PR TB 091 Das Tödliche Element
waren Amphibiengeschöpfe, die eine gewisse
Ähnlichkeit mit Kröten besaßen, aber keineswegs
ausgesprochen nichtmenschlich wirkten. Sie konnten aufrecht gehen,
lange Zeit auf dem trockenen Land leben, fühlten sich aber im
Wasser in ihrem Element. Sie lebten auch vorwiegend im Meer, wo sie
sich eine bescheidene und primitive Zivilisation aufgebaut hatten.
Sie bauten unter Wasser ganze Städte aus Schlamm, Korallen und
Schlingpflanzen und trugen sogar Kleider, die sie aus Fischhäuten
gefertigt hatten. Ambruk Dillwan
erzählte dies alles, um seinen Zuhörern einen ungefähren
Eindruck von den Zirkionen zu verschaffen.
Er fuhr fort, daß einige der Amphibiengeschöpfe sich so
an das Landleben gewöhnt hatten, daß sie kaum mehr das
Meer aufsuchten. Auf diese Landbewohner war eines Tages ein
Freifahrerschiff gestoßen, das wegen eines Maschinenschadens
auf Zirkion eine Notlandung vornehmen mußte. Den Freifahrern
fielen sofort die riesigen Perlen auf, die von den Land-Zirklonen zu
allerlei Gebrauchsgegenständen verarbeitet wurden. Sie
schnitzten Schüsseln daraus, Messer, Pfeilspitzen für ihre
primitiven Harpunen und anderes.
Die Zirkionen hatten keine Ahnung, welchen Wert die Perlen für
die Freifahrer darstellten und tauschten sie gerne gegen Rohholz ein,
das sie mit ihren Steinwerkzeugen besser bearbeiten konnten.
So entstand der Stützpunkt auf Zirkion. Aber der Vorrat an
Perlen bei den Land-Zirkionen war bald erschöpft. Da sie von den
Meeresbewohnern wie Ausgestoßene behandelt wurden, konnten sie
es nicht wagen, in einem Ausmaß nach Perlen zu tauchen, daß
die Freifahrer befriedigt gewesen wären.
Die Freifahrer entschlossen sich, Kontakt zu den Wasserbewohnern
aufzunehmen, obwohl sie von den Landbewohnern gewarnt worden waren.
Die Zirkionen, die im Reich des Meeres wohnten, würden fremde
Eindringlinge nicht dulden, sagten sie, und jeden kurzerhand töten.
Trotzdem unternahmen die Freifahrer einen Kontaktversuch, der aber
scheiterte. Die Landbewohner hatten recht, die Zirkionen bekämpften
jedes Wesen, das in ihr Unterwasserbereich eindrang. Davon ließen
sich die Freifahrer jedoch nicht abschrecken, denn sie waren an den
wertvollen Perlen, die oft bis zu Kürbisgröße
erreichten, ungemein interessiert. Jede dieser Riesenperlen stellte
auf dem galaktischen Markt einen Wert von einigen tausend Solar dar.
Da sie aber nicht selbst mit den Zirkionen in Kontakt treten
konnten, kamen sie auf die Idee mit den Transmittern. Von da an lief
der Tauschhandel wunschgemäß ab.
Es wurden insgesamt vier Transmitterstationen an exponierten
Stellen im Meer versenkt, von denen jede sowohl Empfänger wie
auch Sender war und ferngelenkt bedient werden konnte. Da man den
Wasserzirkionen kein Holz anbieten konnte, weil es sofort an die
Oberfläche getrieben worden wäre, versuchten es die
Freihändler mit Kunststoffabfällen. Sie schickten durch die
Transmitter die verschiedensten Chemiestoffe in allen möglichen
Farben und Formen , es waren alles Abfallprodukte, an denen die
Freifahrer bereits verdient hatten. Denn es handelte sich um Müll,
den sie von den Industrieplaneten, die darin zu ersticken drohten,
gegen hohe Gebühren abholten. Diese Abfallprodukte beförderten
sie mittels der Transmitterverbindung von der Bodenstation auf den
Meeresgrund.
Die Zirkionen rissen sich nach anfänglichem Zögern
förmlich darum, denn sie hatten für die Chemiestoffe viele
Einsatzmöglichkeiten. Nach dieser ersten unentgeltlichen
Lieferung gaben die Freifahrer den Zirkionen zu verstehen, daß
sie an den Perlen interessiert waren. Nachdem die Zirkionen erst
einmal
begriffen hatten, florierte der Tauschhandel mit ihnen.
Sie wollten zwar immer noch keinen persönlichen Kontakt zu
den Fremden, nahmen aber gerne deren Gaben und revanchierten sich mit
der Lieferung von Perlen.
„Das klappte bis vor zwei Tagen", schloß Ambruk
Dillwan. „Kommen Sie bitte mit in den Transmitterraum, damit
Sie sich an Ort und Stelle davon überzeugen können, wie die
Zirkionen nun auf unsere Kunststoffsendung reagieren." Cryjonon
und seine Leute folgten dem Ertruser in den Transmitterraum, der auf
der anderen Seite des Kuppelbaus lag. Es handelte sich um einen nicht
allzu großen Raum, in dem nur ein Transmitter stand. Zwei
Techniker bedienten ihn. Ambruk Dillwan ging zuerst zu einem Schott
und öffnete es.
Dahinter lag ein Lagerraum mit einer Länge von fünfzig
Metern, in dem zehn Reihen von Stellagen standen. Darin waren
zylinderförmige
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