PR TB 132 Projekt Pandora
Luftaufnahmen so wirkte, stand das
Raumschiff, das sie hierher gebracht hatte. Zweihundertfünfzig
Frauen und Männer, die ein anstrengendes Testprogramm hinter und
eigentlich Urlaub vor sich hatten - aber da kamen diese Agenten und
sagten, daß ein Industriespion.
»Ich möchte wissen, warum dieser Vollidiot sich darauf
beschränkt, hier Kristalle zu stehlen!« fragte sich Nand
Bosba, der Verantwortliche für die Zäune und Wachanlagen,
laut.
Dos Satya knurrte:
»Das kann ich dir sagen, Nand. Nur hier findet er die
Wahrheit. Nur hier ist sie am leichtesten zugänglich. Wenn die
Kristalle einmal exportiert sind, ist es fast unmöglich,
festzustellen, ob sie erstens hier gefördert wurden und zweitens
auch echt sind. Aber der Grund liegt noch viel tiefer.«
»Ich höre?«
Sie gerieten in die Bahn der letzten Sonnenstrahlen, die waagrecht
hinter der zackigen Barriere der Red Kordillera hervorschossen. Unter
ihnen lag die runde Höhlung des Tales. Dort standen die
zusammengesetzten Maschinen, dort gähnte das Loch des Schachtes.
»Bei der Entstehung eines Sonnensystems entstehen, nehmen
wir
die Maßstäbe des Solsystems, zwei Gruppen von Planeten.
Tellurische, also erdähnliche, und die äußeren
Planeten. Auch dieses System hat sieben Planeten, vier davon sind
tellurisch. Der dritte Planet, also die Welt mit Namen Descartes, ist
von Menschen nicht zu besiedeln.«
Der junge Mann in der abgewetzten Kleidung des technischen Korps
nickte.
»Alle tellurischen Planeten enthalten in bestimmten Gebieten
ihrer Sial-Kruste Anhäufungen dieser Kristalle. Jene unbekannte
Machtgruppe könnte Ansprüche auf den Planeten Descartes
anmelden.«
»Sie würde es tun, sobald feststeht, daß auch
dort die metamorphische Bildung solcher Va.-98-Kristalle möglich
und wahrscheinlich ist. Dann würde der Konkurrenzkampf noch viel
schneidender werden.«
»Deswegen also ärgern wir uns hier herum,
stellvertretend für das Imperium.«
Die Pioniere hatten in die ersten wirklichen Berge dieses
langgestreckten Massivs eine Menge kleiner Schächte getrieben.
Die dort gemachten Funde waren mit den üblichen Mitteln sehr
genau untersucht worden. Wenn hier der Abbau im Großen
betrieben wurde, waren sämtliche einschlägigen Fabriken für
ein Jahrhundert mit Kristallen versorgt. Das bedeutete aber
gleichzeitig, daß man einzelne Berge dieses Massivs abtragen
würde, Schicht um Schicht. Man würde kostbare Wälder
umlegen, Wege und Raumhäfen anlegen, Bahnen und
Verarbeitungswerke aufstellen müssen. Das wiederum bewirkte
einen schweren Eingriff in die Natur des Planeten und war garantiert
schädlich für die im Osten liegenden Wälder und die
menschlichen Siedlungen. Sie würden an Wasserknappheit leiden,
und wenn dann die Wolken, statt hier abzuregnen, weiter wanderten,
würde der Wald um Aye Moung Tree ersaufen. Dagegen wehrte sich
eine Partei der Siedler.
»Halt!« sagte Dos Satya plötzlich und deutete
nach vorn.
»Was ist los?«
»Ich habe da etwas blitzen gesehen, Radar!«
»Eingeschaltet!«
Vor ihnen, im Licht der Sonne, funkelte etwas kurz auf. Der Schirm
zeigte einen winzigen Punkt. »Hinterher! Das ist kein Vogel!«
Commander Fort handelte blitzschnell. Während die
überdimensionierten Maschinen des Gleiters aufheulten, riß
Fort das Mikrophon aus der Halterung, hielt es an die Lippen und
schaltete es ein. Die Funkabteilung des Schiffes, die ständig
mit einer Wache besetzt war, meldete sich sofort.
»Jungens«, sagte Fort scharf. »Hier schwirrt ein
Robot oder etwas Ähnliches herum! Schaltet alles ein, was ihr
habt, sucht das Ding und
schießt darauf. Aber, verdämmt, schießt nicht uns
ab - wir verfolgen das Biest ebenfalls. Ende.«
»Verstanden, Commander. Ende.«
Mit einem hörbaren Klicken rastete das Mikro wieder ein. Dos
Satya hob die Brille auf die Stirn und beugte sich nach vorn. Der
Gleiter schoß in einem verwegenen Winkel schräg nach
unten. Auf dem Schirm glänzte noch immer der winzige Punkt des
Echos jenes merkwürdigen Gegenstandes.
»Hol alles aus der Maschine heraus!« sagte Dos Satya
hart und drückte einen Schalter. Auf seiner Seite versank die
Scheibe in die Tür. Fort griff unter seinen linken Arm und zog
die Waffe heraus. Ein Klicken; sie war entsichert. Der Gleiter raste
aus dem Bereich der Sonnenstrahlen heraus, und die Blendung
verschwand. Satya streckte den Kopf aus dem Fenster und schob den Arm
hinterher.
»Nach rechts, Nanda!«
»Verstanden!«
Baumwipfel kamen näher. Der Robot schien
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