Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hast du das getan, Johannes?«
    »Warum ich das getan habe?« Gallos war verwirrt. Janz
reagierte ganz anders, als Gallos es erwartet hätte. Janz wirkte
nicht wie ein überführter Mörder, sondern eher wie ein
zu Unrecht Verurteilter. In diesem Augenblick fühlte sich Gallos
diesem Fall wieder einmal nicht gewachsen.
    Er versuchte, dahinterzukommen, was er falsch gemacht hatte.
Welche falschen Schlüsse hatte er gezogen? Das Grübeln
lenkte ihn ab. Seine mangelnde Konzentration würde ihn in
wenigen Minuten das Leben kosten...
    »Warum hast du uns gejagt, Johannes?«
    »Um die vielen unschuldigen Mädchen, die Ylina heißen,
vor euch zu schützen. Damit du, Janz, keine zehnte Ylina mehr
töten kannst.«
    Janz war fassungslos. »Du wirfst mir vor, daß ich.
Nein, Johannes, das kann nicht wahr sein. Ich versuche Ylina zu
beschützen. Ich könnte ihr nichts zuleide tun.«
    »Dann hat Erdega die Mädchen umgebracht?«
    Janz schüttelte nur den Kopf.
    Plötzlich war hinter Gallos ein Schatten. Der Wisender. Er
duckte sich zum Sprung und stieß ein heiseres Fauchen aus.
    »Hinter dir!« rief Janz und riß das
Strahlengewehr hoch.
    Gallos versuchte noch herumzuwirbeln, aber er reagierte zu spät.
Ein schweres Gewicht fiel auf ihn, ein heißer, beißender
Atem schlug ihm ins Gesicht - und er fiel nach vorne. Er sah noch
Janz, wie er breitbeinig dastand und wie sich ein grelles
Energiebündel aus seiner Waffe ergoß. Dann wurde ihm
schwarz vor den Augen.
    Aber er konnte noch hören. Und außer den Todesschreien
der getroffenen Bestie hörte er das Schrillen der Alarmglocke.
    Die Alarmanlage schlug an! Und diesmal konnte sie unmöglich
von dem Wisender ausgelöst worden sein. Denn der verendete auf
dieser Lichtung an Ylinas Grab.
    Es war nur eine Schlußfolgerung möglich, und es war
gleichzeitig Gallos' letzter Gedanke: Ylinas Vater hatte das
verborgene Tal gefunden - wie war das nur möglich.?

7.
    Erdega war im Führerhaus des Geländewagens gefangen. Er
konnte nicht fliehen. Er hätte davonlaufen können, aber vor
dem unbarmherzigen Schrillen der Alarmglocke gab es kein Entkommen.
Es hätte ihn überall hin verfolgt, bis in den entlegensten
Winkel des Tales. Deshalb versuchte er erst gar nicht zu flüchten.
    Ylina schrie.
    In ihrem weißen Gesicht bildeten nur die starren Augen und
der weit aufgerissene Mund dunkle Stellen - große, schwarze
Löcher, die Erdega zu verschlingen drohten. In panischer Angst
krallte er sich an den Unebenheiten der Rückwand fest.
    »Jetzt holt er mich!« Ylina war wie von Sinnen.
»Erdega, verstehst du? Er kommt mich holen! Hörst du die
Glocke? Ich flehe dich an, tu etwas.«
    Erdega war zu keiner Bewegung fähig. Er wußte, daß
in wenigen Minuten etwas Schreckliches passieren würde. Aber er
konnte nichts dagegen tun.
    Er war im Führerhaus gefangen.
    Durch die Windschutzscheibe sah er Ylinas Schimmel. Das Pferd
wieherte und bäumte sich auf, es versuchte, sich von dem Baum
loszureißen, an den es gebunden war. zwecklos.
    »Wir sind alle Gefangene unseres Schicksals«, murmelte
Erdega und preßte sich noch fester an die Wand. »Es ist
sinnlos, davonlaufen zu wollen. Das Schicksal holt dich ein. Nur der
Mutterleib kann dir Geborgenheit und Schutz bieten.«
    Erdega kauerte sich zusammen.
    Er nahm die Stellung ein, die der Embryo im Mutterleib inne hatte.
    Ylina sah es und schrie wieder.
    »Hilf mir, Erdega«, wimmerte sie.
    »Fügen wir uns«, sagte Erdega. »Es gibt
kein Entrinnen.«
    Er verstand nicht, warum Ylina auf und ab rannte, warum sie
weinte, warum sie schrie. Er wußte, was geschehen würde,
wußte, daß es keine Fluchtmöglichkeit gab. Deshalb
wartete er.
    Aber als der große, hagere Mann mit dem totenbleichen
Gesicht vor dem Geländewagen erschien, schrie auch Erdega. Er
schrie und kauerte sich noch mehr in sich zusammen.
    »Nur nicht bewegen, dann läuft der Tod an dir vorbei.«
Ylina riß die Tür des Führerhauses auf und sprang mit
wehendem Kittel ins Freie. Der totenbleiche Mann griff nach ihr,
bekam eine Hand zu fassen und wirbelte sie im Kreise. Erdega sah
noch, wie beide über den Wiesenhang kollerten, dann schlug die
Tür zu, und er sah nur noch die Bäume und den scheuenden
Schimmel durch das Glas des Seitenfensters.
    Er schloß die Augen, um nichts mehr zu sehen.
    Er hielt sich die Ohren zu, um nichts mehr zu hören.
    Er preßte das Kinn fest an die Brust, um nichts mehr zu
fühlen.
    Er wollte sich mit aller Kraft vor dem Bösen dieser Welt
verschließen.
    Die Wogen

Weitere Kostenlose Bücher