PR TB 174 Die Verlorene Kolonie
einige
kleine Gruppen auf.“ Bully nickte. „„Durchaus
verständlich, Professor. Auch in dem bisher noch ,sauberen’
Gebiet gibt es radioaktive Strahlung, mit allmählich zunehmender
Tendenz. Noch ist sie nicht lebensbedrohend, aber niemand wird sich
ihr ohne Not aussetzen.“
Sie schwangen sich aus dem Schacht und suchten die Messe auf.
Gleich nach dem Frühstück erhob Bull sich wieder.
„Kommen Sie, Fellmer, die Pflicht ruft. Wir begeben uns
zuerst in die Kommandozentrale, um nachzuhören, ob man dort noch
weitere Einzelheiten herausgefunden hat.“
Auf eine entsprechende Frage hin nickte Major Roscoe; sein
Pferdegesicht zeigte einen zufriedenen Ausdruck.
„„Wir haben inzwischen das gesamte verschonte Gebiet
topografisch erfaßt, Sir. Dabei haben wir festgestellt, daß
es von drei breiten Straßen durchzogen wird, die die Städte
im Süden mit denen im Norden verbinden. Mit den Massetastern
konnten wir ermitteln, daß dabei als Baumaterial eine besonders
hochwertige Metallplastikmasse verwendet wurde.“
Reginald Bull zog die Brauen hoch.
„Das ist auch wieder etwas, das nicht in das Bild des für
unsere Begriffe unterentwickelten Planeten paßt. Die Leute hier
dürften noch gar nicht dazu imstande gewesen sein, einen solchen
Stoff herzustellen. Metallplastik wird bekanntlich durch
Strahlenbeschuß molekular verdichtet und
erhält erst dadurch die nötige Festigkeit.“
Sie traten an einen Kartentisch, auf dem eine Reliefkarte
befestigt war. Sie zeigte den Mittelteil des Kontinents von einer
Küste zur anderen. Der Intensitätsgrad der herrschenden
Strahlung wurde durch entsprechende farbaktive Rotmarkierungen
dargestellt. An den Rändern waren sie tiefdunkel, in der Mitte
blaßrosa, fast weiß.
„Es handelt sich allerdings nur um annähernde Werte,
Sir“, erklärte der Erste Offizier. „„Die
verseuchten Staubmassen in der Hochatmosphäre strahlen
verschieden stark und haben die Meßergebnisse zum Teil
verfälscht. Wir haben die Auswertung der Positronik überlassen,
damit ein Höchstmaß an Genauigkeit erreicht wurde,
aber...“
„„Schon gut, Jock“, unterbrach ihn Bully. „„So
genau brauchen wir es nun auch wieder nicht zu wissen. Mir genügt
es vollauf, daß es noch eine Zone gibt, in der wir unbesorgt
landen können. Das werden wir wohl oder übel tun müssen,
wenn wir genau herausfinden wollen, was da unten eigentlich los ist.“
„„Ob es aber ratsam sein dürfte, mit dem Schiff
dort herunterzugehen?“ gab Fellmer Lloyd zu bedenken.
„„Schließlich scheint einiges darauf hinzuweisen,
daß sich Fremde auf Trigon aufhalten. Sie könnten die
Landung als feindseligen Akt einstufen und, uns angreifen.“
Der Marschall winkte ab.
„Natürlich beabsichtige ich nicht, die FALCON einer
solchen Gefahr auszusetzen. Ich denke vielmehr an die Entsendung
eines kleinen Beibootes. Bei dem Strahlensalat, der auf dem Planeten
herrscht, mußte es niedergehen können, ohne geortet zu
werden. Was gibt es sonst noch Bemerkenswertes da unten?“
wandte er sich wieder an den Ersten Offizier.
„Die Städte im Süden sind erheblich kleiner als
die oben im Norden“, erklärte Jock Grewe. „„Sehen
Sie selbst, wir haben die Gebäudeansammlungen genau lokalisiert.
Es sieht so aus, als hätte man im Süden große
Plantagen angelegt, die sich unter den Schirmfeldern befinden. Das
ist wahrscheinlich klimatisch bedingt, denn da unten ist es bedeutend
wärmer als im Norden.“
Reginald Bull nickte und betrachtete die schmalen
Metallfolien, die den Verlauf der drei Straßen
kennzeichneten. Diese führten schnurgerade durch das Gelände,
wie mit einem Lineal gezogen. Wo sie Wälder durchschnitten,
waren breite Schneisen geschlagen worden, Hügel hatte man
offenbar nivelliert, statt sie zu umgehen. So baute nur jemand, dem
hochentwikkelte Robotmaschinen zur Verfügung standen - und die
hatte es auf Trigon früher mit Sicherheit nicht gegeben!
„Haben Sie Fahrzeugverkehr feststellen können?“
erkundigte er sich. Der Offizier schüttelte den Kopf.
„Nichts, Sir. Seit wir unsere Höhe verringert haben,
müßten wir jeden Wagen erkennen können, der sich da
unten bewegt.“
Der Marschall ging dieser Sache aber nicht weiter nach. Statt
dessen wandte er sich an den Mutanten.
„Jetzt brauche ich Sie, Fellmer. Die Vermutung, daß es
auf Trigon fremde Intelligenzen gibt, ist für mich inzwischen
fast zur Gewißheit geworden. Versuchen Sie doch mal, ob Sie
etwas darüber herausfinden können. Oder
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