PR TB 122 Der Herr Von Exota Alpha
kein
übernatürliches Wesen. Du traust dir zu, über die
Angehörigen deines Ordens die Sicherheit auf Alpha zu
garantieren?«
Scarron überlegte eine Weile, dann erwiderte sie mit fester
Stimme:
»Ja. Jeder Tempel ist mit zwei Korybantinnen oder Korybanten
besetzt. Sie sammeln alle Nachrichten ein, die einzusammeln sich
lohnen. Sie machen Bilder. Sie verständigen mich. Aber sie
können nicht in unbesiedeltes Land vordringen, oder nur sehr
selten.«
Der Chef der United Stars Organisation, der dieses Projekt
steuerte, sagte laut:
»In wenigen Tagen haben wir hier eine Serie von Satelliten
in Umlaufbahnen gebracht und eine automatische Station in den
größeren Mond eingebaut. Dann wird keine Space-Jet mehr
unbemerkt landen können. Wir bauen auch ein Erfassungszentrum in
Burg Crater ein.«
Die Reaktion der Gefangenen war so gering, daß sie niemand
wahrnahm.
»Das wird meine Arbeit erleichtern!« sagte Scarron.
Pontonac schien völlig grundlos zu grinsen.
»Korybanten!«
Sandals Stimme war erregt. Er bedeutete den beiden Männern,
vorzutreten und sich die Gefangenen genau anzusehen.
»Fürst Sandal?«
»Seht euch diese beiden Männer an.«
»Das ist geschehen.«
»Hier sind hundert Zeugen. Sind das die Männer, die von
euch und anderen Korybanten Scarrons tagelang verfolgt worden sind?«
Der jüngere der beiden Tempeldiener sagte mit fester Stimme:
»Ja. Das sind sie.«
»Und du?«
»Ich bin sicher, Fürst. Diese Männer sah ich
allein mindestens fünfzigmal. Es gibt keinen Zweifel.«
Sandal deutete auf zwei andere Krieger Assors und sagte laut und
deutlich:
»Bringt diese beiden Männer in ihre Zellen zurück.
Der dritte wird sich erholen. Die anderen neun fangen wir heute oder
in den nächsten Tagen. Sie werden sich zu verantworten haben.
Auf diesem Planeten soll Frieden sein und, wie Scarron es will,
Freundschaft zwischen allen. Wir können keine Störenfriede
brauchen. Bringt sie zurück.«
Die Männer und die, die hinter den Stühlen der
Gefangenen warteten, führten die zwei Akonen hinaus. Cascal
drehte sich um und sagte, in etwas versöhnlicherem Ton:
»Die Kapitäne hier haben bis jetzt geschwiegen. Wir
haben uns mit ihnen lange unterhalten; es scheint, daß sie
nicht wußten, daß sie Agenten der Akonen angeheuert
hatten.
Ich persönlich kann das nicht recht glauben; vor Jahren war
ich selbständiger Prospektor und kann durchaus annehmen, daß
auch andere Kommandanten und Kapitäne Wölfe von Schafen
unterscheiden können. Wie auch immer Sie dürfen weiterhin
hier landen, meine Herren. Daß wir allerdings, was Ihre
Passagiere und Mannschaftsmitglieder betrifft, mißtrauisch
bleiben, werden Sie uns zugestehen müssen.«
Kapitän Deter L'latlev knurrte:
»Sie haben einen reichlich unverschämten Ton an sich,
Mister.«
Cascal nickte zustimmend und erwiderte:
»Den hätten Sie auch, wenn Sie meine Sorgen hier
hätten. Wie gesagt: Transportieren Sie weiterhin Moos und
Gewürze, kostbare Felle und andere Besonderheiten dieser Welt,
aber transportieren Sie niemals mehr Agenten. Dann werden wir uns
gezwungen fühlen, ausgesprochen unliebenswürdig zu werden.
Übrigens - bleiben Sie noch auf einen Schluck und ein Häppchen
bei uns? Wir scheiden gern als Freunde.«
»Meinetwegen!« erwiderte der angesprochene Kapitän
grimmig.
Das Publikum war und blieb beeindruckt. Jeder der Anwesenden aus
anderen Motiven. Die Häuptlinge und die wenigen Krieger ihrer
Begleitung sahen ein, daß sie in dem Moment, da sie freiwillig
die Freundschaft Sandals gewählt hatten, eine gute Wahl
getroffen hatten, denn sie waren automatisch die Freunde der Freunde
des Fürsten. Und das hatte sichtbare Vorteile. Schon jetzt
sichtbar, denn überall wuchsen die flachen Kuppeldächer der
Schulen und Krankenhäuser, überall entstanden wie durch
Zauberei Schulen und Fabriken und andere, höchst wunderbare
Dinge. Die Kommandanten spürten, daß dies hier kein
Hinterwäldlerplanet war, und daß die starke Hand Terras
und des Imperiums hier wirkte. Und die Verantwortlichen endlich
sahen, daß sie noch immer auf dem richtigen Weg waren.
»Es ist ja wohl anzunehmen, daß der Barde
entsprechenden Erfolg mit seiner verrückten Idee hat!«
sagte Chelifer einige Minuten später. Cascal schob sie an den
Schultern leicht zur Seite, dann blieb er vor den Linsen des
Interkoms stehen. Nur Pontonac und Chelifer sahen ihm zu.
»Scarron!« sagte er leise. Sein Gesicht war plötzlich
weich und ernst zugleich.
»Ich höre,
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