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PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alles genommen: Meinen Beruf, dieses Mädchen
hier - und meine Ruhe. Ich bin am Ende.
    Wartet auf den Tag, an dem die Rotbärte kommen! Alles wird
vernichtet werden!«
    Er trank das Glas leer, stierte sie einige Sekunden lang hohläugig
an, dann huschte er durch das Dunkel davon. Hinter ihm krachte die
Tür
    ins Schloß. Der Maler und das Mädchen sahen sich
schweigend und betreten an.
    »Geh du zu deinem Träumer!« sagte der Maler. »Und
zwar mit der entsicherten Waffe in der Hand. Warne ihn! Sage ihm, was
hier vorgefallen ist.«
    »Ich glaube, du hast recht. Merkwürdig; in solchen
Momenten merkt man erst, zu wem man gehört!« Sie lächelte
schwach und ging langsam hinaus. In der Stadt schien es zu brodeln.
Gestalten huschten hin und her, und zwischen den Mauern waren
Schatten, Geräusche. Atrushka war heilfroh, als ihr Ashkan mit
schäumendem Gebiß die letzte Serpentine hinaufgaloppierte
und sie in Reonards Arbeitszimmer das kleine, gelbe Licht sah.
    Was soll ich nur tun? überlegte sie, während sie das
Tier versorgte und die Treppen hinaufrannte. Kann Reonard mir helfen?
Und was wird El Brochon anfangen, vom Maler gewarnt? Man sollte Kyrde
fangen und foltern, damit er sein Geheimnis verriet! Sie riß
die Tür des Zimmers auf und sah den breiten Rücken des
Mannes, der schlafend über seinen Papieren zusammengesunken war.
    »Reonard!«
    Ihre Stimme schreckte ihn hoch. Er sprang auf, wirbelte herum und
hielt die Waffe in der Hand. Die Mündung zielte zwischen die
Augen des Mädchens. Reonard erkannte sie und senkte die Waffe,
während sie die Tür schloß und näher kam.
    »Du hast mich erschreckt«, sagte er dann, »aber
dein Gesichtsausdruck verrät mir, daß etwas passiert ist.«
    Sie nickte. Reonard hatte sich erholt, aber noch immer war er
unausgeschlafen und schwach von den Exzessen der Nacht.
    »Bist du aufnahmefähig?«
    »Ich denke schon«, erwiderte er und zog einen zweiten
Sessel in das Licht der Lampe. »Was gibt es, Atrushka?«
    »Die Rotbärte!«
    Sie erzählte ihm alles, was sie wußte. Je länger
sie sprach, desto nachdenklicher wurde er. In seinem Gürtel
öffnete er eine kleine Tasche und nahm zwei runde Tabletten
heraus, die er in der Handfläche hin und herrollte. Als er
schließlich hörte, daß der Maler den Fürsten
warnen würde, stand er entschlossen auf und goß aus einem
Krug abgestandenes Wasser in einen Becher.
    »Wir müssen handeln, Mädchen. Der Große Plan
ist in Gefahr! Bist du sehr müde?«
    Sie nickte schweigend.
    »Diese Pillen werden uns vier Stunden lang hellwach machen.
Dann allerdings wird unser Schlaf leicht totenähnlich werden und
lange dauern. Du wirst jetzt einen Teil meiner Geheimnisse erfahren;
hör zu, merke dir alles und verrate mich nicht. Komm, nimm
dieses
    Medikament.«
    Sie schluckten die Pillen, spülten sie mit Wasser hinunter
und suchten Kleidungsstücke zusammen, bewaffneten sich und
rannten dann hinunter in den Stall. Reonards weißer Ashkan
stand regungslos da. Reonard zerrte die Riemen des Sattels fester,
berührte das Fell an einigen Stellen und führte das Tier
aus dem Stall. Er half dem schweigenden, verwunderten Mädchen in
den Sattel, setzte sich hinter sie und sagte scharf:
    »Halte dich fest. Es wird der schnellste Ritt deines
Lebens!«
    Er kannte sein Ziel; etwa vierzig Toisen entfernt, in der Nähe
eines charakteristischen Felsens. Sie ritten über den kleinen
Hof, wurden schneller, stoben zum Tor hinaus und entlang der Straße.
Als die breitkronigen Bäume zurückwichen, schlugen die
stählernen Hufe des Tieres einen rasenden Wirbel, dann streckte
das Robottier die Gliedmaßen von sich und erhob sich in einer
flachen Kurve in die Luft. Das Licht der beiden Monde schlug den
Reitern in die Gesichter. Atrushka klammerte sich an dem Querriemen
des Sattels fest, und Reonards Arme, die nach vorn zu den Zügeln
ausgestreckt waren, hielten sie an den Schultern fest. Sie lehnte
sich fest gegen Reonards Brust, und ein rasender Flug in hundert
Metern Höhe begann.
    »Das ist Schwarze Magie.« sagte Atrushka. Der
Fahrtwind riß ihr die Worte von den Lippen.
    »Das ist nur die Technik eines anderen Volkes, das den
Sternenflug seit Jahrhunderten beherrscht!« erwiderte Reonard.
    Er verließ in einem schnellen Flug den Stadtrand. Das Licht
von Kaalim, dem größeren Mond, ließ den Schatten der
dahinschießenden Gruppe riesengroß über den Boden
gleiten. Eine kleine Herde von Waldtieren, die in den Feldern fraßen,
stob erschreckt in riesigen Sätzen

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