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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich umsah, summte das Funkgerät auf, das in dem
Lederschutz des linken Armes verborgen war. Ich schrak zusammen.
    »Rico?« fragte ich, nachdem ich den Arm angewinkelt
und einen verborgenen Kontakt gedrückt hatte.
    »Gebieter!« sagte der Roboter, »ich habe vor
wenigen Minuten den ersten Funkkontakt des Fremden mit seinem Schiff
anmessen können.«
    Ich war nicht überrascht; schließlich hatte ich
tagelang auf diese Mitteilung gewartet.
    »Du hast Nectrion orten können?« fragte ich leise
und scharf akzentuiert.
    »Ja. Er befindet sich auf dem Gutshof einer Samurai-Familie
nahe Kanazawa.«
    Das war eine Burg-Großanlage, gleichzeitig eine Hauptstadt
mit einer Provinzregierung. Ich kannte die Anlage von den
Luftaufnahmen und wußte genau, wo sie sich befand. Etwa
zwanzig, dreißig Tage im ungünstigsten Fall entfernt. Ich
sagte:
    »Hast du herausfinden können, was er sagte?«
    »Ich habe selbstverständlich Bandaufnahmen gemacht«,
erwiderte der Robot aus der Tiefseekuppel, »aber er benutzt
eine gänzlich fremde Sprache.« Ich sagte:
    »Ich werde die Möwe dorthin schicken und ihr Suchgerät
aktivieren. Wenn er wieder zu senden beginnt, findet der Vogel ihn
schnell.«
    »Das ist richtig, Gebieter. Brauchst du genaue Angaben?«
    »Nein«, erwiderte ich. Die Verfolgung schien in ein
anderes, entscheidendes Stadium einzutreten.
    »Ich melde mich wieder, sobald sich etwas an der bestehenden
Situation ändert«, sagte Rico und trennte die Verbindung.
Ich schob den Armschutz weiter den Arm hinauf und nickte schweigend:
ich sah ein, daß ich mich zu schlecht ausgerüstet auf die
Spur des Fremden gesetzt hatte - der Mangel der Ausrüstung war
diesmal keineswegs technischer Natur. Der Fehler lag in mir selbst.
Und darin, daß ich versucht hatte, Maßstäbe, die für
alle Länder gegolten hatten, in denen ich mich bisher
aufgehalten hatte, auch hier in diesem rätselhaften Land
anzuwenden. Ich zuckte die Schultern, nahm einige Schaltungen vor,
und die Möwe raste davon. Sie suchte Nectrion. Fünfzig
Schritte vor dem kleinen Haus des Einsiedlers hielt ich an und stieg
aus dem Sattel. Dann ging ich zwischen den Balken des Tores hindurch,
das ohne Zaun in der Landschaft stand; zwei weiße Balken waren
in den Boden gerammt, darüber lagen quer zwei andere Bohlen. Als
ich den ersten der nackten Felsbrocken erreichte, kam ein alter Mann
aus dem Haus und rief:
    »Bringst du den Krieg, Mann der zwei Schwerter?« Ich
hob die rechte Hand bis in Schulterhöhe und rief zurück:
    »Ich bringe meine eigene Verwirrung, kluger Vater, und ich
werde dir nichts anderes wegnehmen als deine Ratschläge.«
    Er lächelte und krümmte die Schultern nach vorn.
    »Unter diesen Umständen - du bist willkommen, riesiger
Krieger!«
    Es war mir, als trete ich in ein anderes Land. Hier vereinigten
sich Stille und Beschaulichkeit, Selbstgenügsamkeit und
Introvertiertheit, Sonne und Gewächse, Garten und Bauwerke zu
einer Synthese, in der auch ein unruhiger Geist wie meiner Ruhe
finden konnte. Ich nahm den Pferden die Sättel ab, trug das
Gepäck unter das weit vorspringende Dach und erklärte
    dem Einsiedler, warum ich hier sei.
    Er nickte schweigend, dann lächelte er ruhig.

6.
    Mitternacht ist vorüber.
    Die Milchstraße
    schimmert im Wasser des Seerosenteiches.
    Itzen
    »Ja«, sagte der alte Mann leise. »Jetzt verstehe
ich alles. Ich weiß auch, daß es solche Länder gibt,
Schiffe und vieles andere - aber die Seele der Menschen ist überall
gleich.«
    Ich hatte ihm genau berichtet, welche Probleme ich hatte. Ich
hatte mich, ohne unsere - Nectrions und meine - wahre Herkunft, das
Raumschiff, die kulturelle Überlegenheit und die Maske zu
erwähnen, eng an die Wahrheit gehalten. Vier Tage lang hatte ich
mit Vater Katayama gesprochen. Alle Probleme waren von ihm in eine
Anzahl einzelner Schritte zerlegt worden. Ich wurde unsicherer und
niedergeschlagener von Stunde zu Stunde; der Verstand dieses doch
recht einfachen Mannes konnte erfolgreich mit den Komputern der
Tiefseekuppel konkurrieren. Dann lag alles gänzlich klar vor
uns.
    »Und die Lösung deiner Probleme, Freund Ataya, ist
weniger schwer, als du heute noch denkst!« sagte der Samurai.
    »Ich warte auf die Erklärungen«, entgegnete ich.
    Wir saßen auf den weichen Matten in der Mitte des größten
Raumes. Zwei der Türen waren zurückgeschoben worden.
Zwischen uns standen drei kleine Öllampen, vor uns niedrige
Tische, darauf Speisen und Getränke. Viele kleine Töpfe
befanden sich auf

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