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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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psychoanalytische Theorie, daß
die angeblich spontanen Einfälle in Wirklichkeit am Ende einer
durchaus rekonstruierbaren, in sich selbst schlüssigen
Assoziationskette stehen.
    Ich nahm mir vor, von jetzt an den Mund zu halten. Mit jeder
Meile, die ich Hylan näher kam, wurde die Angelegenheit für
mich und für meine Begleiter gefährlicher. Von Tochtu und
seinen Männern würde ich mich in Hylan trennen. Sie würden,
so schätzte ich sie ein, ein oder zwei Tage in Kneipen und
Hurenhäusern verbringen und dann, stolz auf ihren jüngst
erworbenen Reichtum, in ihr heimatliches Zeltlager zurückkehren.
    Ich mußte dann zusehen, wie ich in Hylan zurechtkam. Vor
allem hatte ich dann eine quicklebendige und vermutlich haßerfüllte
Abwehragentin in meiner Nähe. Das Leben würde nicht leicht
werden.
    Wir erreichten Hylan tatsächlich am frühen Abend.
    Der erste Anblick war alles andere als vertrauenerweckend. Von den
Zinnen des Stadttors starrten uns vier abgeschlagene Köpfe an,
die dort aufgespießt worden waren. Mit dem Fürsten von
Hylan war nicht zu spaßen. Ich sah, wie Tochtu ein wenig bleich
wurde, als er unter dem grausigen Zierrat durch das Tor ritt.
    Im Torbau selbst wurden wir von einer Gruppe Fußsoldaten
empfangen. Es waren hochgewachsene, schlanke Gestalten mit den
mürrischen Gesichtern unterbezahlter Berufssoldaten, die zum
Ausgleich ihrer schlechten Bezahlung Reisende und Bürger nach
Gutdünken peinigten.
    Tochtu schien bereits einige Erfahrungen mit den Wachen gemacht zu
haben. Er nährte sich ihnen beinahe unterwürfig, ein
Anblick, der sich seltsam ausnahm für jeden, der den Nomaden in
der Wüste erlebt hatte - dort war er frei, offen und stolz, ein
Herr der Wüste, und das drückte sich in Sprache und Gestik
aus.
    „Komm her, Wüstenwanze!" schnauzte der Wärter.
Ich vermutete, daß es sich um den Befehlshaber dieses Trupps
Fußsoldaten handelte. Er trug auf den Schultern einen
silbernen, sechsfach gezackten Stern.
    Die Soldaten trugen Uniformen, wie ich sie im Lauf meines
Erdendaseins mit Abwandlungen schon einmal gesehen hatte. An den
Füßen flache Sandalen, die von langen Lederriemen an den
bloßen Unterschenkeln gehalten wurden. Darüber saß
ein roter, knapp knielanger Rock, der von einem breiten Ledergürtel
an der Taille gehalten wurde. Der Gürtel war mit zahlreichen
Karabinerhaken versehen worden, daran hingen Schwert, Kampfmesser,
Feldflasche und andere Kleinigkeiten. Der Oberkörper wurde hier
in der Stadt von einem hellen, flatternden Hemd bedeckt. In der
Schlacht trugen die Soldaten Ringpanzer. Die Speere - ein kurzer
hölzerner Schaft, daran eine ellenlange Metallstange mit Spitze
- und die Rundschilde mit den goldeingelegten Schildbuckeln lehnten
an der Wand, jederzeit griffbereit. Vor allem die Speere waren
gefährlich. Sie glichen aufs Haar der Waffe, die von den Römern
„pilum" genannt worden waren.
    Tochtus Rückenmuskulatur zuckte ein wenig, als er
katzbuckelte vor dem Unteroffizier.
    „Hast du den Zoll bei der Hand?"
    Ich sah, wie einige Merkons den Besitzer wechselten. Offenbar
betrieben die Stadtwachen neben ihrer eigentlichen Aufgabe noch eine
Abart von gemeinem Straßenraub.
    „Und du? Willst du nicht zahlen?"
    Diese Anrede galt mir. Ich schlug die Kapuze zurück und hatte
das Vergnügen, einen Soldaten vor Schreck fast weiß werden
zu sehen.
    Mit dieser Reaktion hatte ich gerechnet. Die weißen Haare
und die albinotisch roten Augen wiesen mich als Arkoniden aus, als
Mitglied des Herrenvolkes im Sternhaufen M13. Früher, zu meiner
Zeit sozusagen, hätte der Posten eine respektvolle Haltung
eingenommen. Jetzt, da das Volk der Arkoniden völlig
heruntergekommen war, packte ihn die Furcht. Offenbar machten meine
Artgenossen mangelndes Format durch übersteigerten Hochmut wett,
ein Verfahren, das ziemlich weit verbreitet war. Selbstverständlich
hätte der Posten niemals Zoll von einem Arkoniden verlangen
dürfen.
    „Kann ich passieren?" fragte ich scharf und machte eine
Handbewegung, die meine gesamte Gefolgschaft einschloß.
    Die Wache stand wie erstarrt, dann bewegte der Posten krampfhaft
den Kopf. Tochtu grinste ihn boshaft an, dann nahm er dem
Unteroffizier die Merkons wieder ab.
    Ihm bereitete dieser Auftritt Spaß.
    Mich schmerzte dieses widerliche Schauspiel.
    Die Männer und Frauen von Hylan, die Bewohner von Aponti II,
waren Nachfahren von Freunden und Gefährten. Sie waren
eigentlich Arkoniden wie ich auch - nur hatten sie sich in zehn
Jahrtausenden

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