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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das sich
in Wasser auflösen ließ. Ich musste allein sein, um klare
Gedanken fassen zu können. Das Mädchen Radogyne befand sich
unter der persönlichen Obhut von Kressin und Stadelberger bei
meinen Männern und versuchte, ihnen bei der Essenszubereitung zu
helfen. Ich breitete zwei Decken und meinen Mantel über die
harte Matratze aus, trank einen großen Schluck Wein und drückte
schließlich die Fernsteuerung des Falken.
    Langsam beruhigten sich meine fliegenden Nerven. Die heilsame
Strahlung des Aktivators half mir dabei. Ich legte mich, nur mit
einem Hemd und einer dünnen Hose bekleidet, auf das Bett,
verschränkte die Arme hinter dem Kopf und dachte nach. Alles,
was ich bisher gesehen und miterlebt hatte, direkt oder indirekt
durch die unentwegt suchenden Spionsonden, verdiente wahrlich die
Bezeichnung .Barock“. Der Ausdruck stammte aus dem
portugiesischen barroco und bezeichnete eine unregelmäßige
Perle. Inzwischen drang eine Stilrichtung die schockierend seltsam
war, eine Art europäischer Absolutismus, nach Norden vor. Die
Trachten, die Bilder und die Musikstücke zeugten von diesem
Stil, der die Renaissance ablöste. Auch dieser unheilvolle Krieg
war ein Kennzeichen des Barocks, zugleich von barocker,
ausschweifender Gründlichkeit und Brutalität. Eine Figur
war inzwischen aus dem Spiel genommen worden - der Mann von den
Sternen war tot. Noch blieben das Mädchen, rund fünfzehn
Verfolger und ich. Von Radogyne würde ich in kurzer Zeit
erfahren, warum sie hier gelandet war. Und die Verfolger würden
in den nächsten Tagen weiter nach Radogynes Begleiter suchen -
mit ihnen musste ich in neutraler Umgebung zusammentreffen.
    ,So und nicht anders w erde ich vorgehen!“ sagte ich.
    Karten des Gebietes. Verpflegung. Das Wohlergehen von
siebenundzwanzig Personen und den Tieren. Der Wolf, der draußen
vor der Tür lag. Und der Falke. Wo blieb er? Ich nahm einen
zweiten Schluck Rotwein; vermutlich war er tief in Südfrankreich
gewachsen, denn sein Geschmack und auch sein Alkoholgehalt
unterschieden sich wohltuend von den sauren Gewächsen dieser
Gegend.
    Ich spürte, wie meine Verkrampfung langsam wich. Ein warmes
Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Ich trank den
Becher leer und begann, mich etwas leichter, beschwingter zu fühlen.
    Zwar waren alle Eindrücke dieses Tages fotografisch exakt in
meiner Erinnerung aufgehoben, aber besänftigend legte sich der
Dunst des Alkohols darüber, und langsam verdrängte ich die
Schrecken. Ich goss mir einen zweiten Becher Wein voll, aß vier
verschiedene Würfelkonzentrate aus meinem Vorrat und stand auf.
    Der Falke kam, setzte sich auf den Fenstersturz und fauchte: .Hier
bin ich. Viele Informationen.“
    .Gut. Warte.“
    Ich wrang meine Kleidung aus, hängte sie an den Wänden
auf und hoffte, dass das Gewebe bis morgen leidlich trocken war. Dann
schüttete ich das Wasser aus dem Fenster und lachte, als von
unten ein ellenlanger Fluch ertönte. Ich blieb vor dem Fenster
stehen, atmete die kühle Nachtluft ein und hörte das
Stimmengewirr von unten, die Lieder und die Musik der Soldaten, die
Stimmen von Mercy und Werth. Alles verschmolz zu einer Stimmung, die
ähnlich gelöst war wie die körperliche Erschlaf fung
nach der Schlacht.
    ,Bilder?“ fragte ich und klappte meinen Lederkasten auf,
schaltete den Bildschirm ein.
    „Viele Bilder!“ krächzte Cis.
    , Abruf!“ sagte ich.
    Eine Stunde lang sah ich die Bilder, die von den Linsen des Falken
aufgenommen worden waren. Ich konnte den letzten Teil der Flucht des
Fremden miterleben, die direkt in den Tod führte.
    Ich sagte, während ich mir die Gesichter und die Ausrüstung
der fünfzehn V erfolger einprägte: .Speichere diese Werte,
so dass du die Fremden jederzeit erkennen kannst.“
    „Verstanden!“ fauchte der Vog el.
    Er sah aus wie ein lebendiger Falke. Meine Maschinen hatten
Meisterwerke erschaffen, denn auch sie lernten von Mal zu Mal mehr.
Die Federn waren erstaunlich naturgetreu, obwohl sie aus
federleichtem Kunststoff bestanden. Desgleichen war der Kopf der
eines rassigen Falken; sämtliche Bewegungen, die dieser
künstliche Raubvogel ausführen konnte, glichen denen des
Originals verblüffend genau.
    .Weiter!“
    Ich sah, wie nach dem Konterzug der von Werthschen Reiterei die
fünfzehn Fremden abdrehten und sich im Gelände verloren.
Sie schlossen sich weder der einen noch der anderen Partei an. Sie
und ihr Tross, der sich auf weitere fünfzehn Personen belief,
darunter drei recht gut aussehende

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