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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Menschen vor, die
keine oder wenig Ehre besitzen!«
    »Ohne Zweifel wäre es besser«, meinte er
versonnen.
    Die Sonne verschwand hinter den Hügeln im Westen. Wir
verließen den Weg, ritten hinunter in das Bett eines sich
schlängelnden Baches, und die Hufe der Tiere traten in Kies, auf
Moospolster und rutschten von grünbewachsenen Felsen und großen
Steinen ab. Einige hundert Meter weiter, hügelaufwärts,
fanden wir eine runde Mulde, die gegen Westen von einem dunklen
Felsen geschützt war. Einige verbrannte Kreise auf dem Boden
bewiesen, daß hier öfters Wandernde Halt machten und
schliefen. Wir stiegen aus den Sätteln.
    Mootori schlug vor:
    »Ich kümmere mich um die Pferde und um Holz, und du
machst das Essen
    - ist das in deinem Sinn?«
    Ich schaute hoch und sah, wie sich die Möwe auf einen Felsen
setzte, ihre künstlichen Federn aufplusterte und den Schnabel
auf der Brust verbarg. Ich nickte und nahm Bogen und Köcher aus
dem Gepäck. Unsere neuen Helme und Rüstungen, Stiefel und
Schwerter staken in den Packsätteln.
    »Ja. So werden wir es halten!« sagte ich.
    Wir arbeiteten beide schnell und sicher zusammen. Die Pferde waren
an langen Leinen angepflockt und weideten; die Sättel befanden
sich dicht hinter uns. Wie Yodoya erklärt hatte, war in der
heutigen Zeit dem Frieden und der Ruhe nicht zu trauen. Eine Szene
wiederholte sich, die ich ganz genau kannte: Zwei Männer saßen
sich gegenüber, zwischen sich ein Feuer, auf dem Speisen kochten
und brieten und rochen. Pferde grasten, und nur soviel, wie unbedingt
nötig war, wurde aus dem Gepäck herausgenommen. Wir
unterhielten uns leise, und der Behälter mit dem kalten Reiswein
wechselte ständig hin und her. Nachdem wir gegessen hatten,
säuberten wir Töpfe und Pfannen, verstauten sie wieder und
breiteten unsere Decken aus. Das Feuer bildete nach kurzer Zeit einen
runden Gluthaufen, dessen Wärme unsere Füße
erreichte. Gegen den Nachthimmel hoben sich die schwarzen Zweige der
Bäume ab, die Sterne funkelten, und mit schlechtverhohlener
Niedergeschlagenheit dachte ich an ARKON.
    Keine müßigen Gedanken, Atlan-Ataya! sagte mein
Extrahirn. Denke an deine Aufgaben!
    »Habe ich welche?« fragte ich mich sehr leise.
    Der Samurai, der eingenickt war, schreckte hoch und starrte mich
an. Sein erster Reflex war der Griff nach dem gekrümmten Schwert
gewesen. Dann schüttelte er den Kopf und fragte:
    »Sagtest du etwas leise, oder dachtest du nur laut?«
    »Ich dachte laut«, sagte ich und blickte auf die Möwe
zwischen den Felsen. Der Vogel rührte sich nicht. Was mich in
dieser Sekunde stutzig machte, war das Schweigen des Fremden, denn
alles, was meine Spione hatten erkennen können, deutete darauf
hin, daß er mikrominiaturisierte Funkgeräte bei sich trug.
Also würde er sie benutzen wollen. Ich legte mich zurück,
tastete nach dem langen, gespannten Bogen und den Pfeilen und schlief
ein. Die Zweige der Bäume zitterten leicht, als der Mond sich
über den Horizont schob. Irgendwo bewegte ein kleines Tier sich,
ein Vogel schrie im Schlaf, und ein Ästchen knackte.
    Und dann, im ersten Grauschimmer des Morgens, schrie die Möwe
laut.

5.
    Ob man schnell läuft oder langsam geht
    jeder Weg hört einmal auf.
    Tseng-kuang
    »Ein Vogelschrei oder mehr?« flüsterte Yodoya.
    »Ich weiß es nicht!« sagte ich, warf den Köcher
auf den Rücken und lief auf den weichen Sohlen meiner
wadenlangen, offenen Stiefel hinüber zum Felsen. Ich kletterte
langsam daran hoch und preßte mich zwischen zwei Vorsprünge.
Mootori huschte vom Feuerkreis weg, hinüber zu den Pferden, von
denen zwei die Köpfe hochwarfen. Der Samurai hielt seine
Ahnenrolle und sein Schwert fest und kauerte sich zwischen den
Büschen nieder.
    Wir warteten.
    Die Möwe spreizte ihre Flügel, schlug sie klatschend
zusammen und entfernte sich nach rechts. Dorther also kamen Besucher.
Ich preßte mein Ohr gegen die Felsen und hörte ganz leise,
ganz fern, das Trappeln von Pferden. Ich machte eine Geste hinüber
zu Yodoya, und mein schweigsamer Freund verstand. Als ich den Kopf
abermals bewegte, hörte ich auch von links das Geräusch von
Pferdehufen. Steine kollerten, Wasser spritzte. Dann das Schnauben
eines Pferdes. Unser Packtier antwortete mit einem gedämpften
Wiehern. Die Gruppe der Besucher hatte sich offensichtlich geteilt.
Yodoya hob sein Schwert mit beiden Händen hoch und machte die
Bewegung eines Ausfalls; eine Art, die ich noch nie gesehen hatte.
Dann tauchte hinter der Biegung, halb

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