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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber andererseits konnte es sich um ein
einfaches Versehen handeln, oder Djosan lag betrunken im Bett.
    Über den Interkomschirm sagte Sarough Viss:
    »Der Gleiter ist bereit. Ich habe gleichzeitig die
Polschleuse geöffnet und die Rampe ausgefahren.«
    »Danke. Wir kommen.«
    Scarron bildete trotz der eigenwilligen Zusammenstellung des Teams
den unbestreitbaren Mittelpunkt, was ihre Ausstrahlung betraf. Sie
war nicht ganz dreißig Jahre alt und Biologin, ebenfalls
Mitarbeiterin am Multicyborg-Programm. Inzwischen waren die
wichtigsten Arbeiten getan worden. An allen Stellen der Galaxis gab
es Planeten, auf denen diese Fast-Menschen wichtige Brückenköpfe
des langen Kampfes gegen die Konzilsmächte bildeten. Scarron
trug enge Stiefel, darüber eine Hose aus grobem Stoff und eine
hüftlange Expeditionsjacke mit vielen Taschen. Atlans Freundin
war groß und schlank. Ihr Haar war mahagonifarben und
schulterlang. Scarron bewegte sich anmutig wie eine Gazelle. Sie hob
den Kopf und lächelte Atlan zuversichtlich an.
    »Im Gegensatz zu allen anderen glaube ich, daß es
ernste Störungen gibt, aber keine Katastrophe. Ernste Störungen
sind für dich eine Kleinigkeit, Atlan.«
    »Dein Optimismus ehrt dich, Scarron«, seufzte er
bekümmert. »Nun, Karthago II wird uns nicht

    lange warten lassen.«
    Sarough Viss steuerte den Gleiter, neben ihm saß Atlan,
hinter ihnen hatten Lavar, Aescunnar und der Ara Platz genommen. Auf
den hintersten Sitzen, neben den kleinen Containern mit
Ausrüstungsgegenständen, kauerte Scarron. Der Donner des
Landevorgangs, dachte sie, mußte meilenweit zu hören
gewesen sein. Warum warteten die Mucys noch nicht am Rand der
Landefläche, voller Neugierde und bereit, die Gäste vom NEI
zu begrüßen? Sie wartete und schwieg, während die
schwere Maschine langsam aus der Hangarluke glitt und ins Sonnenlicht
hinausschwebte. Sie nahmen Kurs auf den schwarzen Turm, keine
zweieinhalb Kilometer entfernt.
    Karthago II war eine herrliche Welt. Die Landschaft rund um den
Sandfleck mit den einfachen Positionsscheinwerfern war
abwechslungsreich und enthielt allejene Bilder, ein menschliches Auge
und ein menschlicher Verstand als schön identifizieren mußten.
Warme Luft, nach Pflanzen und Frische riechend, drang durch die
Seitenfenster des Gleiters herein. Ghoum-Ardebil klappte die dunkle
Brille über die Augenschlitze. Sein Volk scheute das grelle
Sonnenlicht mit seinem hohen Anteil an Ultraviolettstrahlung.
    Der Gleiter senkte sich auf den Sand, flog zwei Meter hoch darüber
hinweg und steuerte den bewachsenen Hügel an, auf dem sich der
pechschwarze Turm erhob wie eine Kanzel, wie ein Wachtturm am Rand
eines eingetrockneten Meeres.
    Als sie bis auf mehrere hundert Meter herangekommen waren, stieß
der Arkonide einen Ruf der Überraschung aus.
    »Dort wartetjemand. Aber es ist keinesfalls Djosan Ahar.«
    Auf den Granitstufen, die wie Schaufeln einer Turbine in einer
Spirale außen am Turm entlangführten, stand jemand, in ein
knöchellanges, weißes Gewand gekleidet. Atlan hob den
Feldstecher an die Augen und murmelte verblüfft:
    »Ein Mädchen. Wie ich sehen kann,jung und hübsch.«
    »Muß wohl die Verlobte unseres Djosan sein«,
murmelte der Pilot und grinste anzüglich. »Ich kenne Djo
aus der Universität. Weiber, Wein und wilde Musik sind seine
ausschließliche Freizeitbeschäftigung. Was uns immer
verärgert hat, war der Umstand, daß er alle
Qualifikationen mühelos hinter sich brachte. Er ist, im Ganzen
gesehen, ein erstaunlicher Mann.«
    »Nur selten setze ich Männer in solch schwierigen
Missionen ein, deren Intelligenzquotient geringer als fünfundsiebzig
ist«, schimpfte Atlan. »Setzen Sie das Ding neben dem
Anfang der Treppe auf, Viss.«
    »Bereits angesteuert, Sir.«
    Der Gleiter änderte kurz seine Richtung, wurde langsamer und
hielt genau über der bezeichneten Stelle an. Dann brummten die
Maschinen auf, die Konstruktion senkte sich und grub ihren Kiel in
den von dunkelgrünem Gras bedeckten Boden. Vor elf und zwölf
Jahren hatte Atlan - damals war Djosan kaum mehr als ein
schüchterner, verwirrter Kadett gewesen - diesen Platz zum
erstenmal betreten.
    »Wir sind da. Wo ist Ahar?« fragte Viss. Der
Kommandant schien in Gedanken versunken zu sein und schwieg.
    »Sehr merkwürdig, das alles«, kommentierte Atlan
und öffnete die Tür. Er machte in Richtung auf Drigene eine
resignierte Geste.
    Nacheinander stiegen sie aus. Während sie noch damit
beschäftigt waren, die nähere Umgebung des

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