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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reenda ist in Wirklichkeit ein verschollener
Lamurer?!"
    „Ich bin mir nicht sicher", antwortete Mark Richter
ungerührt. „Er müßte mittlerweile ziemlich alt
sein, finden Sie nicht auch? Außerdem hat für mich, wie
ich schon einmal sagte, die Haltung der Göttin etwas
Unmenschliches, Unbeseeltes an sich. Ich glaube nicht, daß wir
es mit einem Lebewesen nach unseren Vorstellungen zu tun haben."
    Hormel Dalakka dachte darüber nach. Dann fragte er:
    „Dieserunmenschliche Unbekannte ... was will er?"
    Mark hob die Schultern.
    „Wenn wir das wissen, haben wir unsere Aufgabe gelöst."
    „Gut, das gestehe ich Ihnen zu. Aber welche Pläne haben
Sie für die unmittelbare Zukunft?"
    „Ich forsche nach dem Sitz der Göttin."
    „Dem Feuerberg ...?"
    „Ja."
    „Ich hoffe, Sie verlassen sich dabei nicht allzu sehr
aufPahu."
    Mark schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich fange es etwas schlauer an."
    „Darf man darüber erfahren?"
    „Gerne. Ich nehme an, daß die Göttin ihre
Heerscharen aussenden wird, uns zu vernichten. Nach meiner Rechnung
kann es nicht mehr lange dauern, bis die leuchtenden Kugeln
auftauchen. Sie werden über die RORAIMA herfallen, uns aber
nicht finden. Wenn sie sich zurückziehen, folgen wir ihnen."
    „Falls sie das zulassen!"
    „Das wird sich herausstellen. Ich persönlich bin vom
Wahrnehmungsvermögen der Kugeln nicht sonderlich beeindruckt.
Erinnern Sie sich daran, wie wir in die REVELATION eindrangen! Die
Leuchtgebilde nahmen uns erst wahr, als wir uns in optischer
Sichtweite befanden."
    „Das ist richtig", nickte Dalakka. „Was stellen
Sie sich überhaupt unter den Leuchtkugeln vor?
    Woraus bestehen sie? Welche Funktion versehen sie?"
    „Es handelt sich nach meiner Ansicht um Gebilde aus reiner
Energie", antwortete Mark. „Roboter, die nicht aus
stofflicher Substanz bestehen. Sie werden zentral kontrolliert, haben
daneben aber auch einen gewissen Spielraum an eigener
Entscheidungsfreiheit. Ohne Zweifel stehen sie dauernd mit der
kontrollierenden Instanz in Verbindung. Die Worte, die die Kugeln von
sich geben, werden von der Zentralkontrolle formuliert."
    „Diese Zentralkontrolle beherrscht also die terra-nische
Sprache."
    „Ja. Sie dürfen nicht vergessen, daß vor uns
bereits acht Raumschiffe mit Terranisch sprechender Besatzung
aufBroke gestrandet sind."
    „Aha ... daher das rasche Begreifen unserer Sprache?"
    „Daher,ja."
    „Wie aber kann ein energetisches Gebilde Worte formulieren?
Ich meine: Wie bringt es eine Energiekugel fertig, hörbare,
modulierte Geräusche zu erzeugen?"
    „Ich nehme an, daß die Kugeln aus Formenergie
bestehen. Insofern ..."

    „Formenergie?!" unterbrach ihn Dalakka.
    „Der Begriff ist unter unseren Wissenschaftlern und
Technikern seit geraumer Zeit im Gebrauch. Von der Theorie her bietet
es keine Schwierigkeit, der Energie eine bestimmte Form und
Oberfläche zu geben, so daß sie als fester Gegenstand
erscheint. Sobald sich das theoretische Prinzip in die Praxis
umsetzen läßt, werden wir die Gegenstände des
täglichen Gebrauchs nicht mehr mühselig aus Grundstoffen
und Halbfertigteilen herstellen müssen. Statt dessen strahlen
wir sie einfach aus einem eigenen Projektor ab."
    „Ich weiß schon, was Formenergie ist", lächelte
Hormel Dalakka, der sich vom Bildschirm abgewandt hatte. „Aber
Sie vergessen eines!"
    „Und das ist...?"
    „Die Lamurer waren technisch hochentwickelt. Sie standen
hinter uns nicht weit zurück. Aber von Formenenergie hatten sie
keine Ahnung!"
    „Da haben Sie recht. Aber erstens steht nicht fest, ob wir
es hier wirklich mit einem Lamurer zu tun haben ... lamurischen Kode
verwenden kann schließlichjeder. Und zweitens dürfen Sie
nicht übersehen, daß der Unbekannte nach meiner Schätzung
fünf-zigtausend Jahre lang Zeit gehabt hat, dazuzulernen."
In diesem Augenblick meldete sich Sarru Nascimento zu Wort.
    „Ich glaube, wir werden die Diskussion für ein paar
Stunden vertagen müssen", sagte sie entschieden. „Warum?"
    „Reenda greift an", antwortete Sarru und deutete auf
den großen Bildschirm.
    Mark Richter sah auf. Die Nacht war licht geworden. Aus Westen
näherte sich eine unabsehbare Schar leuchtender Kugelgebilde.
    Der Rückzug vollzog sich planmäßig und ohne
Zwischenfälle. Die Front der leuchtenden Kugeln war noch mehr
als zehn Kilometer von der RORAIMA entfernt, als der vollbeladene
Gleiter auf der Ostseite das Raumschiff verließ und in einer
weiten Kurve, zunächst mit nördlichem, später
südwestlichem

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