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PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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halblanges, schneeweißes
Haar, das fast bis zum Kragen seiner alten, zerschlissenen Montur
reichte. Die Last der Jahre hatte den Mann gebeugt. Aber seine Augen
blickten hell, und in seinem Gehabe war von Furcht keine Spur zu
finden.
    „Hallo, ihr Leute!" grüßte er gutgelaunt.
„Seit Jahren bin ich auf eurer Spur. Habe ich euch endlich
gefunden - die Letzten Ritter? Die Nachkommen der Unzufriedenen, die
sich Perry Rhodans Spruch nicht beugen wollten?"
    „Wer bist du?" fragte Sanssouq. „Und wie kommst
du hierher?"
    Der Blick des Alten richtete sich auf den Mann, der nicht wußte,
woher er kam. Sanssouq fühlte sich durchleuchtet. Der Alte
musterte ihn von oben bis unten. Er nahm sich Zeit dazu. Man hatte
das Gefühl, seine Augen täten keinen Blick umsonst. Was sie
einmal aufnahmen, das hielten sie fest.
    „Du mußt der Fremde sein", sagte der Alte anstatt
einer Antwort.
    „Ich bin der Fremde", bestätigte Sanssouq. „Ich
nenne mich Sanssouq und komme von... ach, das tut nichts zur Sache.
Hauptsache ist, wir erfahren, wer du bist!"
    Der Alte straffte sich. Zwei oder drei Sekunden lang stand er fast
stramm und gab damit zu verstehen, daß er sich seines Namens
nicht zu schämen brauchte.
    „Ich bin Valtari, der Wanderer. Jedermann im Innern dieses
Planeten kennt mich. Nur euch habe ich noch nie besucht.
Infolgedessen bin ich euch fremd. Aber nicht feindlich gesinnt!"
    „Bist du Terraner?" wollte Sanssouq wissen.
    Valtari schüttelte langsam den Kopf.
    „Wenn du fragst: bin ich auf Terra geboren - so lautete die
An wort: nein. Aber die Spur meines Geschlechts führt nach Terra
zurück. Insofern magst du sagen, ich sei ein Terraner."
    „Du hast die zweite Hälfte meiner Frage noch immer
nicht beantwortet", erinnerte ihn Sanssouq. „Wie kommst du
hierher? Und was willst du hier?"
    Der Alte lächelte.
    „Ungestüm ist der Mut der Jugend. Sie will alles sofort
wissen. Ich kam hierher auf einem der Wege, die ich seit Jahren
ausprobiere - immer in der Absicht hierherzukommen. Und ich will
weiter nichts erfahren, welcher Art Menschen hier leben. Denn ich
kenne alles, was unter der Haut dieses Planeten lebt, seit die
Schwarzhäutigen mit den gelben Augen hier die Herrschaft
übernommen haben. Ich kenne die Renegaten und die Standfesten,
die Föderierten und die Unabhängigen, die Widerständler
und die Kooperateure. Nur die Letzten Ritter haben mir in meiner
Sammlung noch gefehlt. Sie hatten sich lange vor meiner Zeit in die
allertiefsten Tiefen dieser Welt verkrochen. Man sprach von ihnen wie
von den Gestalten einer Legende. Niemand wußte zu sagen, ob es
die Letzten Ritter wirklich gab oder nicht. Ich betrachte, mit
Verlaub, die olympische Unterwelt als mein Reich. Ich wollte die
Legende ergründen. Also machte ich mich auf den Weg. Ich
brauchte Jahre, aber wie ihr seht: Hier bin ich!"
    Sanssouq kam der Alte in Grunde nicht ungelegen.
    Die Leute im Land des Friedens hatten sich so sehr in ihre eigene
kleine Welt verbissen, daß sie keinen Gedanken mehr fassen
konnten, der über den Horizont ihrer Felsenhöhle
hinausging. Wer ihnen helfen wollte, mußte sie aufrütteln.
Und nichts war geeigneter, sie aufzurütteln, als die Ankunft von
Fremden. Insofern war Valtari Sanssouqs Verbündeter. Mit
Valtaris Hilfe würde es Sanssouq gelingen, das Regime der Kinder
abzuschaffen, die Roboter an ihren Platz zu verweisen und dem
Sachverstand und der Weisheit der Älteren zum Durchbruch zu
verhelfen. Das, vor allen Dingen, war, was das Volk der Letzten
Ritter brauchte.
    All das aber setzte voraus, daß Valtari es ehrlich meinte.
Sanssouq wollte sich darüber bei nächster Gelegenheit
Klarheit verschaffen. Es erschien ihm merkwürdig, daß
Valtari just zum selben Zeitpunkt im Land des Friedens auftauchte wie
er selbst. War er vielleicht ein Agent der Laren? Hatte er den
Auftrag, die Letzten Ritter auszuspionieren? Oder verfolgte er gar
Sanssouq selbst? Sanssouq mußte das wissen.
    „Du bist uns willkommen", sagte Vonn in diesem
Augenblick. „Du bist uns um so willkommener, als wir uns gerade
jetzt in einer Zeit des Umbruchs befinden und der Hilfe bedürfen.
Du bist alt, und in dir wohnt Weisheit. Willst du unser Freund sein?"
    Für Sanssouqs Begriffe ging Vonn ein wenig zu schnell vor,
kam dem Fremden mit zuviel Vertrauensseligkeit entgegen. Aber daran
ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Vonn und Valtari
reichten einander die Hand. Damit war der Bund bekräftigt.
    Sanssouq nahm sich vor, ein waches Auge auf den Alten zu

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