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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde, mich dieser Frau zu nähern.
    Jeder Mann hat die Pflicht, seine naturgegebenen Talente optimal
zu entwickeln. Dieser Verpflichtung war ich stets nachgekommen. Und
so gehörten die zärtlichen Unter-vier-Augen-Gespräche
mit den Vertreterinnen des anderen Geschlechts zu meinen besonderen
Spezialitäten.
    Die Frau trug eine Schale mit Früchten die Treppe hinauf. Nur
wenige Schritte von mir entfernt blieb sie stehen, sank dann auf die
Knie herab und setzte die Schale ab. Sie hob den Kopf ein wenig und
entdeckte mich. Ihre Augen weiteten sich für einen kurzen
Moment, dann senkte sie die Lider und lächelte.
    Mir wurde warm ums Herz. Ich war drauf und dran, zu ihr zu gehen,
ihre Hand zu nehmen und sie in irgendeinen Winkel des Tempels zu
führen, wo ich mit ihr allein sein konnte. Doch sie erhob sich,
drehte sich um und schritt langsam die Stufen hinab.
    Elaine stand plötzlich neben mir.
    „Ich habe einen Bärenhunger", sagte sie. „Holst
du mir, bitte, die Schale?"
    Ich trat ins Sonnenlicht hinaus, bückte mich, nahm die Schale
auf und trug sie in den Tempel. Ich hörte, wie ein Raunen durch
die Menge ging.
    „Der Gott hat das Opfer angenommen", sagte ich
    „Hör auf damit", bat sie mich und griff nach einer
apfelartigen Frucht. Ich sah, daß darunter auch gegrilltes
Fleisch lag.
    „Vorsicht", mahnte ich sie. „Du weißt noch
nicht, ob wir es vertragen."
    „Sie sehen aus wie wir", erwiderte sie. „Ich kann
nicht den geringsten Unterschied feststellen. Warum sollte ich diese
Früchte also nicht essen dürfen?"
    „Hast du alles vergessen, was man dir auf der SOL
beigebracht hat?" fragte ich. „Das äußerliche
Bild besagt überhaupt nichts. Ein einziges Ferment, das fehlt,
kann für uns zum Gift werden lassen, was für andere ein
Genußmittel ist."
    „Aha", bemerkte sie schnippisch.
    „Und die Überdosis eines Hormons kann ebenfalls
verheerende Wirkungen haben."
    „Womit wir wieder beim alten Thema wären",
entgegnete ich wütend. Ich griff ebenfalls zu
    einer Frucht. „Na schön, wenn du das Risiko eingehen
willst, dann jedenfalls nicht allein."
    Ich biß kräftig in die Frucht hinein. Sie schmeckte
gut.
    „Außerdem hast du recht", fugte ich hinzu. „Wir
müssen etwas essen, sonst sind wir nach einigen Tagen so schwach
auf den Beinen, daß wir gleich einpacken können."
    Elaine legte die Frucht, die sie genommen hatte, wieder in den
Korb zurück. Sie blickte mich mit einem merkwürdigen
Lächeln an.
    „Ich werde lieber noch etwas warten, Galto", sagte sie
boshaft.
    „Wenn du nach zwei oder drei Stunden noch nicht umgekippt
bist, dann werde ich ein besseres Gefühl beim Verzehr dieser
Köstlichkeit haben."
    Sie lachte mir ins Gesicht, als mir die Kinnlade nach unten
sackte.
    „Außerdem bekommen wir Besuch", ergänzte
sie. „Es wäre doch recht unhöflich, den Frauen dieser
Welt mit vollem Mund entgegenzutreten, oder?"
    Ich drehte mich um. Wenige Schritte von mir entfernt standen fünf
Frauen. Sie wurden von jenem langbeinigen Geschöpf angeführt,
das uns die Opferschale gebracht hatte.

5.
    „Willkommen auf Avalian", sagte die dunkelhaarige
Schönheit. Sie blickte erst Elaine und dann mich an. Ich war
überrascht, daß ich sie verstand, denn unter gar keinen
Umständen hatten wir damit rechnen können, hier jemanden zu
treffen, der Interkosmo sprach.
    „Die Götter aus der Tiefe haben das Geschenk der
Verehrung angenommen", fuhr sie mit melodischer Stimme fort.
Jetzt merkte ich, daß sie so etwas wie einen Translator
benutzte, denn die Stimme kam von einem goldenen Ring, den sie an
einer Kette um den Hals trug. Die Laute paßten nicht zu ihren
Lippenbewegungen. Unwillkürlich atmete ich auf, da ich bereits
befürchtet hatte, daß sie eine Telepathin war. Mit
Telepathen hatte ich keine guten Erfahrungen hinsichtlich meiner
kleinen Abenteuer gemacht. Mir war immer lieber, wenn eine Frau nicht
erkennen konnte, ob das, was ich sagte, auch wirklich mit dem
übereinstimmte, was ich dachte.
    Ich reckte mich ein wenig und zog den Bauch ein. Sonst hatte ich
eigentlich nie befürchtet, daß mein Übergewicht
unangenehm auffallen könnte, hier aber wußte ich nicht,
womit ich den besten Eindruck machen konnte. Ich blickte der
schwarzhaarigen Frau lächelnd in die Augen und erwiderte: „Wir
danken euch für eure Freundlichkeit."
    „Kein Lebender kann sich daran erinnern, daß aus dem
blauen Auge jemals etwas Lebendes aufgestiegen ist", erklärte
sie. „Vielerlei Dinge sind aus den unbekannten

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