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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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genotypisch und phänotypisch den Bedingungen des
Planeten angepaßt. Sie waren schlanker geworden, sie hatten
dunkle Haare und Augen bekommen - in den Augen der heutigen
Arkon-Geborenen waren sie daher ins Barbarentum zurückgefallen.
    Als ich mein Gammel an dem Posten vorbeitrieb, warf ich ihm zwei
Chronners zu. Der Posten blickte erstaunt, dann fing er die Münzen
geschickt auf und grinste dankbar.
    Mein Gammel machte noch einige Schritte über weichen,
gestampften Lehm, dann berührten die Fußballen das
Pflaster von Hylan.
    Wild und romantisch war das Leben in dieser Stadt, geprägt
von der Hitze, die über ihr brütete, und von der Willkür
ihrer Herrscher. Das Leben lief schnell in den verwinkelten Gassen.
Man bekam viele Kinder, verlor viele davon in den ersten Jahren.
Gestorben wurde so rasch wie gezeugt, wenige nur erreichten das
Greisenalter, und alte Männer waren fast noch seltener zu finden
als alte Frauen, denn der Zorn des jeweiligen Tyrannen entlud sich,
dem Herkommen gemäß, an den Oberhäuptern der Sippen.
    Hintereinander stapften unsere Gammel über das Pflaster.
Hylan war die einzige Siedlung des Planeten, die ein Pflaster
aufzuweisen hatte. Es gab in der Inneren Stadt sogar einen Ansatz für
ein Kanalisationssystem. Ansonsten blieb es dem
Reinlichkeitsbedürfnis der Bewohner und der Großzügigkeit
der Natur überlassen, den Unrat wegzuspülen - sei es durch
Menschenhand oder durch einen der seltenen Regengüsse.
    Hylan gliederte sich in drei Bereiche. Da war zum einen die
Vorstadt, die wir bereits erreicht hatten. Dann kam die Festung, die
schon Jahrtausende gesehen hatte. Und im Festungsbereich stand,
massig, waffenstarrend, und uneinnehmbar für die
    Bewohner der Stadt, die Burg des Tyrannen. Außerdem gab es
noch, ein Stück weiter flußabwärts, eine
Sommerresidenz des Herren von Hylan.
    Tochtu sah sich während des Rittes neugierig um. Ich sah, daß
seine Augen leuchteten. Für einen Nomaden barg die Stadt alles,
was ein Herz sich nur wünschen konnte. Vor allem gab es in Hylan
mehr zu trinken, als sich Nomaden der Wüste überhaupt
vorstellen konnten.
    Über den Straßen lag der Geruch einer großen
Stadt. Es war das Glück der Hylaner, daß sie einen so
schwunghaften Handel mit wohlriechenden Gewürzen, Hölzern,
Häuten, Salben und Tinkturen betrieben, daß diese Gerüche
in der Lage waren, den natürlichen Gestank einer so großen,
barbarischen Stadt zu übertönen.
    „Wenn ich mir die Herrlichkeit des anderen Lebens
vorstelle", murmelte Tochtu ergriffen, „dann denke ich an
Hylan - allerdings ohne die vielen Menschen."
    Ich lächelte verständnisvoll. Für den Geschmack des
Wüstenbewohners, der nicht selten Monate allein mit sich selbst
und seinen Tieren verbringen mußte, war Hylan restlos
übervölkert. So viele Menschen auf einem Haufen machte den
Nomaden Angst. Ich sah, daß die Tochtu-Enkel, die zum erstenmal
eine Reise durch die Wüste hatten begleiten dürfen, eng
nebeneinander ritten, wohl um sich gegenseitig das Gefühl der
Sicherheit zu geben.
    „Kennst du eine Herberge in Hylan, die du mir empfehlen
kannst?"
    Tochtu wiegte nachdenklich den Kopf.
    „Nun ja, Herr", murmelte er schließlich. „Wenn
du die Gefahr nicht scheust - ich kenne da einer Unterkunft..."
    „Nur zu", munterte ich ihn auf. „Ich achte der
Gefahren nicht!"
    Das war zwar gelogen, aber meine Strategie sah so aus, daß
ich mich möglichst bald exponierte, also kam mir ein solcher
Ausweg durchaus zupaß. Tochtu nickte und trieb sein Gammel an.
    Die Straßen Hylans waren zwar gepflastert, aber sie waren
eng, gekrümmt und holprig. In Rinnen rechts und links neben dem
eigentlichen Pflaster sickerten die Abwässer, die einen
fürchterlichen Gestank verbreiteten. Die Bewohner, die zur Seite
treten mußten, um uns passieren zu lassen, hatten
begreiflicherweise etwas dagegen, in diesen Unrat hineingestoßen
zu werden, und setzten sich gegen Tochtus Bemühungen, die Straße
freizukämpfen, mit lautem Protestgeschrei zur Wehr. Geschrei
jeglicher Art lockte natürlich die Kinder an, und dann fanden
sich auch noch einige Kreaturen, die zwar eher wie grüngeschuppte
Fische auf sechs Beinen aussahen, dafür aber zehnmal lauter und
durchdringender heulen konnten als Hunde... im Handumdrehen war ein
Spektakel entstanden, der seinesgleichen suchte.
    Solcherart eskortiert, bewegten wir uns durch Hylan, bis mir die
Sache zuviel wurde und ich ein zweites Mal die Kapuze zurückschlug.
Von diesem Augenblick an kamen wir

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