und zu vernichten, Pandawon. Angesichts
der Gegenstandslosigkeit Ihrer Drohungen verzichte ich darauf. Die
Zeit läuft weiter, Pandawon. Sie haben noch ...", er warf
einen Blick auf den Streifen des Chronographen, „ ... genau
vier Stunden und achtundvierzig Minuten."
    „Und Sie haben weniger Zeit!" schrie Pandawon.
    „Jetzt passen Sie einmal auf", versuchte es Kendall mit
der „väterlichen Tour". „Angenommen, Sie
könnten die TOLEDO wirklich vernichten, glauben Sie ernstlich,
das Solare Imperium würde das hinnehmen? Wenige Tage danach
würde ein Flottenverband vor Corredos erscheinen - und sein
Kommandeur würde sich nicht mit Konversation aufhalten, sondern
sofort zuschlagen. Nehmen Sie Vernunft an, Panda won!
Schlimmstenfalls stünde Ihnen eine Persönlichkeitsreduzierung
bevor, und Ihr Leben danach würden Sie als völlig normal
empfinden."
    „Ich ...?" höhnte der andere. „Mein Ich
würde sterben. Das ist das gleiche wie der physische Tod, denn
mein Körper wäre nach der Reduzierung nicht mehr als eine
Ansammlung animalisch arbeitender Organe, die ein künstliches
Ich aufgepropft erhielten. Nein, nicht noch einmal. Lieber sterbe
ich!"
    Unwillkürlich zuckte Kendalls Kopf zurück, als er sah,
wie sich Pandawons Gesicht zu einer satanischen Fratze verzerrte. Er
schluckte und fragte tonlos:
    „Wollen Sie damit sagen, Sie hätten schon einmal eine
Persönlichkeitsreduzierung erhalten ...?"
    „Nicht ich!" schrie Pandawon. „Mein Vorgänger
in diesem Körper! Ich als Person bin nur ein positronisch
entwickeltes Kunstprodukt."
    „Aber nein!" wehrte Franklin ab. „Eine
Reduzierung löscht das alte Ego doch nicht aus. Es reduziert,
wie der Name sagt, die alte Persönlichkeit auf das unverf ormte
Ego, das es unmittelbar nach der Geburt war. Dieses Ego durchläuft
lediglich eine simulierte beschleunigte positive Entwicklung. Dabei
wird alles Positive verstärkt; die bei jedem Menschen
vorhandenen negativen

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