Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
scheinender,
gelber Dampf ab, der eine kleine Wolke über dem. schwarzen
Spiegel bildete. Dann, als die beiden Gleiter sich gedreht hatten und
entlang des Ufers weiter auf dem bekannten Pfad entlangschwebten, als
sie auf dieser Strecke etwa dreißig Meter zurückgelegt
hatten, bremsten beide Piloten schlagartig.
    »Seht euch den Tümpel an!« stieß Atlan
hervor und drehte die Maschine so, daß alle zu den Fenstern
hinaussehen konnten.
    »Das ist unglaublich, aber zugegebenermaßen
beeindruckend«, murmelte Ghoum-Ardebil versonnen.
    »Und vor allem einmalig«, dröhnte der Kommandant.
»Das steht in keinem Lehrbuch.«
    Es schien offensichtlich, daß der Körper des toten
Riesentiers in dem Tümpel auf geheimnisvolle Weise etwas bewirkt
hatte. Jedenfalls verwandelten sich die Blasen in weißen,
quirligen Schaum, der immer höher aufwuchs. Millionen von
kleinen, platzenden Blasen erzeugten ein Geräusch, das wie eine
wilde Masse von elektrischen Entladungen wirkte. Der Tümpel
begann zu brodeln. Aus den platzenden Blasen strömte
vielfarbiger Dampf, der sich in der warmen Luft entzündete und
verpuffend brannte.
    Gebannt und starr vor Verwunderung und Schrecken sahen die
Menschen und Multicyborgs zu, wie sich die gesamte Oberfläche
des Tümpels in ein schäumendes Gebräu verwandelte, wie
das Wasser und der vielfarbige Schaum über die Linie des
höchsten Wasserstands stiegen. Der Wasserspiegel wurde zu einer
Art Schaumkuppel, über der die brennenden Gase mit schwachen,
kraftlosen, aber farbensprühenden Explosionen verbrannten. Dann,
ganz plötzlich, stieg aus dem Mittelpunkt eine fauchende Säule
aus Dampf und feinverteiltem Wasser auf. Die ersten Tropfen
prasselten auf die Dächer der Gleiter herunter. Aus der Säule
wurde innerhalb von fünfzehn Sekunden ein mächtiger Geiser,
der gelb in die Höhe schoß, sich dort zu einem Pilz
verteilte und über den umgebenden Dschungel herunterregnete.
    »Der Teich scheint irgendwie mit dem Untergrund der Vulkane
oder irgendwelchen Spalten in Verbindung zu stehen«, sagte
Sarab Lavar leise. »Anders scheinen für mich diese
verrückten Erscheinungen nicht erklärbar zu sein.«
    . »Sie können recht haben. Das muß eine Art
Ausbruch sein«, meinte Atlan und schaltete das Funkgerät
ein. Er fragte kurz:
    »Rundel! Gab es auch früher an diesem Tümpel
solche oder ähnliche Beobachtungen?«
    Augenblicklich kam die Antwort.
    »Nein. Wir fahren seit neun Jahren diese Route. Und niemals
hat es so etwas gegeben«, sagte Rundel Gaschgai, und Raysse
unterbrach ihn: »Mir scheint, der purpurne Drache, der
Pyrarchos, hat auch dieses Wasser beeinflußt!«
    »Pyrarchos! Der Herrscher des Feuers, oder der durch das
Feuer oder mit dem Feuer herrscht! Welch ein Unsinn! Irgendwie trifft
das Wasser auf einen Magmastrom und verwandelt sich in Dampf!«
riefLavar.
    Die zwei Maschinen ruckten wieder an und entfernten sich langsam
in die Richtung des Dschungels der
    Pilzesser. Hinter ihnen tobte eine zwanzig Meter breite Säule
aus Dampf, Wasser und Gasen durch die Luft, wurde höher und
höher, stieß ein heulendes Brausen aus und überschüttete
die Bäume und Büsche mit einem prasselnden Regen aus
schwefliggelben Tropfen. Es stank nach den Ausdünstungen der
Planeteneingeweide. Atlan stellte sich inzwischen vor, wie weiteres
Wasser auf das Magma traf, dort in Dampf verwandelt wurde, die
Spalten aufriß und eine Art Kettenreaktion aus verschiedenen
Druckverhältnissen hervorrief, und daß diese Entwicklung
einen großen Teil des Subkontinents ergriff, ohne daß
esjemand merkte.
    »Das sieht gefährlich aus«, bemerkte Scarron.
»Kann es sein, daß überall unter uns der Planet in
Aufruhr ist?«

    Als sie sich zum letztenmal umdrehte, sah sie eine riesige
Dampfsäule hochschießen. Die Ufer des Tümpels hatten
sich mit Schaum bedeckt, und die trichterförmigen Seitenwände
waren verschwommen zu sehen. Überall zitterten die Blätter
unter dem gelben und weißen Regen.
    »Es kann sein«, murmelte der Kommandant. »Wenn
es so ist, dann fliegen wir einem unguten Schicksal entgegen.«
    Der Gleiterzug summte, schneller werdend, auf dem unbekannten und
unmarkierten Karawanenweg weiter. Das Expeditionsfahrzeug folgte. Die
Teilnehmer blickten immer wieder nach hinten. Aber Waldstücke
und ein kleiner Hügel schoben sich bald vor das Bild, und
schließlich war auch die Säule des Geisers
zusammengefallen.
    Die riesigen Waldgebiete der Dendrophilen waren von den Sümpfen
und Mooren im südlichen

Weitere Kostenlose Bücher