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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die wir mühsam hätten füllen müssen.
Durch das Rohrnetz der Abwässer gurgelte das Wasser. Die weit
außerhalb der Stadt liegende Zisterne füllte sich, ehe es
an der Zeit war. Alle unsere Pflanzen wurden bewässert.
    Die negativen Folgen hoben diese Effekte meist wieder auf. Mühsam
gegrabene Vertiefungen verschlammten. Die Tiere versanken im Morast.
Die Menschen schufteten im Regen, bis zu den Knien im gelben Brei.
Tausende von trocknenden Ziegeln verdarben, dazu Nahrungsmittel und
Kleidung. Achtundvierzig Stunden lang gab es so gut wie nirgendwo
Feuer.
    Aber dann waren die Mächte des späten Frühjahrs
gebrochen, und der lange, heiße Sommer brach an.
    Am dritten Tag nach dem Unwetter kam das Heer mit Sharrukin,
Kar-shattar und den beiden Söhnen des Herrschers, Rimush und
Manishtushu. Und Enchedu-ana...
    Ich mochte Söhne und Töchter von Herrschern nicht. In
der Regel sind sie gutaussehend, feige, unselbständig und
leisten nichts. Ich bemühte mich, die zwei erwachsenen Söhne
zu übersehen. Es gelang mir aber nicht, Sharrukins Tochter zu
ignorieren. Ganz und gar nicht. Sharrukin, Tanura und ich fuhren im
Wagen des Königs die halb fertiggestellte Hauptstraße
entlang. Im Augenblick arbeiteten mehr als zehntausend Menschen hier.
Immer wieder wurden meine Erklärungen von den begeisterten
Schreien der Menschen unterbrochen. Tanura wartete, bis der König
etwas sagte, und Sharrukin sagte nichts. Noch nicht. Er betrachtete
jede Einzelheit sehr genau. Ich wurde langsam unruhig, aber ich war
meiner Sache sicher. Der Wagen hielt im Zentrum des geplanten Platzes
vor dem Tempel, dem Palast und den königlichen Archiven. Hier
begann ein gewaltiger, flacher Hügel. Die Fundamente der
langgestreckten Gebäude waren bereits gelegt. Erwartungsvoll und
unsicher fragte der König:
    „Ich sehe, Baumeister Attalan-shar, daß du kaum von
deinen Zeichnungen abweichst. Dort oben also soll mein Palast sein?"
    Ich hatte mehrere unterirdische Zufahrten vorgesehen. Vorräte
und Zisternen konnten unterirdisch untergebracht werden, ohne daß
sich Fuhrwerke und Handwerker über die Straßen und Treppen
quälen mußten.
    „Ja. Der höchste Punkt der Stadt. Von dem Dach wirst du
einen grandiosen Blick in alle Windrichtungen deines Reiches haben,
König!" erwiderte ich. „Und an Bedeutung gleich ist
der Tempel. Du hast das Modell noch nicht gesehen; dort sind die
Gebäude fertiggestellt."
    „Warum sehe ich noch keine Palastmauem?"
    Als die gefürchtete Frage kam, grinste Tanura ein wenig. Ich
erklärte Sharrukin, daß diese Hauptstadt des Reiches Akkad
nicht nur die prächtigste der Welt sein würde, sondern auch
die übersichtlichste, gesündeste und lebenswerteste. Er
hörte zu; sichtlich beschäftigte er sich mit den Vorzügen,
die ich schilderte. Dann sagte er:
    „Meine Karawanen, die am oberen Meer handeln sollen, werden
immer wieder überfallen, Freund Baumeister. Ich muß ein
Heer ausrüsten, das an den nördlichen Grenzen, jenseits von
Mari, die Ruhe herstellt. Ich kann nicht dulden, daß das Wort
des Königs mißachtet wird."
    Ich sah mich um, während er sprach. Ich beobachtete die
Arbeiter, die uns zuwinkten. Einer der Anführer hielt einen Stab
in der Hand und starrte zu uns herüber. Ich zuckte zusammen: er
schien bestimmte Ähnlichkeit mit dem Manne zu haben, der mir die
Fernsteuerung gestohlen hatte. Ich merkte mir sorgfältig die
Arbeitsstelle der Gruppe und kämpfte den Impuls nieder,
hinüberzulaufen und den Mann festzuhalten. Ich hörte gerade
noch, wie Sharrukin sagte:
    „... sonst würde ich einen Teil des Heeres hierher
schicken. Die Männer, die für mich Brücken schlagen
und Straßen bauen."
    Ich erwiderte:
    „Das kann trotzdem geschehen, Herrscher. Du brauchst nur
Späher dorthin zu senden, die
    den Weg für ein kleines Heer vorbereiten. Bringe die Pioniere
hierher. Wir brauchen noch mehr Steine, denn dieses Schwemmland ist
ohne Steine und ohne Wälder, wie du weißt. Und wir
brauchen Erdpech und gebrannte Ziegel. Wir sollten vor der Regenzeit
alle Bauwerke so weit fertig haben, daß es keine Katastrophe
mehr gibt. Schicke uns die Soldaten!"
    „Der Herrscher wird darüber nachdenken!" sagte
Sharrukin. „Ihr seid mit Tanura zufrieden?"
    „Du hättest keinen verständnisvolleren Verwalter
finden können, Sharrukin!" antwortete ich wahrheitsgemäß.
Der Wagen wendete und ratterte über eine schräge Fläche
hinunter in den mittleren Bereich der Stadt. Ich erklärte
stundenlang das Konzept der Stadt, und

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