PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm
Siedlerfamilien unter
Führung Erquin Hoorns befanden. Ich suchte trotzdem eines der
Schiffe auf, um mich von der Wahrheit dieser Behauptung zu
überzeugen.
Ich weiß noch genau, daß es sich um HOORNS BARKE
handelte. Erquin Hoorn empfing uns freundlich, aber ich spürte,
daß uns die anderen Familienmitglieder keine allzu großen
Sympathien entgegenbrachten. Den Grund dafür erfuhr ich kurz
darauf.
Die Hoorns waren galaktische Händler, die es zu einigem
Wohlstand gebracht hatten. Aber gerade als ihre Geschäfte sich
zu lohnen begannen, wurden die Springer auf sie aufmerksam und wiesen
sie in ihre Schranken. Erquin Hoorn beschloß, die Finger vom
galaktischen Handel zu lassen und sich mit seiner und zehn weiteren
betroffenen Familien auf einen Planeten zurückzuziehen, den
Erquin auf seinen Reisen entdeckt hatte. Nach den Angaben, die ich
über diese Welt bekam, war sie alles andere als ein Ort, nach
dem sich Menschen sehnten. Aber die Händler waren entschlossen,
der Zivilisation den Rücken zu kehren und sich ihre eigene
Zivilisation aufzubauen. Man war vor allem darüber verbittert,
daß das Solare Imperium den Springern das gesamte Territorium
außerhalb des terranischen Einflußbereiches kampflos
überlassen hatte. Deshalb wurde auch ich ziemlich frostig
empfangen. Nur Erquin Hoorn hatte für die Zwangslage des
Imperiums und der USO ein gewisses Verständnis. Aber wie ich
bald merkte, war sein Einfluß auf die anderen Familien nicht so
groß, wie er gerne den Anschein erwecken wollte. Nur die Hoorns
standen geschlossen hinter ihm, was immerhin die Hälfte der
Insassen aller drei Schiffe ausmachten. Die anderen waren jedoch mit
verschiedenen Regelungen nicht einverstanden, unter anderem auch mit
der Wahl ihrer zukünftigen Heimat.
Das konnte ich gut verstehen, denn außer dem Namen, nämlich
Hoorns Paradies, besaß dieser Planet nichts Verlockendes. Doch
da ich damals wichtigere Probleme zu bewältigen hatte, versuchte
ich erst gar nicht zu intervenieren. Außerdem war mir klar, daß
ein Schlichtungsversuch durch die USO auch gar nicht erwünscht
war. Wir gaben den drei Schiffen noch das Geleit bis zu ihrem
Zielstern, der ungefähr zwischen Opposite und Last Hope lag, und
wandten uns dann unseren eigenen Aufgaben zu.
Ich hörte nie mehr von Hoorns Paradies. Aber jetzt, da du
mich daran erinnert hast, Mike, werde ich Bully ans Herz legen, daß
sich die Explorerflotte um diese Kolonie kümmert, bevor sie sich
gänzlich vom Imperium isoliert.«
Atlan hatte wieder in die Wirklichkeit zurückgefunden.
»Vielleicht wird es gar nicht nötig, daß du die
Explorerflotte auf den Plan rufst«, meinte Michael.
»Hast du vielleicht wieder einmal vor, deine Nase in eine
gefährliche Sache zu stecken?«
»Keineswegs«, versicherte Michael. »Ich muß
eine Dissertation über Erquin Hoorn schreiben. Da nirgends
Unterlagen über sein Leben und Schaffen aufzutreiben sind, werde
ich sein Paradies aufsuchen müssen. Mehr steckt wirklich nicht
dahinter. Bekomme ich von dir die Koordinaten?«
Atlan überlegte eine Weile, dann sagte er: »In Ordnung,
ich gebe sie dir. Aber rechne nicht damit, daß ich dir auch
noch ein Schiff zur Verfügung stelle.«
»Das wäre auch gar nicht nötig«, sagte
Michael. »Ich hege die Hoffnung, daß Dr. Waringer mich
mitnimmt. Wenn sich das nicht machen läßt, miete ich von
Dyronius Klein eine Yacht.«
Atlan hob verwundert die Brauen. »Dr. Geoffry Waringer?
Verläßt er Terra?«
Michael nickte. »Wahrscheinlich für immer. Er ist
mindestens ebenso verbittert, wie es einst die Hoorns waren.«
»Er hat weniger Grund dazu«, erklärte Atlan. »Man
kann als Unbekannter nicht aufstehen und behaupten, man sei ein
Genie, und dann gleich beleidigt sein, wenn es niemand auf Anhieb
glaubt.«
»Der Fall liegt etwas komplizierter«, entgegnete
Michael. Er seufzte. »Aber in diesem Punkt bist du
wahrscheinlich so starrsinnig wie Dad.«
Atlan ging nicht darauf ein. Statt dessen fragte er: »Was
meinst du, ist das von Bestand, was sich zwischen deiner Schwester
und Dr. Waringer angebahnt hat?«
»Dazu kann ich mich nicht äußern«, wich
Michael aus.
»Hm, ich verstehe. Aber vielleicht möchtest du dich
über eine Angelegenheit äußern, die dich betrifft.«
Michael versteifte sich. »Ich verstehe nicht - und ich
möchte mich auch nicht bemühen, über den Sinn deiner
Andeutung nachzugrübeln. Ich bekomme doch die Koordinaten? Gut,
dann möchte ich nicht länger deine kostbare Zeit in
Anspruch
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