PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke
das Orarium von
Blish nur, weil ich ihm versprach, ihn vor den Teloniern und den
USO-Agenten zu beschützen. Ich fürchte nur, wenn die
Telonier ihn holen kommen, werde ich ihm nicht helfen
können. Wer sich einmal als Söldner verpflichtet hat,
den geben die vor zwei Jahren nicht mehr frei.«
J.L. hatte kaum ausgesprochen, als das Interkom summte. Zuerst
wollte er das Summen ignorieren, aber dann nahm er den Anruf doch
entgegen. Es war seine Sekretärin.
»Hier sind zwei Männer, die wegen Mr. Blish kommen«,
sagte sie.
»Telonier?« fragte J.L. so leise, daß die
anderen es nicht verstehen konnten. Seine Sekretärin nickte zur
Bestätigung. J.L. seufzte.
»Sagen Sie ihnen, daß sie sich noch zwei Minuten
gedulden sollen. Ich schicke ihnen Blish.«
J.L. wich dem Blick des Geophysikers aus, der anscheinend das
Gespräch doch mitangehört hatte, und sagte, ohne sich
umzudrehen:
»Blish! Würden Sie bitte meine Sekretärin
aufsuchen. Sie erwartet Sie bereits.«
Blish machte zwei zögernde Schritte nach vorne. Er schien zu
ahnen, was ihn im Vorzimmer erwartete. Seine Stimme klang rauh, als
er fragte: »Worum handelt es sich, Mr. Lasaiie?«
»Ach, um irgendeine Formalität«, wich J.L. aus.
»Ach so«, sagte Blish. Er räusperte sich.
»Zwischen uns hat sich doch nichts geändert, Mr. Lasaiie?
Sie werden mich doch beschützen?«
»Natürlich. Aber nun gehen Sie, meine Sekretärin
wartet.«
Und Gordon Blish ging aus dem Raum und lief den Teloniern
geradewegs in die Arme. J.L.s Sekretärin wurde Zeuge eines
Vorfalls, der schon zu den alltäglichen Dingen auf Thorum
gehörte. Die beiden rotuniformierten Telonier starrten Gordon
Blish an, als wollten sie ihn hypnotisieren.
Der eine sagte in akzentfreiem Interkosmo: »Sie haben sich
freiwillig als Söldner gemeldet, Mr. Blish. Wollen Sie uns nun
freiwillig folgen?«
Gordon Blish stürzte davon. Doch er kam nur bis zur
Ausgangstür. Der eine Telonier hatte ein Gerät
hervorgeholt, das stark an eine Pistole erinnerte, und sie auf Blish
gerichtet. Gerade als dieser nach dem Türöffner griff,
zuckte er zusammen, als hätte ihn etwas in den Rücken
getroffen. Im nächsten Moment zeugte nur noch eine Wolke
feinsten Staubes von der Stelle, wo Gordon Blish eben noch gestanden
hatte. Die beiden Telonier grüßten höflich und gingen
davon...
Inzwischen war die Besprechung im Konferenzzimmer weitergegangen.
Da die Diskussionen der Wissenschaftler zu keinem Ergebnis geführt
hatten, entschloß sich J.L. die Sitzung auf den nächsten
Tag zu verschieben. Zum Abschluß sagte er:
»Ich erwarte von Ihnen konkrete Lösungsvorschläge,
meine Herren. Sie haben den Beweis für die Existenz des Orariums
und brauchen nur noch herauszufinden, in welchen Gebieten Thorums
dieses Element Vorkommen könnte. Ich sage könnte, weil ich
nicht verlange, daß Sie mir authentische Fundstellen vorlegen.
Das ist alles.«
Er verabschiedete die Wissenschaftler. Er hätte ihnen
natürlich noch sagen können, daß alles getan werden
mußte, um den Planeten Thorum für das
Solare Imperium uninteressant zu machen. Er hätte ihnen sagen
können, daß er Perry Rhodan dazu bringen wollte, Thorum
Wirtschaftshilfe zu gewähren. Aber das war nicht Angelegenheit
der Wissenschaftler. Damit würde er seine Manager beschäftigen.
Beim Verlassen des Konferenzraumes wurde J.L. von seiner
Sekretärin daran erinnert, daß er sich mit Klein jun. und
Rhodan jun. zum Lunch verabredet hatte.
Das war gar nicht schlecht. Dabei konnte er vielleicht schon ein
wenig vorfühlen.
***
Normalerweise war das Restaurant zu dieser Tageszeit fast leer.
Aber J.L. hatte einige von seinen Angestellten hineingesetzt, die so
taten, als seien sie Gäste.
J.L. lehnte sich nach beendetem Lunch satt und zufrieden in seinem
Sessel zurück. Es schien, daß auch Klein und Rhodan mit
dem Gebotenen zufrieden waren. Sie konnten es auch sein, denn J.L.
hatte ihnen die besten Appartements zugeteilt und sogar einen Koch,
einen Barmixer und ein Zimmermädchen für sie bereitgestellt
- für die anderen Gäste gab es nur die automatische Küche,
den Getränkeautomat und den Dienstrobot. Besondere Gäste
verdienten einen besonderen Service.
»Ich habe ein Problem, Mr. Lasalle«, sagte Michael
Rhodan. »Vielleicht können Sie mir helfen.«
J.L. beugte sich vor. »Ich werde mich bemühen.«
Michael Rhodan runzelte die Stirn, er schien nach den richtigen
Worten zu suchen, um sein Problem vorzutragen. Dyronius Klein aß
inzwischen an seiner
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