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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Sattel des Pferdes, das ruhig
unter uns graste.
    »Was jetzt?« fragte ich.
    Nemuro sah mich an, schob seinen Helm in den Nacken, und ich sah
die tiefen Falten über der waagrechten Druckstelle des
Helmrandes. Dann drehte der Samurai den Kopf, sah der davonziehenden
Karawane nach und blickte auf die verkrümmten Körper auf
der Straße.
    »Wir nehmen einen der Männer, binden ihn auf einen Gaul
und schließen die anderen Pferde zusammen. Sie finden sich von
selbst zurück.«
    »Das ist die beste Idee«, sagte ich.
    Wir waren eine halbe Stunde später fertig, und ich sagte dem
Bewaffneten, daß der nächste Überfall die völlige
Zerstörung der Burg des Shokokuyij nach sich ziehen würde -
er solle dies ausrichten, denn nur deswegen hatten wir sein Leben
geschont.
    Der Zug setzte sich in Bewegung; lahme Pferde, Tote und
Verwundete. Wir aßen und tranken in der Morgendämmerung
ein wenig, dann tränkten wir unsere Pferde und saßen auf.
    Nemuro sagte leise und erbittert:
    »Das war die Kampfansage! In den nächsten Tagen und
Wochen werden viele brave Bauern sterben, weil der fette Herr sie
zwingt, für ihn zu kämpfen. Vielleicht stirbt er selbst -
dann ist dieser Zankapfel für immer aus der Welt geschafft.«
    Ich sagte:
    »Schon immer, verehrungswürdiger Freund Nemuro, habe
ich Männer geschätzt, die der Situation angemessene
Bemerkungen machen können.«
    Ich deutete auf einen Hügel, der sich vor den Strahlen der
eben aufgegangenen Sonne hinter der dunklen, nebligen Kulisse des
Waldes hochschob. Von dort würden wir im unbarmherzigen Licht
des Morgens einen hervorragenden Ausblick nach allen Seiten haben.
Wir ritten langsam den Hügel hinauf. Oben fanden wir die Reste
des Feuers und einen Mann, der sich selbst mit Streifen aus seinem
Mantel verbunden hatte - er war geflohen, als die Bewaffneten kamen,
und hatte das Feuer angezündet. Ich half ihm, und wir gaben ihm
etwas von unseren Vorräten.
    »Herr«, sagte er und hielt sich an meinem Sattel fest.
»Ich habe, als die Reiter auf uns losritten, gehört, daß
auch die Seidewagen überfallen werden sollten. Ein Mann sagte:
>Zuerst der Tabak, und ein wenig später nimmt sich der Herr
auch noch die Seide.< Wollt Ihr nicht eingreifen?«
    Nemuro und ich wechselten einen schnellen Blick. Die prächtigen
Figuren an seinem Helm wurden voll vom Sonnenlicht getroffen.
    »Beim Vollmond!« rief er. »Die Seide! Sie ist in
Gefahr, die drei Wagen sollten heute morgen losgeschickt werden.«
    Ich setzte mich im Sattel zurecht und lockerte die Zügel.
    »Woher kommen die Wagen?«
    »Es ist nicht weit von hier!« sagte der Samurai.
»Deswegen wird der Fette die beiden Überfälle gewählt
haben. Das Kostbarste und das, was man am leichtesten wegschleppen
kann. Los, mir nach, Ataya!«
    Er Riß das Pferd herum, setzte die Hacken ein und
galoppierte den Hügel hinunter. Ich folgte ihm.
    »Eine Stunde!« schrie er, als wir unten angekommen
waren.
    »Welche Richtung?«
    »Geradeaus. Das Dorf bei dem Bambuswald! Dort, wo die
Maulbeerbäume sind!«
    »Verstanden.«
    Wir jagten in gestrecktem Galopp über die abgeernteten
Felder, vorbei an rotem Mohn, vorbei an einigen Gruppen von Männern,
die schon jetzt mit der Arbeit begannen. Diese Nacht und dieser
Morgen waren von entscheidender Bedeutung. Der Herr hatte gesagt, daß
er ein wachsames Auge auf die Seide haben wollte, aber vielleicht war
er aufgehalten worden. Die Pferde gaben ihr Letztes her. Wir kürzten
jede Kurve ab. Als wir das kleine Dorf erblickten, sahen wir, daß
es vollkommen ruhig war. Wir sprengten in den ersten Hof hinein, und
Nemuro bog sich aus dem Sattel und packte einen Jungen am Genick, der
ihm über den Weg lief. Ich parierte das Pferd und wartete, den
Bogen bereits in der behandschuhten Linken.
    »Die Wagen mit der Seide? Wo sind sie? Wann fuhren sie ab?«
stieß Nemuro aufgeregt hervor. Der Junge wand sich in seinem
harten Griff und stotterte:
    »Sie sind. noch nicht weit. auch Herr Tawaraya ist gekommen.
dort fuhren sie, ehrwürdiger.«
    Den Rest hörten wir schon nicht mehr. Wir stoben aus dem
Gehöft hinaus, ritten durch eine Schar auseinanderstiebender
Gänse und gewannen wieder das freie Feld. Bei uns beiden zahlte
es sich aus, daß wir Luftbilder des betreffenden Gebietes
gesehen hatten. Wir kannten die Straße, und wir kannten auch
alle Abkürzungsmöglichkeiten.
    Wir ritten wie die Besessenen, und ich begann zu ahnen, daß
jenes Sternenvolk einen ihrer fähigsten Vertreter ausgeschickt
hatte, um in

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