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PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha

PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha

Titel: PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reflexe.
    Pontonac holte Luft und warf sich vorwärts.
    Es war sinnlos, zu schießen. Das galt auch für den
Agenten, den er verfolgte. Immer wieder schoben sich Baumstämme
zwischen Ziel und Schützen. Grob visierte Pontonac die Richtung
an, aus der die Schritte jetzt kamen, dann winkelte er die Arme ab
und begann zu rennen. Seine positronischen Muskeln beschleunigten die
Bewegungen seiner Prothesen, und im Zickzack rannte Pontonac zwischen
den Stämmen hangabwärts. Als er merkte, daß sein Atem
langsam knapp zu werden begann, wurde er langsamer und hielt
schließlich neben einem bemoosten und von abgefallenen Nadeln
halb verschütteten Felsblock an. Weit hinter sich hörte er
die leisen Schritte Sandals.
    Es war genau die Zeit, in der ein Wald still ist; die Zeit
zwischen Sonnenuntergang und völliger Nacht. Kein Vogel rührte
sich, kein Tier war zu hören. Nur ein scharfes Knacken von links
unten, das
    das leise Rauschen einer Quelle oder eines kleinen Baches
übertönte.
    »Ich sehe dich nicht, aber ich höre dich!«
murmelte Pontonac.
    Er ging schnell, aber sehr vorsichtig, in die betreffende
Richtung. Jeder Nerv war angespannt.
    Plötzlich hörte er ein heulendes, zischendes Geräusch,
mitten darin einen harten Schlag und einen zweiten hoch über
sich. Ein Pfeil war in einen Baumstamm eingeschlagen. Das Zischen
wurde stärker, und dann flammte in zwanzig Metern Höhe,
genau über der Senke, ein Leuchtfeuer auf, wie das einer Fackel.
    Der Schein zitterte hell und riß die Gegend aus der
Dunkelheit. Lange Schatten wie Zaunreihen zeichneten sich ab. Edmond
schloß kurz die Augen und richtete sie dann nach unten.
    Edmonds Augen glitten über borkige Stämme, Steine und
Büsche. Er suchte nach einer verräterischen Bewegung.
Langsam hob er den Arm mit der Waffe. Er wollte den Flüchtenden
lebend haben.
    Sandal näherte sich fast unhörbar; Edmond hob kurz die
andere Hand zum Zeichen, daß er ihn kommen hörte.
    »Nichts gesehen?« wisperte Sandal.
    »Nein.«
    Es gab nicht viel mehr als drei Möglichkeiten. Entweder war
der Flüchtende den gegenüberliegenden Hang hinaufgerannt,
versteckte sich in der Umgebung der Quelle - oder war ganz woanders.
»Ich gehe dort hinüber!«
    Sandal hatte einen neuen Pfeil mit tropfenförmiger, dicker
Spitze auf der Sehne und schlich jetzt gebückt davon. Noch immer
zuckte und strahlte das Magnesitlicht hoch im Baumwipfel. Lange
Funken sprangen davon weg und erloschen auf halbem Weg zwischen
Erdboden und Lichtquelle. Edmond verließ die Deckung und rannte
in einem Viertelkreis bis zu der Stelle, wo er fast senkrecht nach
unten blicken konnte.
    Das Licht wurde schwächer.
    Gerade, als es kurz vor dem endgültigen Erlöschen war,
sah Pontonac ein kurzes, undeutliches Aufschimmern. Der Lichtreflex
in
    zwei Augen war unverkennbar; jemand, der nicht darauf trainiert
war, solche Beobachtungen zu machen, hätte es leicht übersehen.
Fast in einer Reflexhandlung richtete Pontonac die Waffe auf die
Stelle und drückte kurz nacheinander viermal ab. Ein Ächzen
kam aus der Richtung, dann war die Magnesitladung erschöpft. Das
Echo der Schüsse hallte laut.
    »Ich scheine ihn ge .«
    Pontonac hatte laut gedacht. Im gleichen Augenblick sah er drei
lange, zungenförmige Lichtstrahlen drei oder vier Meter von
seinem Ziel entfernt. Sie stachen quer durch die Dunkelheit und
verwandelten rund um ihn den Wald in Glut, hochgeschleudertes,
qualmendes Erdreich und Flammen. Pontonac rannte aus der
Gefahrenzone, blieb hinter einem Stamm und hob die Waffe. Er legte
sich mit der Außenseite an den rissigen Stamm und zielte.
Bewegungen nahm er nur schattenhaft wahr, undeutlich, es war mehr
eine Ahnung und ergänzende Arbeit der Phantasie, verbunden mit
der Erfahrung. Wieder feuerte er.
    Er sah den schwach glimmenden Spurstrahl der Entladung und sah
auch, wie er zwischen dem Gesträuch auftraf. Wieder ertönte
ein undefinierbarer Laut.
    Edmond wechselte den Platz.
    Keine Schritte, keine Geräusche. Nichts. Nur die Glut der
brennenden Flächen knackte. Es zischte, wenn die Flämmchen
an feuchtes Gras oder vollgesogenes Moos kamen und ausgingen. Dampf
stieg auf und geisterte weiß und gespenstisch zwischen den
Stämmen hoch, löste sich auf.
    Dann wieder das Heulen eines Pfeiles. Der hämmernde, trockene
Laut des Einschlags war in Edmonds Ohren fast doppelt, so schnell
hatte Sandal den zweiten Pfeil abgeschossen. Beide Projektile staken
tief im Holz. Knisternd begannen die Magnesitladungen zu brennen.
    Pontonac

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