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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine
Sandviper."
    „Wie alt ist der Knabe?"
    „Alt genug", sagte Puthor trocken. „Er ist
achtzehn, dumm wie ein Robothirn ohne Strom, machtgierig wie seine
stählerne Erhabenheit, der Robotregent, blutdurstig, daß
selbst seinem Vater angst und bange wird. Wenn der Alte noch nicht
abgeschlachtet worden ist, dann nur, weil potentielle Rebellen und
Attentäter vor der Herrschaft des Sohnes noch mehr Angst haben
als vor den Launen des Vaters."
    „Ein reizendes Kind", murmelte Jana. „Die
Schilderung erinnert mich an die Sprößlinge gewisser
römischer Kaiser - beispielsweise Commodus."
    Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Jana hatte recht.
Commodus, Sohn und Nachfolger des Philosophenkaisers Marc Aurel, war
ein Scheusal in Menschengestalt gewesen, eine der übelsten
Kreaturen, die jemals auf der Erde geherrscht hatten. Und Rom vor
allem hatte eine beachtliche Zahl größenwahnsinniger,
blutgieriger, ausschweifender Kaiser aufzuweisen gehabt.
    „Haben Sie Commodus gekannt?" erkundigte sich Jana. Sie
hatte mein Zusammenzucken sehr wohl bemerkt.
    Ich verneinte.
    Es hatte keinen Sinn, jetzt mein fotografisches Gedächtnis zu
strapazieren, in dem meine Erinnerungen an das Weltreich der Römer
gespeichert waren.
    „Ich werde mich hüten, diesen Knaben zu reizen",
versprach ich. „Hat er Einfluß auf seinen Vater?"
    Puthor wiegte den Kopf.
    „Nicht viel", erklärte er nachdenklich. „Ich
habe mich nicht sehr damit beschäftigt. Urlinna weiß, daß
er vollständig von Arkon abhängig ist. Er würde es
niemals wagen, einem Arkon-Geborenen Schwierigkeiten zu machen,
sofern sich die Wünsche des betreffenden Arkoniden in Grenzen
halten. Der Fettwanst weiß natürlich nicht, daß die
Macht des Imperiums wackelt und wankt."
    „Wenn hier ein Aufstand gegen Arkon losbräche..."
    „... würde praktisch gar nichts passieren. Der Regent
würde die Angelegenheit wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen. Im
schlimmsten Fall würde er den Handelsverkehr mit Aponti II
einfrieren lassen."
    Da hatte ich einen Teil der Erklärung, warum mein unbekannter
Gegner sich ausgerechnet Aponti II als Ziel ausgesucht hatte. Hier
konnte er die ersten Schritte zur Eroberung der Macht ungefährdet
ausführen. Dieser Gegner war gewitzt, er griff nicht sofort nach
den Sternen - er machte einen Schritt nach dem anderen, sehr
überlegt, sehr sorgsam. Ich durfte diesen Gegner keinesfalls
unterschätzen.
    Es ging auf Aponti II um mehr, als auf den ersten Blick erkennbar
war. In diesem Duell der Unsterblichen wurde große Politik
betrieben. Es stand viel auf dem Spiel -unter anderem die Erde.

6.
    Es war Reginald Bull, der das beklemmend gewordene Schweigen
brach.
    „Mercant", sagte er verhalten. „Ich glaube Ihnen
nicht."
    Der Chef der Galaktischen Abwehr hob fragend die Brauen. Reginald
Bull leckte sich die trocken gewordenen Lippen.
    „Das würde Atlan niemals tun. Er ist unser Freund."
    Allan D. Mercant, von Berufs wegen mißtrauisch, lächelte
zurückhaltend.
    „Es sind Freunde für weniger als die Unsterblichkeit
und die Würde eines Arkonimperators verraten worden. Auf diesem
Planeten wurde mehr als diese Erde verraten - für dreißig
Silberlinge!"
    Reginald Bull preßte die Lippen zusammen.
    „Ich traue Atlan". stieß er dann hervor. „Ich
weigere mich zu glauben, daß er uns tatsächlich verraten
will. Das ist nicht seine Art."
    „Bis zum Zeitpunkt des Verrats ist der Verrat niemandes
Art", konterte Mercant trocken. „Ich erinnere an den
Preis, der auf dem Spiel steht."
    Unwillkürlich sah Bully nach oben, und ebenso unwillkürlich
zog er ein zweites Mal den Kopf zwischen die Schultern.
    „Tiff, was sagen Sie dazu?"
    Der Angesprochene zuckte hilflos mit den Schultern.
    „Ich weiß es nicht", gab er offen zu. „Ich
würde die Erde nicht verraten, aber ich bin kein Arkonide. Ich
würde Atlan vertrauen, aber ich frage mich, ob ich mir diesen
Luxus in einer solchen Situation erlauben kann. Vertrauen ist gut,
Kontrolle besser."
    „Das hat Lenin gesagt", erinnerte sich Bully.
    „Deswegen ist der Satz nicht grundsätzlich falsch",
erinnerte Mercant.
    „Was sollten wir Ihrer Meinung nach tun?" fragte Bully.
„Auswandern?"
    „Dazu haben wir weder die Mittel noch die Zeit",
konterte der Abwehrchef. „Ich wollte Sie lediglich auf die
Gefahr aufmerksam machen, mehr war nicht meine Absicht."
    „Sie sind von Grund auf mißtrauisch, nicht wahr?"
    In Bullys Stimme schwang hörbar Bosheit mit. Er mochte den
Abwehrchef in diesem Augenblick nicht,

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