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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Chef nicht mit dem
Schiff der Delegation kollidiert. Denken Sie daran, daß der
Leitstrahl in dieser Sonnennähe schon bei einer mittleren
Protuberanz ins Schwimmen kommen kann.«
    »Verstanden!« antwortete Pondus Phariko. »Alles
klar!«
    Oklos Shuban schaltete sein Armbandgerät ab, verließ
den Saal und stieg in den nächsten Antigravlift. Während er
nach unten schwebte, überlegte er, ob eines der
Delegationsmitglieder vielleicht auf den Gedanken gekommen war oder
kommen würde, daß sich mit der Hyperenergie, die SUNRIDER
auffing und speicherte, noch etwas anderes anfangen ließ als
beispielsweise die Kapazität der ContainerTransmitterstrecke
zwischen dem Solsystem und Olymp zu erweitern.
    Er wurde ein wenig nervös, als er erkannte, daß dies
durchaus möglich war. Doch er beruhigte sich schnell wieder.
Schließlich ließen sich praktisch alle Erfindungen oder
Neuerungen für positive und auch negative Ziele verwenden. Es
würde also niemanden argwöhnisch machen, daß es beim
SUNRIDER-Projekt nicht anders war.
    Wenn nur der Chef dafür gesorgt hatte, daß dieser
neugierige Schriftsteller Vymur Alsaya zum Schweigen gebracht wurde.
Schade, daß die Sache mit dem Roboter nicht geklappt hatte.
    Wäre es nach ihm, Oklos Shuban, allein gegangen, dann hätte
auch Saphira Codalska erledigt werden müssen. Immerhin wußte
sie ja, daß er ihren Robot-Butler manipuliert hatte. Aber der
Chef war der Ansicht gewesen, sie hätte sich so tief in illegale
Geschäfte verstrickt, daß sie den Mund halten mußte,
um sich selbst zu schützen.
    Shuban verzog das Gesicht.
    Eigentlich ging es ihm nicht viel besser als der Codalska. Auch er
hatte niemals vorgehabt, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Aber
nachdem er wegen schwerer Zerwürfnisse mit seinem Chef aus dem
Geheimen Experimentalkommando der Solaren Abwehr ausgeschieden war
und versucht hatte, sich auf eigene Füße zu stellen, war
es ihm
    jahrelang ziemlich schlecht gegangen. Damals hatte er zu einigen
Manipulationen Zuflucht genommen und sich, ohne es zu ahnen, mit
einem Verbrechersyndikat eingelassen.
    Woher hätte er auch wissen sollen, daß die scheinbar so
seriöse und mächtige Firma COSMIC FINANCIAL SYSTEM nur die
Tarnfirma des bisher größten Verbrechersyndikats in der
Geschichte des Solaren Imperiums war.
    Jedenfalls war er in die Abhängigkeit von CFS geraten. Wenn
er nicht tat, was das Syndikat wollte, würden seine damaligen
Manipulationen aufgedeckt. Das wurde nicht nur den wirtschaftlichen
Ruin für ihn bedeuten, sondern auch einige Jahre
Freiheitsentzug.
    Diese Bedrohung hatte seit vielen Jahren wie ein Damoklesschwert
über seinem Haupt geschwebt. Projekt SUNRIDER gab ihm die
Möglichkeit, diese Bedrohung ein für allemal zu beseitigen.
Wenn die Regierung des Solaren Imperiums zu einer Versammlung von
Marionetten geworden war, die nach Hyam Borjars Pfeife tanzte, dann
konnte ihm auch die Aufdeckung seiner Manipulationen nicht mehr
schaden.
    Das stimmte ihn wieder fröhlich, und er war bester Laune, als
er die Kontrollzentrale betrat.
    Auf den abgefilterten Bildschirmen war der Höllenofen Sol
deutlich und riesengroß zu sehen. Überall standen
Techniker vor den Kontrollpulten. Nur wenige von ihnen waren
eingeweiht und wußten, welchem Zweck SUNRIDER wirklich dienen
sollte.
    Oklos Shuban unterhielt sich leise mit Pondus Phariko, bis auf
einem der Bildschirme ein heller Punkt auftauchte, die Space-Jet des
Chefs, die mit eingeschaltetem Solarstrahler zur Ankopplung ansetzte.
    »Ich werde dem Chef entgegengehen«, sagte Shuban und
nickte seinem Vertrauten zu.
    Wieder vertraute er sich einem Antigravlift an und schwebte bis
zum unteren Pol der Raumstation. Er hörte das Poltern, mit dem
die SpaceJet ankoppelte.
    Wenige Minuten später öffnete sich das Innenschott der
Schleuse. Hyam Borjar, mit einem Raumschutzanzug bekleidet, stapfte
schwerfällig herein, klappte den Druckhelm nach hinten und
blickte Shuban unfreundlich an.
    Wie immer, wenn er dem Chef des Syndikats persönlich
gegenüberstand, hatte Shuban das Gefühl, als hätte
sich sein Magen in einen Eisklumpen verwandelt. Hyam Borjar war kein
gewöhnlicher Verbrecher, sondern ein Psychopath, der von dem
Gedanken besessen war, Perry Rhodan zu seiner Marionette zu machen.
Und um dieses Ziel zu erreichen, würde er notfalls einige
Millionen Menschen opfern.
    Irgendwann im Leben dieses Mannes mußte es ein Ereignis
gegeben haben, das ihn zum Bruch mit seinem vorher wohlgeordneten
Leben
    bewogen hatte.

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