PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha

Gleiters
schmetterte. Hinter dem Gleiter krachten in schneller Folge drei
Paralysatorenschüsse. Taer sprang aus einem Gebüsch und
stob im Zickzack auf den Reiter zu, der sich schreiend am Boden
wälzte.
    »Bist du unverletzt?« schrie Taer und sprang dem Tier
an den Hals, riß am Zügel und beruhigte das scheuende und
auskeilende Reittier.
    »Ja!«
    Sie hatten sich durch diese Reaktion verraten. Cascal rannte, den
Strahler in der Hand, von Deckung zu Deckung springend, auf den neu
angekommenen Reiter zu. Er sah kurz darauf, daß es ein Korybant
war und gab keinen Schuß mehr ab. Der Flüchtende war für
einen Bogenschuß zu weit entfernt, aber plötzlich sahen
sie an der engsten Stelle des Tales Feuer und hörten das Krachen
von Schüssen.
    »Pontonac!«
    »Ich helfe ihm!« schrie Sandal und stob, ein paar
Pfeile aus dem Boden reißend, die von den Schüssen
übriggeblieben waren, in die Richtung des Feuerkreises. Taer und
Cascal gingen auf den Reiter und den Mann zu, der eben aus dem
Gleiter stieg.
    »Ich kam zu spät!« sagte der Reiter. »Ich
habe sie die beiden letzten Tage beobachtet. Ein paar andere Männer
und ich haben uns abgewechselt.«
    »Das Ergebnis?«
    Der Korybant stieg aus dem Sattel und deutete auf den Gleiter.
    »Wir fanden eine Menge Dinge, die wichtig sein können.«
    Taer und Cascal wechselten einen schnellen, schweigenden Blick.
Dann nickte Corbeddu und murmelte:
    »Wir haben einen von zwölfen. Los, helfen Sie mir,
Joak. Wir schicken das Beweismaterial nach Burg Crater.«
    Cascal sicherte seine Waffe und steckte sie ein.
    »Gut. Das ist sicherlich das beste!«
    Sie lösten den Sattel vom Rücken des Darcan und
untersuchten
    flüchtig die Fundgegenstände der Korybanten. Alles
andere war jetzt unwichtig. Mit einem Spezialverband aus dem Fach des
fremden Gleiters versorgten sie die Pfeilwunde, fesselten den Mann an
die Ladefläche des Gleiters und legten ihn auf Decken und Felle.
Dann schleppte Corbeddu das geschossene und ausgenommene Wild herbei
und warf es neben den Bewußtlosen.
    »Bereicherung der königlichen Tafel. Ich bin ganz
scharf auf gespickten Wildbraten.«
    Die beiden Korybanten erklärten sich damit einverstanden, den
Gleiter mit dem Gefangenen nach Crater zu bringen und dort Kazuhiko
zu übergeben. Sie flogen sofort ab. Cascal und Taer horchten auf
die Geräusche eines Kampfes, vielmehr einer Verfolgung, die sich
in südlicher Richtung entfernten.
    »Was ist klüger? Hinterher oder hier warten?«
    »Es wird dunkler«, stellte Cascal fest. »Ich
würde empfehlen: langsam hinter dem Flüchtenden her.«
    Sie zogen die Waffen und liefen langsam in Richtung der Geräusche.
Cascal bückte sich einmal, hob die Strahlwaffe des einen Reiters
auf und dachte daran, wie schnell sich auch ein Profi verraten kann,
wenn er falsche Voraussetzungen traf.
    *
    Als Edmond Pontonac den Reiter an sich vorbeigaloppieren und den
Gleiter hinter ihm herschweben sah, wußte er, daß die
Jagd nicht so verlaufen würde, wie Sandal sie sich vorstellte,
aber auch kaum so, wie die beiden Agenten sich den Ausgang
dachten.*** »Das System funktioniert ...«, murmelte er,
entsicherte seinen Schockstrahler und starrte nach vorn, wo eben der
erste Schuß krachte. Er sah Sandal schießen, den Reiter
aus dem Sattel stürzen und den anderen Reiter fluchten. Als der
Mann am Gleiter vorbeikam, sprang Edmond auf den Pfad und brüllte:
    »Halt!«
    Er feuerte auf die Vorderbeine des Tieres. Der Darcan schrie auf,
stolperte und brach zusammen, riß den Kopf zur Seite und
überschlug sich. Der Reiter wurde aus dem Sattel katapultiert
und hechtete in einen Busch. Pontonac fuhr herum und zielte kurz.
    Der Mann ist bewaffnet, dachte er. Und er wird nicht zögern
...
    Der Busch bewegte sich. Drei Schüsse krachten. Einer traf den
Stamm eines Baumes nicht ganz dreißig Zentimeter neben dem Kopf
Edmonds, die beiden anderen setzten trockenes Gebüsch in
Flammen. Edmond warf sich aus der Feuerlinie und schoß auf den
Busch. Er rollte sich über seine stählerne Schulter ab und
blieb liegen. Dann hörte er schnelle Schritte, die in Laufen
übergingen. Äste krachten, und Zweige schnellten peitschend
zurück. Sandal schrie etwas, das er nicht verstand.
    »Verdammt! Und das mir!« sagte er, kam auf die Füße
und lief fünf Meter neben der brennenden und qualmenden Fläche
auf den Waldrand zu. Seinen Gegner sah er nicht mehr, aber er hörte
die leichten Schritte. Der Mann war hervorragend geschult und besaß
blitzschnelle