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PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke

PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke

Titel: PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gerichtet.
    Sie faszinierte ihn immer noch, nur konnte er keine tieferen
Gefühle mehr für sie empfinden. Vielleicht war auch das
beabsichtigt.
    »Warum?« fragte er.
    »Warum?« wiederholte Sija mit leiser Stimme. Sie gab
sich einen Ruck und fuhr energisch fort: »Es gibt viele Gründe.
Sie alle jetzt aufzuzählen, würde dich nur noch mehr
verwirren. Ich will es anders handhaben. Ich erzähle dir eine
Geschichte - die Geschichte unseres Volkes -, und dann will ich dir
sagen, warum du für diese Aufgabe erwählt wurdest. Ich bin
Telonierin, mußt du wissen.«
    »Ich habe es mir gedacht«, sagte Michael.
    Einer der jungen Männer, die sich im Hintergrund gehalten
hatten, sprang plötzlich auf und warf Michael einen Umhang zu.
    »Bedecken Sie sich«, sagte er zornig.
    Michael schlüpfte in den Umhang.
    »Deron ist eifersüchtig auf dich, Mike«, erklärte
Sija lächelnd. »Er ist der Jüngste von uns und
begreift noch nicht, daß der Zweck manchmal die Mittel
heiligt.« Sie biß sich auf die Lippen, als bereue sie
ihre unbedachten Worte.
    »Ich bin dir nicht mehr böse, daß du mich für
deine Zwecke mißbraucht hast«, beruhigte Michael sie.
»Jetzt, da ich dich gefunden habe, bist du mir gleichgültig.«
    »Ich weiß es«, meinte Sija und warf dem jungen
Mann, der Michael den Umhang gegeben hatte, einen bezeichnenden Blick
zu. »Deron sollte es auch
    wissen, daß es zwischen uns keine gefühlsmäßige
Bindung gibt. Mike, als ich damals auf Terra in dem Bungalow vorgab,
dich zu malen, verfertigte ich in Wirklichkeit eine metaphysische
Matrize von dir. Dann hypnotisierte ich dich und befahl dir, mir nach
Thorum zu folgen. Jetzt, da du mir gegenüberstehst, hat der
posthypnotische Befehl seine Wirkung verloren. Was denkst du nun?«
    »Ich empfinde nur Neugierde«, sagte Michael
wahrheitsgetreu. »Im Augenblick möchte ich nur wissen,
warum du das alles getan hast.«
    »Ich bin froh, daß du mir nicht grollst.« Sija
seufzte und setzte sich auf einen Fels. Sie begann zu erzählen:
    »Wir Telonier sind ein sehr altes Volk, das seine höchste
Blüte schon hinter sich hatte, als die Terraner erst
darangingen, sich die Natur Untertan zu machen. Mein Volk
durchstreifte schon vor Tausenden von Jahren die Milchstraße
und unterhielt damals regen Kontakt zu den Lemurern, die eure
eigentlichen Vorfahren sind. Unserer Generation ist nicht viel über
diese Zeit bekannt. Wir wissen nur, daß eines Tages
blutrünstige Wesen in das Imperium der Menschheit einbrachen und
Tod und Verderben verbreiteten. Den Terranern sind diese Wesen heute
als Haluter bekannt.
    Als die Haluter ihren Vernichtungsfeldzug begannen, zog sich mein
Volk in die Dunkelwolke zurück. Und es scheint nun, daß
dies ein Fehler war. Denn während sich andere Völker in
einem gnadenlosen Existenzkampf bewähren mußten und sich
zwangsläufig weiterentwickelten, stagnierten die Telonier in der
Isolierung. Wir haben heute immer noch eine höherstehende
Technik als die Terraner, aber dafür sind uns Eigenschaften
abhanden gekommen, die für den Fortbestand und die
Weiterentwicklung eines Volkes maßgeblich sind. Das sind der
Forscherdrang und der Selbsterhaltungstrieb, die eigentlich aus dem
Aggressionstrieb resultieren.«
    Sie machte eine Pause, aber als Michael den Mund zu einer
Entgegnung öffnete, sagte sie schnell:
    »Ich weiß, daß du bereits ahnst, worauf alles
hinausläuft. Aber sprich erst, wenn ich mit meinen Erklärungen
am Ende bin. Es dauert nicht mehr lange.«
    Sie fuhr fort:
    »Die Verantwortlichen meines Volkes erkannten schon vor
langer Zeit, daß die geistige und physische Stagnation früher
oder später zu unserem Untergang führen mußte.
Deshalb entschlossen sie sich, den Anschluß an die
gesamtgalaktische Evolution zu fördern. Aber erst vor zwanzig
Jahren terranischer Zeitrechnung wurde mit dem letzten der alten
Raumschiffe eine Forschungsreise in die Galaxis unternommen. Alle
waren der Ansicht, daß es mit den Teloniern nun wieder
aufwärtsgehen würde. Denn zum erstenmal seit zehntausend
Jahren verließen Telonier die Dunkelwolke. Das Forschungsschiff
kehrte nach zehn Jahren zurück. In dieser Zeit hatte es so
ziemlich alle jungen Völker dieser Galaxis untersucht, ohne daß
diese etwas davon merkten. Am meisten interessiert waren die Forscher
an den Phänomen der sprunghaften Weiterentwicklung der Terraner.
Deshalb war dein Volk, Mike, auch das Ziel intensiver Forschung. Das
Ergebnis dieser
    Untersuchung war für uns ernüchternd und

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