Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
war. Folglich mußte er abwarten. Dennoch beschloß
er, die Entwicklung wenigstens etwas zu beschleunigen.
    Nachdem er mit Kishura an den Tisch zurückgekehrt war und sie
alle einen köstlichen Wein getrunken hatten, forderte er Saphira
zum nächsten Tanz auf.
    Er tanzte distanziert, um jeden Argwohn Kishuras zu vermeiden. Er
fand aber doch Gelegenheit, Saphira zuzuflüstern, wie sie sich
anschließend verhalten sollte. Es kam darauf an, daß sie
die Runde so bald wie möglich verließ.
    An den Tisch zurückgekehrt, fand er unvorhergesehene
Unterstützung bei Kishura, wenn auch aus entgegengerichteten
Motiven.
    Kishura alias Oshiga lächelte ihn mitleidig an und sagte:
    »Es tut mir leid, daß Sie diesen Tanz nicht richtig
genießen konnten. Miss Codalska ist keine gute Tänzerin.«
    Vymur erwiderte nichts darauf.
    Dafür reagierte Saphira um so heftiger.
    »Sie eingebildete Akonin!« zischte sie. »Denken
Sie bloß nicht, Sie wären besser als ich. Bei Ihnen ist
doch alles nur gekünstelt, während bei uns Terranern alles
natürlich ist.«
    Sie wandte sich an Vymur.
    »Sagen Sie, daß ich recht habe, Vymur!«
    Aber Vymur Alsaya verschränkte nur die Arme vor der Brust und
sah starr an einen Punkt der Wand jenseits der Tanzfläche.
    »Jetzt reicht es mir!« sagte Saphira und stand so
hastig auf, daß ihr Weinglas umfiel. »Wenn Sie es nicht
für nötig halten, mich gegen die Beleidigungen dieser
albernen Gans zu verteidigen, gehe ich.«
    Vymur blickte weiter geradeaus, und nach einem Augenblick des
Zögerns warf Saphira den Kopf in den Nacken und rauschte
hoheitsvoll davon.
    »Vielen Dank, Vymur«, flüsterte Kishura.
    Vymur lächelte und machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Es tut mir leid, daß Miss Codalska Sie beschimpfte,
Kishura«, erklärte er. »Ich hoffe sehr, daß
Sie verstehen, warum ich nicht offen Partei für Sie ergreifen
konnte.«
    »Ihr Verhalten war absolut ehrenvoll, Vymur«, warf der
falsche Vasec von Luasong ein und schaute auf seinen
Armbandchronographen. »Bitte, entschuldigen Sie mich jetzt. Ich
bin nicht mehr so jung, daß ich die Nächte durchfeiern und
am nächsten Tag wieder frisch sein könnte. Darum möchte
ich mich jetzt zurückziehen.«
    Er erhob sich.
    »Ich wünsche Ihnen, Vymur, und dir, mein Kind, noch
einen schönen Abend und eine gute Nacht.«
    Kaum war ihr »Vater« gegangen, da rückte Kishura
näher an Vymur heran und legte eine Hand auf die seine.
    »Ich bin sehr froh, daß ich Sie kennenlernen durfte,
Vymur«, flüsterte sie.
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, erwiderte
Vymur und lächelte. »Aber ich möchte, falls Sie das
nicht als Zumutung empfinden, vorschlagen, daß wir das steife
>Sie< für immer weglassen.«
    Kishura schlug die Augen nieder, dann strahlte sie ihn an.
    »Einverstanden, Vymur«, hauchte sie.
    Der weitere Verlauf des Abends war so, wie Vymur ihn sich
vorgestellt hatte.
    Kishura von Luasong alias Oshiga Tiro ging immer mehr auf
    Tuchfühlung, und den dritten Tanz nach Saphiras Abgang
tanzten sie schon so eng umschlungen, daß einige Gäste des
»Hoy Yuen« mißbilligend zu ihnen herübersahen.
    »Ich fürchte, hier können wir nicht mehr lange
bleiben, mein Liebes«, sagte Vymur, als sie an ihren Tisch
zurückkehrten. »Ich schlage vor, wir wechseln die
Szenerie. Es gibt da im Vorort Carina ein Lokal mit bezauberndem
Innenhof. Dort werden Wasserspiele von einer Nachthimmelprojektion
mit Vollmond beleuchtet, und in den von Weinlaub umrankten Nischen
ist man völlig ungestört.«
    Kishura kicherte wie ein junges Mädchen und küßte
ihn auf die Augen.
    »Du bist wundervoll, mein Prinz!« gurrte sie. »Aber
ich weiß einen noch hübscheren Platz. Auf einem der
höchsten Häuser Terranias steht ein Penthouse mit
bezaubernder Gartenterrasse. Eine Musikbar spendet neben Getränken
einschmeichelnde Musik, und der weiche Rasen ist von unten beheizt
und das herrlichste Bett, das ich mir denken kann.«
    Für einen Moment war Vymur versucht, Kishura zu schlagen. Die
Niedertracht, ihm so vollendet Liebe oder Verliebtheit vorzugaukeln
und ihn mit der Aussicht auf eine wundervolle Nacht zu zweit in eine
tödliche Falle zu locken, stieß ihn ab.
    Doch er beherrschte sich und zwang sich dazu, den unsterblich
Verliebten zu spielen, der es nicht erwarten kann, mit seiner
Angebeteten allein zu sein.
    »Einverstanden!« flüsterte Vymur. »Gehen
wir!«
    Vor der Parknische angelangt, in der sein Gleiter stand, wandte
sich Vymur an Kishura und flüsterte:
    »Bitte,

Weitere Kostenlose Bücher