PR TB 120 Dämon Der Roten Zwerge
der
Vergangenheit."
Diese Tatsache mußte Rhodan erst einmal verdauen. Nachdem er
sich gefaßt hatte, sagte er:
„Ich sehe trotzdem kein ernsthaftes Problem. Wenn ich
richtig kombiniert habe, dann verstehen Sie unter ,twilzen' nicht nur
Teleportation, sondern auch Telepathie, Telekinese und die Extra
Temporäre Perzeption. Sie beherrschen also, neben allen anderen
denkbaren parapsychischen Fähigkeiten, auch die Zeit. Ist das
richtig?"
„So könnte man sagen", bestätigte der
Chef-Twilzer.
„Wenn Sie die Zeit beherrschen, dann kann es für Sie
doch kein Problem sein, mit uns in die Gegenwart zurückzutwilzen!"
„Wir besitzen die theoretische Möglichkeit, in die
Gegenwart zurückzukehren", erklärte der Chef-Twilzer.
„Aber in der praktischen Anwendung ergibt sich eine Reihe von
Problemen. Das schlimmste, das auch Ihnen geläufig ist, ist die
Herbeiführung von Zeitparadoxa. Es wäre unverantwortlich,
einen Zeitsprung über tausend Jahre zu versuchen. Wenn wir nicht
auf die Millionstelsekunde genau twilzen, kann das furchtbare
Auswirkungen haben. Nein, darauf können wir es nicht ankommen
lassen. Wir müssen erst einmal abwarten und überlegen, was
zu tun ist. Geben Sie uns etwas Zeit, Perry Rhodan, damit wir in Ruhe
über einen Ausweg aus diesem Dilemma nachdenken können."
*
Die Tage vergingen, ohne daß die vier Twilzer etwas von sich
hören ließen. Perry Rhodan hatte die Zeit genützt, um
astronomische Messungen anstellen zu lassen; aus dem Stand der
Gestirne war eindeutig hervorgegangen, daß sie sich etwa
tausend Jahre in der Vergangenheit befanden.
Die Gewißheit, aus ihrer Gegenwart herausgerissen und von
ihren Freunden, Verwandten und Bekannten durch die Zeit getrennt
worden zu sein, färbte sich auf die Moral der Mannschaft ab.
Rhodan sah sich gezwungen, die Wartezeit mit
„Beschäftigungstherapien" zu überbrücken.
Er schickte Kommandos aus, die Verbindung zu den Eingeborenen
aufnehmen sollten, und hoffte, daß die Männer dadurch von
ihrem Schicksal abgelenkt würden. Selbstverständlich waren
bei der Kontaktaufnahme mit den Umbranern besondere
Verhaltensmaßnahmen zu beachten, um sie nicht in ihrer
natürlichen Entwicklung zu stören.
So mußte streng darauf geachtet werden, daß keine
technischen Geräte oder gar Waffen in die Hände der
Eingeborenen fielen. Es durften keinerlei Spuren hinterlassen werden,
die die Jahre überdauerten und den Umbranern nachhaltig in
Erinnerung blieben. Rhodan wußte, daß er sich in dieser
Beziehung auf die Besatzung der AURIGAE FORTE verlassen konnte, denn
es handelte sich durchweg um erfahrene USO-Spezialisten. Es wäre
bestimmt alles gutgegangen, wenn es nicht Walty Klackton gegeben
hätte.
Aber diesem Pechvogel passierte schon am zweiten Tag des
Aufenthalts in der Vergangenheit ein Mißgeschick, dessen
Auswirkung immer weitere Kreise zog.
Walty Klackton gehörte einem zwanzigköpfigen Kommando
an, das zu einem Stamm von Umbranern aufgebrochen war, der in den
nahen Bergen lebte, um dessen Lebensgewohnheiten zu studieren.
Ähnliche Forschungskommandos waren in allen Richtungen
unterwegs; ihre Hauptaufgabe war es, Licht in die dunkle
Vergangenheit der Umbraner zu bringen und herauszufinden, wie es
einem Volk ohne Raumfahrt möglich gewesen sein konnte, sich über
alle zwölf Planeten des Sonnensystems auszubreiten.
Das Forschungskommando, dem auch Klackton angehörte, hatte
nur die nötigste technische Ausrüstung mitgenommen, dazu
als Bewaffnung Paralysatoren. Energiestrahler, Handgranaten,
Miniaturbomben und andere schwere Waffen gehörten zwar ebenfalls
zur Ausrüstung, wurden aber vom Kommandanten, einem
USO-Hauptmann namens Vert Abstrant, unter Verschluß gehalten.
Die zwanzigköpfige Gruppe erreichte das Gebiet des
Bergstammes ohne Zwischenfälle. Als man jedoch die Höhlen
erreichte, waren keine Umbraner zu sehen. Die Männer
durchsuchten die Höhlen, fanden diese jedoch verlassen vor. Es
gab einige untrügliche Zeichen dafür, daß die
Eingeborenen ihre Behausungen fluchtartig verlassen hatten.
Von vorangegangenen Expeditionen wußte man jedoch, daß
die Umbraner im allgemeinen nicht scheu waren. Translatoren, die mit
einem halben Dutzend Dialekten gespeichert waren, zeugten von der
Kontaktfreudigkeit der Eingeborenen.
Major Vert Abstrant erließ über den leistungsstarken
Translator einen Aufruf an die Bergbewohner, in dem er sie
aufforderte, sich zum Empfang von Friedensgaben bei ihrem Sammelplatz
einzufinden.
Diese „Friedensgaben"
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