PR TB 113 Die Söhne Sols
sagte
der Sprengmeister heftig.
„Darüber wurde bereits entschieden!" schrie
Bessmann hitzig.
Lady Carr beantwortete einen fragenden Blick des Prospektors mit
einem Nicken.
Damminger stieß eine Verwünschung aus und kroch wieder
aus der Kuppel. Er ging draußen auf und ab und überlegte,
ob er unter diesen Umständen noch an dem Unternehmen teilnehmen
sollte. Nach einer Weile kam Cartolsos ins Freie.
„Nichts zu machen", sagte er enttäuscht.
„Machen Sie trotzdem mit?"
„Natürlich", sagte der Springer. „Das wissen
Sie doch."
Damminger stieß eine Verwünschung aus. Er konnte sich
genau vorstellen, was in Puyk geschehen würde. Auch wenn es
ihnen gelingen sollte, die Werkstatt zu überfallen, mußten
sie mit Gegenwehr rechnen. Weder Jattips noch seine Freunde würden
unbewaffnet zu dieser Zusammenkunft kommen. Außerdem würde
in kürzester Zeit Hilfe für die Überfallenen
eintreffen.
„Wollen Sie aussteigen?" erkundigte sich Cartolsos.
„Niemand könnte es Ihnen verübeln."
„Ich mache mit", erwiderte Damminger. „Ein
erfahrener Mann muß schließlich dabeisein."
*
Am Nachmittag jenes Tages, an dem der Überfall stattfinden
sollte, brachte Damminger einen Gleiter zur Reparatur in die
Werkstatt, wo die Verbrecher sich treffen wollten. Im Motorblock des
Gleiters war eine Bombe versteckt, deren Sprengkraft ausreichte, um
ein großes Gebäude zu zerstören. Die
Reparaturwerkstatt war jedoch in vier Gebäude aufgeteilt. Neben
zwei Reparaturhallen gab es ein Verwaltungsgebäude und eine
Kantine mit einem öffentlichen Restaurant. Entweder würde
der Gleiter in einer der beiden Hallen oder im Freien explodieren.
Alles hing davon ab, wohin die Mechaniker die Maschine bringen
würden. Damminger bezweifelte, daß bei der Explosion einer
ihrer Gegner sterben würde, denn die Zusammenkunft würde
wahrscheinlich im Verwaltungsgebäude oder im Restaurant
stattfinden. Die Guerillas hofften jedoch, daß durch die
Explosion alle Gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auf
jeden Fall würden Jattips und seine Helfershelfer verwirrt sein.
Die Explosion sollte gleichzeitig das Signal zum Angriff für
die Guerillas sein. Die einzelnen Gruppen würden sich zu diesem
Zeitpunkt rings um die Werkstatt versteckt haben. Unmittelbar nach
der Explosion sollten sie von allen Seiten in die Gebäude
eindringen und die darin Versammelten angreifen.
Damminger ging ein Risiko ein, von dem die anderen nichts wußten.
Nachdem er die Maschine unmittelbar vor Schließung der
Werkstatt abgegeben hatte, betrat er das Restaurant. Er war sicher,
daß mit der Reparatur seiner Maschine erst am nächsten Tag
begonnen werden sollte, also brauchte er nicht zu befürchten,
daß man die Bombe entdecken würde.
Damminger suchte sich einen freien Tisch und stellte seinen Teller
und das Glas ab, die er einem Automaten entnommen hatte. Er aß
langsam und sah sich gründlich um. Nach einer Weile stand er auf
und begab sich in die Toilette. Er wartete, bis er allein war, dann
versteckte er ein kleines Sprengstoffpaket neben dem Abfluß.
Ohne noch einmal zu seinem Tisch zurückzukehren, verließ
er das Restaurant. Als es draußen dunkel wurde, suchte
Damminger das Versteck auf, wo Lady Carr, Bessmann, der Überschwere
und Schlappohr Bennary schon auf ihn warteten. Die Guerillas hielten
sich in der Nähe einer großen Kläranlage auf. Hier
gab es viele Versteckmöglichkeiten.
„Alles in Ordnung", sagte Damminger zu den anderen.
„Eine Stunde vor Mitternacht findet das Feuerwerk statt."
Er merkte, daß Bessmann nervös war.
„Können Sie überhaupt so lange warten?"
erkundigte er sich ironisch.
Bessmann warf ihm einen bösen Blick zu.
Die Dämmerung setzte ein. In der Nähe der Kläranlage
blieb alles ruhig. Nach Anbruch der Dunkelheit stand Damminger auf.
„Ich sehe mich ein bißchen um", verkündete
er.
„Der Fallensteller kann mich begleiten. Er wird spüren,
wenn etwas nicht in Ordnung ist."
Sie brachen auf und suchten die Verstecke der einzelnen Gruppen
auf. Die Guerillas hatten sich in über zwanzig Gruppen
aufgeteilt, die rund um die Werkstatt auf das verabredete Signal
warteten.
Die ersten Gleiter landeten auf dem freien Platz vor der
Werkstatt. Im Licht ihrer Scheinwerfer sah Damminger Männer im
Verwaltungsgebäude verschwinden. Er war enttäuscht, daß
sie nicht in eine der Reparaturhallen oder ins Restaurant gingen.
„Sind sie das?" wandte er sich an Bennary.
„Ich spüre sie", erwiderte der Junge. „Die
meisten
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