PR TB 145 Auf Der Babarenwelt
letzten Augenblick - Grego war schon bis auf zehn Meter
herangekommen - löste sich sein Triangel mitsamt den Gewichten.
Klackton konnte noch die Bola, deren Schnüre sich ineinander
verschlungen hatten, an sich raffen.
Erst als er einige Meter zurückgelegt hatte, wurde ihm mit
Schrecken bewußt, daß er mit seinem Nasenballast auch
seinen Mikrogravitator zurückgelassen hatte. Zur Umkehr war es
aber zu spät, denn nun hatte Grego seinen Platz erreicht und
baute sich wie ein Eroberer dort auf.
Die Menge jubelte ihm zu. Doch der Jubel ging in ein Gemurre über,
als Grego zusammensank. Irgendeine unsichtbare Kraft schien an ihm zu
zerren und ihn zu Boden zu drücken. Grego sank schließlich
unter furchtbarem Gebrüll auf alle viere nieder.
Klackton, der sich denken konnte, was mit dem Barbaren passierte,
setzte seine Flucht nicht fort, sondern kehrte um. Er wußte,
daß Grego sich im Feldbereich des Mikrogravitators befand,
dessen Wirkungsbereich sich durch den Fall weiter verstellt haben
mußte und nun eine künstliche Schwerkraft von mehreren
Gravos erzeugte.
Klackton näherte sich dem Barbaren.
»Gibst du dich geschlagen, Grego?« fragte Klackton
hoffnungsvoll. »Erkennst du mich als Sieger an?«
»Ich hole mir deinen Snuk!« preßte der Barbar
mühevoll durch die Zähne.
Aus dem Gebrüll der Menge hörte Klackton heraus, daß
sie
verlangten, er solle seinen Sieg damit besiegeln, indem er Grego
den Todesstoß versetzte.
»Ich will gnädig mit dem erbärmlichen Schwächling
sein«, rief Klackton.
Er verstummte, als er hinter sich ein wütendes Gebrüll
vernahm. Grego stand sprungbereit da. Es mußte ihm gelungen
sein, sich aus dem künstlichen Schwerkraftfeld zu befreien.
Klackton erschrak zutiefst, als er die Mordlust in den Augen des
Barbaren sah. Das Leopardenhaar stand ihm vom Kopf ab, sein Gesicht
war eine haßverzerrte Fratze. Klackton konnte sich gerade noch
durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen, so daß die
Pranken Gregos ins Leere griffen. Die Erde bebte, als der Barbar
wuchtig auf dem Boden aufschlug. Klacktons Hoffnung, daß der
Gegner durch den harten Aufprall so benommen war, daß er nicht
mehr weiterkämpfen konnte, erfüllte sich nicht. Grego kam
schnell wieder auf die Beine.
Klackton sah seine einzige Rettung darin, den Mikrogravitator
wieder an sich zu bringen. Er griff in das Schwerkraftfeld hinein und
spürte seine Hand sofort bleischwer werden. Hier mußten
mehr als zehn Gravos wirksam sein. Es gelang ihm aber doch
verhältnismäßig schnell, den Mikrogravitator zu
ertasten und ihn zu verstellen.
Grego war schon wieder heran. Klackton ließ den
Mikrogravitator bei einem Zehntel Gravo einrasten und schnellte sich
vom Boden ab. Fast schwerelos segelte er einige Meter durch die Luft.
Unter sich hörte er Grego vor Wut aufheulen, als er wiederum ins
Leere griff.
Aber Grego gab nicht auf. Und damit begann eine Jagd, die die
Barbaren mit sprachlosem Staunen quittierten.
Durch das Antigravfeld federleicht geworden, machte Klackton wahre
Riesensätze. Kaum glaubte Grego, ihn endlich erwischt zu haben,
schnellte er sich vom Boden ab und sprang mehrere Meter durch die
Luft, ohne sich dabei besonders anzustrengen. Der Barbar hatte sich
während dieser wilden Verfolgungsjagd dagegen voll verausgabt.
Seine Bewegungen wurden immer lahmer, er taumelte nur noch.
Als Klackton wieder einmal nach einem Sprung landete, sah er, daß
Grego die Verfolgung nicht wieder aufnahm. Er stand nur keuchend da
und stierte ihn in ohnmächtiger Wut an. Es schien, daß er
nicht mehr fähig war, auch nur einen Schritt zu tun. In seiner
Verzweiflung erinnerte sich der Barbar seiner Bola. Er hob sie über
den Kopf und ließ sie kreisen.
Klackton hatte gesehen, mit welcher Perfektion die Barbaren diese
sternförmige Fangschlinge beherrschten, und er zweifelte nicht
daran, daß Grego ihn damit erwischen würde.
Und wenn er hilflos in der Fangschnur gefangen war, würde
sich Grego seine Nase holen!
Diese schreckliche Aussicht trieb Klackton zu einer
Verzweiflungstat. Blitzschnell veränderte er die Einstellung am
Mikrogravitator auf mehrere Gravos und schleuderte ihn nach Grego.
Der Barbar merkte gar nicht, was da auf ihn zugeflogen kam.
Aber er bekam die Schwerkraft zu spüren, als der
Mikrogravitator seine Wurfhand traf. Die Kugeln der Wurfschnur wurden
augenblicklich vielfach schwerer und sanken herab. Die wirbelnden
Schnüre verfingen sich an Gregos Hand, wickelten sich um sein
Gesicht und seinen
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